Sport statt Pillen

Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Rückenbeschwerden: Gegen diese Gesundheitsprobleme hat die Medizin wirkungsvolle Arzneimittel hervorgebracht. Wer deswegen zum Arzt geht, erwartet daher oft, Medikamente verordnet zu bekommen. Doch häufig würde eine andere Therapie effektiver wirken: Sport.

Sport und Bewegung gelten längst als Bestandteil eines gesunden Lebensstils – und als Voraussetzungen für einen gesunden und leistungsfähigen Körper. Treten jedoch körperliche Beschwerden auf, denken viele nach wie vor trotzdem zuerst an Medikamente. Wer etwa öfter mal unter einer Kopfschmerz-Attacke leidet, greift auch mal zu einer Schmerztablette.

Dabei kann jede medikamentöse Behandlung auf Dauer auch zu erheblichen Nebenwirkungen führen. In vielen Fällen lohnt es sich daher, andere Therapiemöglichkeiten einzusetzen. Insbesondere Sport  ist in vielen Fällen auf Dauer die schonendere Therapie.

Regelmäßige Bewegung gegen Kopfschmerzen

So empfiehlt zum Beispiel die Schmerzklinik Kiel Migräne- und Verspannungskopfschmerz-Patienten regelmäßigen Ausdauersport. Schon 30 Minuten Training an drei Tagen die Woche konnte bei einer wissenschaftlichen Untersuchung schon nach sechs Wochen die Schmerzattacken halbieren – und auch die Intensität der Schmerzen ließ deutlich nach.

Gründe für die deutlich nachweisbare therapeutische Wirkung des Sports sind insbesondere die bessere Durchblutung des Nervensystems, eine optimale Versorgung mit Sauerstoff und eine Aktivierung der körpereigenen Schmerzabwehrstoffe. Denn unter körperlicher Belastung produziert der Körper verstärkt Endorphine – und zwar insbesondere in den Gehirnregionen, die für die Verarbeitung von Gefühlen und die Unterdrückung von Schmerzen verantwortlich sind. Die Endorphine überlagern quasi den Schmerz – ein Effekt, den viele Schmerzpatienten nutzen können: Denn gerade bei Schmerzpatienten treten häufig Schmerzen auf, obwohl es keine direkte körperliche Ursache dafür gibt.

Verspannungen lösen, Kopfschmerzen verhindern

Nicht zuletzt typische Verspannungskopfschmerzen lassen sich sehr gut durch Sport behandeln. Denn durch die Bewegung werden Muskeln und Sehnen gelockert, Verspannungen lösen sich. Und regelmäßiges Training kräftigt die Muskulatur nachhaltig, so dass es erst gar nicht zu den starken Verspannungen kommen kann, die typischerweise Kopfschmerzen auslösen.Das gleiche gilt für Rückenbeschwerden: Eine untrainierte Rückenmuskulatur neigt schneller zu schmerzhaften Verspannungen. Und hat man früher Rückenprobleme häufig mit Spritzen behandelt, setzen viele Ärzte heute eher darauf, gezielt die Muskulatur zu stärken. Dadurch verschwinden die meisten Beschwerden automatisch. Auch Bandscheibenvorfällen lässt sich so am besten vorbeugen: Denn je kräftiger die Muskeln sind, umso weniger Last muss die Wirbelsäule tragen. Umso geringer ist damit die Belastung für die Bandscheiben, die für die „Federung“ zwischen den einzelnen Wirbelknochen sorgen.

Mit Sport gegen den Bluthochdruck

Auch das Herz-Kreislauf-System profitiert vom Sport. Insbesondere Blutdruckwerte lassen sich durch moderate Ausdauer-Belastung beeinflussen. Zwar ist bei Bluthochdruck häufig eine medikamentöse Einstellung unabdingbar, damit der hohe Blutdruck die Gefäße oder das Herz nicht schädigen kann. Dennoch ist Sport ein wirksames Mittel, um die Blutdruckwerte zu senken. Insbesondere bei nur leicht erhöhtem Blutdruck kann ein Bewegungsprogramm die sinnvollste Therapie sein. Aber auch als Ergänzung zu einer Arzneimitteltherapie macht Sport – unter ärztlicher Kontrolle – meist Sinn.

Der Grund: Jede körperliche Belastung führt zu einem Anstieg des Blutdrucks – auch Sport. Nach der Anstrengung kommt es jedoch zu einem deutlichen Absinken des Blutdrucks. Gerade bei Menschen mit Blutdruckproblemen hat man dabei festgestellt, dass der Blutdruck unter den ursprünglichen Ruhewert sinken kann – und zwar schon nach moderaten 15-minütigen Ausdauer-Belastungen für bis zu eine Stunde! Dieser verlängert sich sogar durch regelmäßiges Training. Auf Dauer pendelt sich der Blutdruck so auf einem insgesamt niedrigeren Wert ein. Besonders wichtig: Auch die Belastungswerte werden deutlich gesenkt. Das verringert das Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko deutlich.

Generell sind Ausdauer-Sportarten wie Laufen, Walken oder Radfahren ideal. In jedem Fall gilt aber für Blutdruck-Patienten: Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie Ihr Trainingsprogramm gestalten sollten, um mögliche Risiken durch eine Überlastung zu vermeiden.

Ideale Vorbeugung gegen Herz-Kreislaufprobleme

Gerade auch zur Vorbeugung gegen Bluthochdruck ist Sport bestens geeignet. So konnte eine Studie der Universität von Minnesota in den USA zeigen: Wer in jüngeren Jahren intensiv trainierte, hat im weiteren Lebensverlauf meist keine Probleme mit Bluthochdruck.

Denken Sie daher bei solchen Gesundheitsproblemen nicht nur an Medikamente, sondern prüfen Sie auch, ob Sie durch Bewegung dazu beitragen können, Ihren Körper fit zu halten. Bei akuten Erkältungen und ähnlichen Infektionskrankheiten ist Sport allerdings tabu: Der Körper braucht dann alle Kräfte, um die Viren bzw. Bakterien zu bekämpfen. Körperliche Anstrengung erhöht in diesem Fall nur das Risiko, die Krankheit zu verschleppen.

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