Sport und Schietwetter

Das nasskalte Schmuddelwetter raubt vielen die Lust, sich im Freien zu bewegen. Mit ein paar Motivationstricks können Sie jedoch Ihren inneren Schweinehund überwinden, denn Bewegung draußen ist gerade jetzt wichtig. Die frische Luft tut gut – und kräftigt das Immunsystem.

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Hand aufs Herz: Welcher Jogger, Radfahrer oder Fußballer wünscht sich Regen, Sturm und Schietwetter? Und wer geht schon gerne freiwillig ins Freie, wenn es draußen nass und kalt ist? Wenn herbstliches Wetter Einzug hält, ist die Versuchung nachvollziehbar, den Sport im Freien einzuschränken oder auch mal ganz ausfallen zu lassen.

Doch gerade in der Übergangszeit von sommerlichen zu winterlichen Temperaturen ist es wichtig, das gewohnte Sportprogramm beizubehalten. Denn Bewegung tut dem Körper nicht nur bei Sonnenschein gut, sondern ganz besonders auch während Schlechtwetterphasen: Sport kräftigt den gesamten Organismus, stärkt das Immunsystem und beugt so gegen Erkältungskrankheiten vor, die bei nasskalter Witterung wieder verstärkt auftreten.

Gerade jetzt lohnt es sich, den inneren Schweinehund zu überwinden! Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei.

Belohnen Sie sich!

Wer bei Schmuddlwetter draußen war und sich bewegt hat, darf sich auch anschließend belohnen. Kombinieren Sie daher z.B. Ihr Joggingprogramm mit etwas Angenehmem danach. Wie wäre es mit einem entspannenden Bad oder einem Besuch in einer benachbarten Sauna? Das tut nicht nur Ihrer Seele, sondern auch Ihrem Körper gut.

Aber auch „kleine Sünden“ sind erlaubt. Wenn Sie nach dem Sportprogramm im ungemütlichen Schietwetter eine Süßigkeit genießen, brauchen Sie kein schlechtes Gewissen zu haben. Schließlich haben Sie ja soeben ordentlich Kalorien verbrannt. Vielleicht machen Sie daraus sogar ein kleines Ritual und gönnen sich eine Tasse heiße Schokolade? Die Wärme von innen tut nach dem Aufenthalt in der Kälte gut – und schmecken tut das allemal.

Es lohnt sich aber auch, die Motivation aufrecht zu erhalten. Das ist gar nicht so schwer, wenn man sich folgenden Zusammenhang klar macht: Schon bei einem moderaten Laufprogramm erhöht sich der Energieumsatz in der Muskulatur im Vergleich zum Nichtstun deutlich. Dabei wird die Energie nicht nur in Bewegung umgewandelt, sondern quasi als Abfallprodukt fällt in den Muskelzellen Wärme an. Diese Wärme wird über die Blutbahnen abtransportiert – und durchströmt schon bald den ganzen Körper.

Wer unter kalten Temperaturen leidet – und zum Beispiel schnell kalte Hände oder Füße bekommt – kann sich also mit einem Bewegungsprogramm selbst belohnen. Damit man sich damit aber tatsächlich etwas Gutes tut, sollte man ein paar Punkte beachten:

5 Tipps: Sport belohnt uns mit Wärme von innen

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Ausreichend wärmende Kleidung wählen

Auch wenn uns beim Sport schnell warm wird: Verzichten Sie auf keinen Fall auf den Wetterschutz durch die Kleidung. Wenn man sich zu leicht anzieht, droht der Körper schnell auszukühlen – auch wenn man in Bewegung ist. Setzen Sie auf gut wärmende Funktionsunterwäsche. Unter der Jogginghose sollten Sie zusätzlich eine wärmende lange Unterhose oder Leggings tragen. Auch ein paar extra Wollsocken sind sinnvoll. Oben herum empfiehlt sich ein extra dicker Fleece-Pullover, ggf. sogar zwei. Darüber kommt eine wind- und wasserabweisende Jacke. Handschuhe sowie Stirnband bzw. Mütze sind bei Minusgraden Pflicht.

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Auskühlen vermeiden

Auch bei besonders gut isolierender Kleidung kühlt der Körper beim Aufenthalt im Freien früher oder später aus. Trainingseinheiten sollten daher ggf. knapper als im Sommer bemessen sein. 30 Minuten sind in der Regel völlig ausreichend. Nach dem Sport sollten Sie so schnell wie möglich die Kleidung wechseln. Machen Sie nicht den Fehler, sich mit verschwitzter Kleidung ins kalte Auto zu setzen. Das Risiko, sich während einer längeren Autofahrt zu erkälten, ist weitaus größer als bei einem nur Sekunden dauernden Kleiderwechsel auf dem Parkplatz.

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Muskelverletzungen vorbeugen

Wenn es draußen kalt ist, benötigen die Muskeln natürlich etwas länger, um auf „Betriebstemperatur“ zu kommen. Dementsprechend ist das Verletzungsrisiko höher. Vermeiden lässt sich das durch eine verlängerte Aufwärmphase. Laufen Sie sich also länger als sonst ein, bevor Sie mit dem Training durchstarten. Dehnübungen sollten Sie in keinem Fall im Freien, sondern immer in beheizten Räumen ausführen.

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Richtig atmen

Die kalte, trockene Luft kann die Lunge reizen. Gesunden, gut trainierten Menschen macht das zwar in der Regel nichts oder nur wenig aus. Immer wieder kommt es jedoch aufgrund des Kältereizes zu Hustenanfällen. Menschen mit Lungenerkrankungen, z.B. Asthmatiker, sollten daher besonders vorsichtig sein. In jedem Fall gilt: Atmen Sie möglichst durch die Nase. Denn dabei wird der Luftstrom bereits angewärmt und gefiltert.

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Nur wenn Sie gesund sind

Sind Sie verschnupft oder fühlen Sie sich anderweitig krank? Dann gilt im Sommer wie im Winter: Kurieren Sie sich zuerst vollkommen aus, bevor Sie wieder mit dem Sport anfangen. Das Risiko, Kreislauf und Herz zu überlasten und z.B. eine Herzmuskelentzündung zu riskieren, ist zu groß.

Schlagen Sie dem Frösteln ein Schnippchen

Wer sich bewegt, dem wird warm. So gesehen sollte man bei fallenden Temperaturen eigentlich erst Recht mit dem Sportprogramm fortfahren, anstatt sich in die beheizten vier Wände zurückzuziehen. Betrachten Sie Sport daher nicht nur als Fitness-Programm, sondern auch als geeignete Möglichkeit, dem Frösteln ein Schnippchen zu schlagen. Bewegung hilft meist besser gegen kalte Füße, als nur die Heizung aufzudrehen. Schließlich sorgt gerade die Bewegung dafür, dass sich der Stoffwechsel erhöht, wir also mehr Energiereserven verbrennen, der Kreislauf in Schwung kommt und somit das Blut besser durch entlegenere Körperregionen fließt. Die Folge: Nach dem Sport empfinden wir kalte Temperaturen als nicht mehr so schlimm, weil wir uns von innen her aufgewärmt haben.

Setzen Sie auf die richtige Kleidung

Ein Sprichwort sagt: „Es gibt kein schlechtes Wetter. Es gibt nur schlechte Kleidung.“ Das ist vielleicht übertrieben, aber im Kern stimmt die Aussage. Wer gute Funktionswäsche und atmungsaktive Regenkleidung hat, muss nasskaltes Wetter nicht fürchten. Denn Regen und Wind empfinden wir vor allem dann als unangenehm, wenn sie die Kleidungsschichten durchdringen – und wenn sich Feuchtigkeit auf der Haut staut. Gute Kleidung verhindert dies.

Verabreden Sie sich zum Sport

Den inneren Schweinehund können Sie auch ganz einfach dadurch überlisten, indem Sie sich zum Joggen, Radfahren etc. mit einem Freund oder einer Freundin verabreden. Vereinbaren Sie – und zwar bevor Sie den Wetterbericht kennen – dass Sie ihr Programm auch dann durchziehen wollen, wenn das Wetter nicht so besonders sein sollte.

Bleiben Sie flexibel

Regen ist nicht gleich Regen. Prasselt gerade ein Schauer herunter oder beginnt es zu hageln, ist das möglicherweise tatsächlich nicht der richtige Zeitpunkt, um aus dem Haus zu gehen. In der Regel halten schwere Niederschläge jedoch nicht stundenlang an. Meist lässt der Regen schon nach kurzer Zeit wieder nach. Warten Sie also bei ungünstiger Witterung ruhig ab, bis sich die Lage gebessert hat.

Und sollte ein Unwetter doch länger als erwartet anhalten: Verlegen Sie Ihr Sportprogramm ins Trockene. In den Fitness-Studios finden Sie vielfältige Möglichkeiten. Und spontan können Sie auch mit einfachen Mitteln Ihre Wohnung in ein kleines Fitness-Studio verwandeln. Wann haben Sie z.B. Ihre letzte Kniebeuge gemacht? Wieviele Liegestützen schaffen Sie? Und wann sind Sie zuletzt Seil gesprungen? Diese Klassiker des Fitness-Trainings können Sie unkompliziert zu Hause durchführen. Denn auch für echte Outdoor-Sportler gilt: Sport in geschlossenen vier Wänden ist besser, als gar kein Sport!

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