Wanderschuhe richtig auswählen

So wie sich Wanderterrains und -wege unterscheiden, so unterscheiden sich auch die entsprechenden Schuhe. Wer die Unterschiede der einzelnen Typen kennt und beim Schuhkauf auf einige Punkte achtet, hat mehr Freude am Durchschreiten der Natur.

Egal ob deutsche Mittelgebirge, spektakuläre Küstenlandschaften oder hochalpine Regionen: Wandern und Trekking sind beliebt. Denn hierbei findet jeder den Weg, der zu seiner Kondition und seinen Ansprüchen passt. Eine wichtige Voraussetzung ist jedoch das passende Schuhwerk.Dabei gibt es neben einer großen Bandbreite an unterschiedlichen Herstellern, eingesetzten Materialien und Farbvarianten auch verschiedene Schuh-Klassifikationen. Diese Klassifikationen sind auf bestimmte Gelände-Anforderungen hin ausgerichtet. Vor dem Schuhkauf sollte man daher – zumindest ungefähr – wissen, wohin die Wanderung gehen soll und wie die Wege dort beschaffen sein werden:

Feld- und Waldwege, kaum unebenes Gelände

Im flachen Land, aber auch in den Mittelgebirgen, überwiegen gut ausgebaute Wege, die auch von Traktoren und Forstfahrzeugen problemlos befahren werden können. Es handelt sich um Schotterpisten oder sogar asphaltierte Abschnitte. Diese Wege stellen im Prinzip keine besonderen Herausforderungen dar.Dennoch empfiehlt es sich, hier nicht nur einfach gewöhnliche Turn- oder Halbschuhe zu tragen, sondern so genannte Multifunktionsschuhe. Diese sehen im Wesentlichen so aus wie die gängigen Sneakers und tragen sich genauso weich und geschmeidig. Allerdings sind sie etwas fester und stützen den Fuß somit besser als ein Turnschuh.

Leichte Wege im Mittelgebirge

Immer dann, wenn man die Fahrwege der Land- und Forstwirtschaft verlässt, wird das Gelände etwas unruhiger. Für dieses Gelände braucht man Schuhe, die Schutz vor möglichem Umknicken bieten müssen. Das ist gegeben, wenn der Schaft höher ist und insbesondere den Knöchel umschließt.Solche Schuhe bezeichnet man als Leichtwanderstiefel oder All Terrain-, Hiking- bzw. Allrounder-Schuhe. Sie sind in Prospekten oft mit den Buchstaben A bzw. A/B gekennzeichnet. Diese Schuhe haben eine gut gedämpfte und recht biegsame Sohle, so dass der Rücken bei langen Waldwanderungen oder Wanderungen in unebenem Gelände geschont wird. Der erhöhte Schaft bietet außerdem einen höheren Wetterschutz.

Im Mittelgebirge über Stock und Stein – auch mit Gepäck!

Wird das Gelände anspruchsvoller, liegen beispielsweise viele Wurzeln auf der Strecke und muss man mit steinigen oder felsigen Abschnitten rechnen, braucht man einen festeren Schaft und eine steifere Sohle.Die richtige Wahl sind dann Wanderstiefel, die die Buchstaben B oder B/C tragen. Die Sohle ist hart und so gut gedämpft, dass man durch sie hindurch kleine Steine und Geröll nicht spürt. Dennoch ist sie noch leicht biegsam. Wanderstiefel bieten dem Knöchel guten Halt, damit ein Umknicken mit großem Rucksack unwahrscheinlich ist. Diese Schuhe sind somit optimal für den Transport von umfangreicherem Gepäck im Mittelgebirge.

Im Hochgebirge: Geröllfelder und leichte Klettereinlagen

Wer sich in alpines Gelände aufmacht und dort vorhat auch die Baumgrenze oder gar die Vegetationsgrenze zu überschreiten, braucht noch festere Schuhe. Bergstiefel mit der Klassifikation C und C/D müssen es für dieses Gelände sein! Diese Schuhe sind fest und verwindungssteif. Gleichzeitig muss die Sohle vergleichsweise dünn sein, damit man ein Gefühl für den Untergrund und schwieriges Terrain bekommt – zum Beispiel auf Geröllfeldern oder auch Abschnitten, die leichte Klettereinlagen erforderlich machen.

Noch höher hinaus: Schnee, Eis, Klettersteige

Wer noch höher hinaus möchte und auch vor Gletscherregionen und anspruchsvolleren Klettersteigen nicht Halt machen will, braucht Alpinstiefel mit der Kennzeichnung D. Diese sind einerseits sehr stabil, zeichnen sich andererseits jedoch durch eine kaum gedämpfte Sohle aus, so dass man immer spürt, wie der Untergrund beschaffen ist. Für das Gehen auf asphaltierten Wegen sind sie damit jedoch ungeeignet. Sobald Sie die Schuh-Kategorie, die für Sie in Frage kommt, bestimmt haben, sollten Sie mehrere geeignete Modelle anprobieren. Für die Größenbestimmung gilt: Tragen Sie Wandersocken und achten Sie darauf, dass vor dem großen Zeh noch etwas Luft bleibt. Diesen Spalt brauchen Sie, damit Sie beim Bergabgehen nicht vorne anstoßen. Ideal für das Anprobieren ist der späte Nachmittag oder der Abend. Denn dann sind die Füße leicht angeschwollen – genau so wie nach einer längeren Wanderung.Nehmen Sie sich für die Auswahl und das Probieren in jedem Fall viel Zeit. Wanderschuhe sollte man nie unter Zeitdruck kaufen. Testen Sie die Schuhe nach Möglichkeit nicht nur auf ebener Fläche, sondern simulieren Sie auch das Bergauf- und Bergabgehen. Gute Fachhändler stellen dazu in ihren Räumlichkeiten eine Rampe zur Verfügung, die man herauf- und herunterschreiten kann.

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