Achtsames Laufen: entspannter Sport ohne Ablenkung

Immer wieder schwirren neue Trends durch Netz und Bekanntenkreis, ganz besonders wenn es um die Gesundheit geht. Aktuell: Mindfulness, auf Deutsch Achtsamkeit. Dieses Konzept wird als „Mindful Running“ auch aufs Laufen angewandt. Stress und Leistungsdruck werden dabei in den Hintergrund gedrängt.

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Der Begriff Achtsamkeit tauchte ursprünglich in Verbindung mit Buddhismus, Yoga und Meditation auf. Inzwischen setzt er sich in immer mehr Bereichen durch. Einer der Pioniere in der westlichen Welt ist der Amerikaner Jon Kabat-Zinn. Der studierte Molekularbiologe erklärt das Konzept so: Achtsamkeit ist eine Form von Aufmerksamkeit, die sich mit Absicht, aber ohne jegliche Wertung auf das Hier und Jetzt bezieht. Vergangenheit und Zukunft werden ausgeblendet.

Kein normales Jogging

Fürs Laufen bedeutet das, dass wir nicht an den gesundheitlichen Zweck denken, nicht an die Idealfigur, nicht an die körperliche Leistung, die wir gerade steigern. Mindful Running hilft stattdessen, Stress und Anspannungen abzubauen und frei durchzuatmen. Das Körperbewusstsein und die Konzentration werden gestärkt, das Verletzungsrisiko dafür gesenkt.

Folgende Dinge sind zu beachten:

  • Konzentration auf die Gegenwart: Die Sorgen von gestern, der Bürostress von heute Morgen, der Besuch am Wochenende – sie alle haben keinen Platz beim achtsamen Laufen. Nur das Hier und Jetzt zählt.
  • Mindful Running heißt, die Instagram-Fotos der Fitness-Influencer zu ignorieren. Nicht daran zu denken, ob wir bei der Hochzeit eines Freundes ins enge Outfit passen. Ob der Nachbar eine Runde mehr um den Block schafft als wir. Achtsames Laufen braucht keinen Zwang und kein Ziel.
  • Ablenkungen vermeiden: Das Handy, der MP3-Player, die Smart Watch. All diese Geräte haben ihren Nutzen und machen das Laufen oft kurzweilig. Beim Mindful Running haben sie aber keinen Platz.
  • Spüren des eigenen Körpers. Achtsame Läufer und Läuferinnen fühlen ganz bewusst den eigenen Puls, die Atmung, das Gefühl beim Auftreten und Abheben der Füße. So wehren sie Stress und negative Reize ab.
  • Keine Wertung: Blendet die Sonne heute? Weht der Wind etwas strenger als gestern? Das ist weder schlecht noch gut. Anstatt diese Sinneseindrücke zu bewerten, werden sie einfach nur aktiv wahr- und angenommen.

Kondition und Erfahrung sind beim Mindful Running letztendlich egal. Ob Profisportler, passionierter Hobbyläufer oder vorsichtiger Einsteiger. Achtsames Laufen bietet jedem Menschen die Chance, ohne Zwang oder Verausgabung etwas für die körperliche und geistige Gesundheit zu tun – im eigenen Tempo, mit Blick auf die eigenen Ressourcen und Bedürfnisse.

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