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Schnelle Hilfe bei Blutergüssen

Stöße, Prellungen oder Stürze sind nicht nur schmerzhaft. Sie hinterlassen oft auch Spuren am Körper: Blutergüsse. Doch wer nach der Verletzung sofort handelt, kann die Folgen mildern.

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Ein Hämatom, so lautet der Bluterguss in der Fachsprache, ist die Folge einer Blutung innerhalb des Organismus. Kommt es zum Beispiel zu einem Sturz, können Blutgefäße aufbrechen, ohne dass die Haut verletzt wird. Dann tritt das Blut nicht an die Oberfläche, sondern verteilt sich im benachbarten Fett- und Bindegewebe und sorgt dort für die bekannte farbliche Veränderung unter der Haut.

Langsamer Farbwechsel: rot, blau, grün und gelb

Unmittelbar nach der Verletzung ist das Hämatom noch gar nicht blau, sondern schimmert rötlich durch die Haut. Denn unter der Haut verteilt sich frisches und damit rotes Blut im Gewebe. Schon bald kommt es jedoch wegen der Blutgerinnung zu einem Farbwechsel. Die Blutgerinnung sorgt dafür, dass die verletzten Gefäße heilen können und die Blutung gestoppt wird. Dabei spaltet sich allerdings auch Sauerstoff vom roten Blutfarbstoff Hämoglobin ab. Das Hämatom verliert seine rote Farbe und wechselt in einen tiefen Blauton. Spätestens vier Tage nach der Verletzung entsteht ein typischer Blauer Fleck.

Doch der Fleck bleibt nicht blau, sondern verändert weiter die Farbe. Der Grund: Bestimmte Enzyme im Körper bauen die Blutrückstände ab. Dieser Prozess vollzieht sich in mehreren Stufen: Zunächst entsteht das grüne Biliverdin, anschließend das gelblich schimmernde Bilirubin. Diese Abbauprodukte scheidet der Körper nach und nach aus, bis der Bluterguss nach zwei bis drei Wochen komplett verschwunden ist.

Schnell reagieren und Bluterguss eindämmen

Direkt nach der Verletzung besteht die Chance, die Ausbreitung eines blauen Fleckes durch sofortiges Kühlen und Hochlagern der verletzten Stelle zu reduzieren. Denn die Kälte sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße und das Gewebe zusammenziehen. Beim Hochlagern strömt weniger Blut in die verletzte Region nach. Je schneller dies nach der Verletzung geschieht, desto weniger Blut kann sich unter der Haut verteilen. Vermeiden Sie außerdem weitere Bewegungen, damit die betroffene Körperpartie weniger stark durchblutet wird.

Hat sich das Hämatom schon gebildet, lassen sich die Beschwerden nur noch durch schmerzstillende und entzündungshemmende Salben lindern. In jedem Fall sollten Sie die verletzte Stelle schonen. Ansonsten kann es passieren, dass die verletzten Blutgefäße wieder aufbrechen und sich der Bluterguss dadurch noch verschlimmert.

Ist eine vergleichsweise harmlose Verletzung die Ursache eines Hämatoms, bildet sich meist nur ein oberflächlicher Blauer Fleck. Bei betroffenem Muskelgewebe ist dies zwar schmerzvoll, doch der Bluterguss heilt in der Regel gut ab.

In manchen Fällen zum Arzt

Anders verhält es sich, wenn der Verdacht besteht, dass innere Organe oder wichtige Arterien betroffen sind. Anzeichen dafür können starke Schmerzen und Lähmungserscheinungen sein. Dann sollte man sofort einen Arzt rufen. Auch bei Blutergüssen am Kopf, insbesondere am Auge sowie im Genitalbereich, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Das gilt ebenfalls, wenn Sie den Eindruck haben, dass Blutergüsse auch bei leichteren und eigentlich harmlosen Verletzungen ungewöhnlich groß werden oder gar aus dem Nichts heraus entstehen.