Cellulite: was wirklich hilft

Die so genannte Orangenhaut empfinden viele als Schönheitsmakel – und allerlei Mittelchen sollen dagegen helfen. Doch gegen diesen Alterungsprozess der Haut können Cremes nur bedingt etwas ausrichten. Weitaus vielversprechender ist ein gesunder Lebensstil.

Leichte Dellen an den Oberschenkeln und eine unruhige Hautoberfläche: Cellulite wird als Schönheitsproblem regelmäßig von Frauenzeitschriften und Modemagazinen thematisiert.

Doch das war nicht immer so: Über Jahrtausende haben die Menschen gelebt, ohne sich darüber Gedanken zu machen, dass ab einem gewissen Alter die Haut ihre Straffheit verliert.

Das hat sich in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg geändert. Seitdem dominiert in unserem öffentlichen Bewusstsein ein Schönheitsideal, das sich vor allem an jugendlichem Aussehen orientiert: Dazu gehört eine ebenmäßige, glatte Haut – im Gesicht, aber auch rund um die so genannten Problemzonen: Bauch, Beine, Po.

Warum fast ausschließlich Frauen betroffen sind

Der weibliche Körper ist so beschaffen, dass er sich während einer Schwangerschaft relativ schnell an die neuen Gegebenheiten anpassen kann: wachsender Bauch, Lockerung des Beckens für die Geburt, Speicherung von Energiereserven für die Stillzeit. Möglich macht das ein eher lockeres Bindegewebe. Bei Frauen ist daher die Ober- und Lederhaut deutlich dünner als bei Männern. Dafür sind die Fettzellen, die sich in der darunter liegenden Unterhaut befinden, größer. Die Haut kann also bei Frauen viel schneller ihren glatten Charakter verlieren, so dass es zum ungewünschten, wenn auch völlig natürlichen, Orangenhaut-Effekt kommt. Bei Männern ist Cellulite entsprechend selten. Und wenn sie überhaupt auftritt, dann eher am Bauch als an den Oberschenkeln.

Gegen Orangenhaut kursieren allerlei Behandlungsmethoden – von Cremes über Massagen bis hin zu speziellen Trainingsprogrammen. Die tatsächlichen Effekte sind aber sehr unterschiedlich.

Cremes: keine Tiefenwirkung

Mit am kritischsten sind äußerlich aufgetragene Mittel zu beurteilen. Bislang gibt es keine einzige unabhängige Studie, die für bestimmte Cremes, Salben oder Lotionen eine Wirksamkeit bestätigt. Das ist auch keine Überraschung: Denn an der Entstehung der Cellulite sind maßgeblich außer Form geratene Fettzellen in der Unterhaut verantwortlich. Cellulite betrifft also Hautstrukturen, auf die äußerlich aufgetragene Mittel keinen nennenswerten Effekt haben können. Ganz verkehrt ist das regelmäßige Eincremen dennoch nicht. Denn erhalten die betroffenen Hautpartien eine Massage, regt das den Stoffwechsel gerade auch in der Unterhaut an, was wiederum einen kräftigenden Effekt auf das Bindegewebe hat. Neben regelmäßigen Massagen sind jedoch insbesondere Sport und ausgewogene Ernährung das Mittel der Wahl gegen Cellulite.

Sport: das wirkungsvollste Gegenmittel

Am effektivsten ist ein gezieltes Muskelaufbauprogramm für die so genannten Problemzonen. Denn überall dort, wo unser Körper statt über Fettzellen über Muskelfasern verfügt, hat die Haut eine weitaus festere Grundlage. Wer wirklich ernsthaft und effektiv etwas gegen die so genannte Orangenhaut unternehmen möchte, kommt um das Fintessstudio oder ein adäquates Gymnastik-Programm nicht umhin. Und hierbei heißt es: Disziplin und Ausdauer zahlen sich aus. Für einen sichtbaren Effekt, der sich meist erst nach mehreren Monaten einstellt, sollte man dreimal pro Woche für etwa 30 Minuten trainieren.

Zusätzlich zum gezielten Muskelaufbau sind außerdem Ausdauersportarten wie Radfahren, Laufen und Schwimmen sinnvoll. Das hilft, überschüssige Fettzellen loszuwerden, regt den Stoffwechsel an und kräftigt ebenfalls die Muskulatur. Ein Hit ist zudem das Minitrampolin für zu Hause. Das Hüpfen macht nicht nur Spaß, sondern trainiert den gesamten Organismus.

Einen spürbaren Einfluss hat zudem die Ernährung. Zum einen, weil zu kalorienreiche Kost natürlich dazu führen kann, dass sich Fettdepots rund um die Oberschenkel bilden und somit der Entstehung der Orangenhaut Vorschub leisten. Zum anderen, weil eine vollwertige, mineralstoff- und vitaminreiche Kost gerade auch für ein kräftiges Bindegewebe unerlässlich ist. Greifen Sie also möglichst häufig zu Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Nüssen. Reduzieren Sie alles, was Zucker und Weißmehl enthält. Beim Thema Fett gilt: Bevorzugen Sie Öle mit ungesättigten Fettsäuren.

Rauchen schadet der Haut

Darüber hinaus heißt es natürlich, alles zu vermeiden, was der Haut schadet. Und dazu gehört insbesondere das Rauchen. Nikotin schädigt ganz direkt das Bindegewebe und verengt zudem die Blutgefäße. So wird der Stoffwechsel gedrosselt, so dass sich eine Cellulite schneller entwickeln kann.

Übrigens: Die häufig umgangssprachlich verwendete Bezeichnung Cellulitis ist irreführend. Denn die Endsilbe „-itis“ ist bei Medizinern für akute Entzündungen, also eine konkrete Erkrankung, reserviert. Doch eine Krankheit ist Orangenhaut sicherlich nicht.

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