Kann Essen glücklich machen?

Hat unsere Nahrung einen Einfluss auf unser seelisches Wohlbefinden? Und stimmt es, dass Schokolade glücklich macht? Dem wollen wir in folgendem Artikel nachgehen.

Eines vorweg: Das eine Nahrungsmittel, dessen Verzehr uns immer glücklich macht, gibt es nicht. Unser Empfinden bei und nach der Nahrungsaufnahme beruht auf einem Zusammenspiel verschiedener Elemente und auch Faktoren wie die Qualität der Nahrungsmittel und das Genusserlebnis sowie die Art des Verzehrs spielen eine Rolle.

Für die Steigerung des Glücksempfindens ausschlaggebend sind bestimmte Botenstoffe, wie zum Beispiel Serotonin. Dieser ist auch als „Glückshormon“ bekannt und steuert unter anderem unsere Stimmung. In höheren Konzentrationen kann Serotonin unsere Laune deutlich positiv beeinflussen.

Die gute Nachricht: Serotonin kann über die Nahrung aufgenommen werden. Und bei einer ausgewogenen Ernährung ist es auch möglich, die körpereigene Serotoninproduktion im Gehirn zu fördern.

Der Mythos des "Glücksgefühl durch Essen"

Nüsse und Früchte wie Ananas, Banane oder Papaya sind wichtige Serotoninlieferanten, die darüber hinaus wertvolle Vitamine enthalten. Jedoch weisen einige Kritiker darauf hin, dass sich Serotonin aus unserer Nahrung nicht direkt auf unser Wohlbefinden auswirken kann, da der Botenstoff, der während des Verdauungsprozesses in unsere Blutbahn gelangt, nicht an unser Gehirn andocken kann. Das Serotonin aus Nüssen und Früchten hat also keine Möglichkeit, direkt auf unser Gehirn zu wirken und Glücksgefühle auszuschütten. Sich „glücklich essen“ zu können ist also ein Mythos.

Mit Hilfe einer ausgewogenen Ernährung ist es zumindest möglich, die körpereigene Serotoninproduktion zu fördern, auch wenn das nicht gleichzusetzen ist mit einem Glücksgefühl beim Verzehr dieser Nahrungsmittel. Dafür muss man wissen, welche Stoffe Serotonin bilden:

Die Aminosäure Tryptophan ist die Vorstufe des Serotonins. Sie ist in Lebensmitteln wie Fisch, Milch- und Sojaprodukten, Pflaumen, Ananas, Paranüssen oder Dinkel enthalten. Ein Tipp: Die Aufnahme von Tryptophan wird durch den Verzehr eiweißhaltiger Nahrung gebremst, deshalb empfiehlt es sich, zu eiweißarmer Kost zu greifen. Es gibt aber auch einen Haken: Viel Tryptophan im Gehirn nicht automatisch viel Serotonin, da unsere Hirnzellen die Aminosäure erst umwandeln müssen, was einige Zeit dauert.

Auch Magnesium ist ein Bestandteil zur Serotoninbildung. Magnesiumreiche Lebensmittel sind unter anderem Brokkoli, Sojaprodukte und Kakao. 

Auch Kohlenhydrate tragen Ihren Teil dazu bei – sie fördern den Transport des Tryptophans sowie dessen Aufnahme ins Gehirn. Reich an Kohlenhydraten sind etwa Kartoffeln, Nudeln und Schokolade.

Bestimmt haben Sie auch schon mal vom sogenannten Soul Food gehört. Dazu zählen Lebensmittel, die gleich mehrere der Zutaten enthalten, die für die Produktion von Serotonin zuständig sind. Zum Soul Food zählen zum Beispiel Vollkornprodukte, Trockenfrüchte, Bananen, Avocados und Nüsse.

Wieso Ihre Lieblingsspeise Glücksgefühle hervorrufen kann

Gesunde Ernährung ist zweifelsohne wichtig, aber trotzdem sollte auch der Genuss nicht zu kurz kommen. Die Nahrungsaufnahme dient nicht nur dem Stillen des Hungergefühls und der Zufuhr von Nährstoffen, sondern es sollte auch ein positives Erlebnis sein. Dieses Erlebnis kann Gefühle wie Wohlbefinden, Glück und Ruhe auslösen. Genau deswegen ist es wichtig, sich auch bevorzugte Leckereien zu gönnen. Üben wir uns im ständigen Verzicht, wirkt sich das negativ auf unsere Stimmung aus.

Es lässt sich nicht leugnen, dass wir beim Verzehr bestimmter Lebensmittel, die wir persönlich zu unseren Favoriten zählen, ein Hochgefühl erleben. Für viele Menschen ist das etwa Schokolade oder Eis. Das liegt aber nicht an den Inhaltsstoffen dieser Lebensmittel, sondern eher daran, was wir damit verbinden – eine positive Lebenssituation etwa oder den Genuss einer „kleinen Sünde“.  Da kommt Dopamin ins Spiel, ein Botenstoff, der im Gehirn erzeugt wird. Indem wir uns selbst belohnen, zum Beispiel mit einem Stück Schokolade, wird Dopamin ausgeschüttet. Das gleiche passiert, wenn wir Erfolg haben oder motiviert sind, etwas anzupacken. Frohe und erfüllte Erwartungen stimulieren also unser Gehirn im positiven Sinne.

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