Tai Chi – Fitness und Entspannung aus Fernost

Tai Chi wirkt als Fitnesstraining und als Entspannungsübung. Umso besser, dass man das „Schattenboxen“ schnell erlernen und fast überall praktizieren kann – egal ob in einer Gruppe oder allein.

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Frühmorgens auf Plätzen und in Parks: Menschen versammeln sich und führen Bewegungen mit einer meditativen Langsamkeit aus. Dabei nehmen die Personen verschiedene Haltungen ein, die fließend, aber immer in Zeitlupentempo ineinander übergehen. In China hat Tai Chi nach wie vor Volkssport-Charakter. Dort lässt sich überall beobachten, wie die Menschen in der Öffentlichkeit die traditionellen Fitness-Übungen praktizieren.

Aber auch hier wächst die Zahl der Anhänger der Sportart, die hierzulande auch als Schattenboxen bekannt ist. Und dafür gibt es gute Gründe:

3 Gründe für Tai Chi

1

Stressbewältigung und Entspannung

Die Konzentration auf die langsamen, fließenden Bewegungen wirkt entspannend. Stress und Alltagshektik verflüchtigen sich. Die meditative Langsamkeit, ohne die man die Übungen gar nicht ausführen kann, hilft die innere Ruhe wieder zu finden. Aus diesem Grund zählt Tai Chi zu den anerkannten Stressbewältigungsmethoden.

3

Stärkung des Bindegewebes, Schonung der Gelenke

Die sanften Übungen, die sich praktisch ohne besonderen Kraftaufwand durchführen lassen, stärken Muskeln und Bindegewebe. Das konnte eine Studie der Western Reserve University in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio nachweisen: Demnach führt schon ein leichtes, tägliches Training unter Anleitung nach zehn Wochen zu einer deutlichen Verbesserung. Denn die Kräftigung des Bindegewebes entlastet die Gelenke. Davon profitieren im Prinzip alle Menschen, besonders jedoch Patienten mit Arthritis. Die bei dieser Erkrankung typischerweise auftretenden Gelenkschmerzen nahmen infolge des Trainings deutlich ab. Eine ähnliche Untersuchung der University of North Carolina in Chapel Hill kam zu vergleichbaren Ergebnissen.

3

Größere Beweglichkeit, bessere Balance

Auch Beweglichkeit und Balance lassen sich mit Hilfe von Tai Chi-Übungen trainieren. Den Beweis dafür erbrachten Forscher von der Nationalen Chungnam-Universität in Korea. Freiwillige aus einem Seniorenheim stürzten während einer zwölfwöchigen Trainingsphase deutlich seltener als eine Kontrollgruppe, die keinen Tai Chi-Unterricht erhielt.

Zwar ist Tai Chi kein Kraft- beziehungsweise Muskelaufbautraining. Dennoch steht zweifelsfrei fest: Die langsamen Tai Chi-Übungen stärken einerseits Muskelgruppen, Sehnen und Gelenke. Andererseits kräftigen sie ganz allgemein das Körpergefühl – und damit auch das Selbstvertrauen.

Dabei ist Tai Chi ausgesprochen einfach zu praktizieren und zu erlernen. Man braucht dafür keine besondere Ausrüstung. Im Prinzip reicht gewöhnliche bequeme Kleidung aus, zum Beispiel eine Jogginghose oder eine Leggings sowie ein T-Shirt. Für die Füße genügen Schuhe mit flacher, dünner Sohle, etwa Sneakers oder Hallen-Turnschuhe – je nachdem, wo man trainiert. Zu Hause können Sie die Übungen selbstverständlich auch barfuß ausführen.

Überall möglich...

Der Platzbedarf für Tai Chi-Übungen ist minimal, schließlich führt man sie im Stehen aus. Ein regelmäßiges Training ist daher auch in der kleinsten Wohnung oder in einem Hotelzimmer möglich.

... und schnell erlernt

Um schneller in den Fluss der Tai Chi-Bewegungen hineinzufinden, ist es jedoch sinnvoll, einen Einführungskurs zu belegen. Das bieten neben den meisten Fitness-Studios auch viele Volkshochschulen an. Unabhängig davon gilt: Wer – zum Beispiel aus Termingründen – keinen Kurs belegen kann, kann die Übungen auch anhand von Videos oder Büchern erlernen.

Den optimalen Effekt erreichen Sie übrigens, wenn Sie die Übungen täglich ausführen. Daher gilt beim Tai Chi noch mehr als bei allen anderen Sportarten. Es kommt nicht auf die Länge der Trainingseinheit an, sondern auf die Häufigkeit. Sinnvoll ist es da allemal, eine praktische Anleitung für zu Hause zu haben. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist der Ratgeber „Bewegte Stille - Energie in Minuten mit Taiji-Qigong“ von Jürgen Ryzek, erschienen bei der Schlüterschen Verlagsgesellschaft. Denn das Buch liefert neben den Beschreibungen in Wort und Bild auch ein Schrittdiagramm, wie man es vom Tanzunterricht her kennt.