Wohltuende Badezusätze
Ein dampfend, heißes Vollbad ist im Winter eine regelrechte Wohltat. Mit dem richtigen Badezusatz kann man dabei auch etwas für seine Gesundheit tun. Doch Vorsicht: Einige Zusätze können auch unerwünschte Folgen haben.
Ein Wannenbad ist für viele gerade während der kalten Jahreshälfte eine willkommene Auszeit. Und um dabei das Beste für Körper, Geist und Seele herauszuholen, lohnt es sich, zu geeigneten Badezusätzen zu greifen. Die Betonung liegt hierbei jedoch ausdrücklich auf „geeignet“. Denn Salze, Öle oder Kräutersubstanzen pflegen häufig nicht nur einfach die Haut. Sie wirken zum Teil auch „in den Körper hinein“ – und zwar je nach Substanz auf recht unterschiedliche Art und Weise.
Völlig unterschiedliche Wirkungen
Verantwortlich dafür sind insbesondere pflanzliche Inhaltsstoffe, die durchaus eine gewisse pharmazeutische Wirkung haben. So gibt es regelrechte Muntermacher – unmittelbar vor dem Schlafengehen wäre das sicherlich keine gute Wahl. Andere wiederum versprechen Linderung bei konkreten Beschwerden, etwa Erkältungen. Man sollte daher nicht zu irgendeinem Badezusatz greifen, sondern diesen je nach gesundheitlicher Situation und dem gewünschten Effekt auswählen.
Außerdem wichtig ist die richtige Temperatur des Badewassers – und zwar abhängig vom gewählten Badezusatz. Denn manche Substanzen können den Organismus tatsächlich so stark anregen, dass eine zu hohe Wassertemperatur problematisch sein kann. Und andersherum gilt: Bestimmte Kräuter entfalten ihre volle Wirkung erst, wenn es warm genug ist.
Lesen Sie, welche Effekte die folgenden Substanzen erzielen können:
Fichtennadeln: Klassiker bei Erkältungen – aber nicht nur
Der Klassiker unter den Erkältungsbädern sind Zubereitungen mit Fichtennadeln. Diese fördern die Hautdurchblutung und sollen insbesondere gegen Frostempfindlichkeit sowie kalte Hände und Füße helfen. Darüber hinaus sind positive Effekte bei rheumatischen Beschwerden, Stress sowie Leistungs- und Konzentrationsstörungen überliefert.
Die ideale Badetemperatur liegt bei 36 bis 37 Grad Celsius, also sehr nah an der Körpertemperatur.
Einen ähnlichen Effekt hat auch Thymian. Für die optimale Wirkung darf hierbei die Temperatur jedoch von 37 bis 39 Grad reichen. Allerdings sollte man solch ein heißes Bad auf maximal 15 Minuten begrenzen, um den Kreislauf nicht zu überlasten.
Hopfen, Melisse, Baldrian, Lavendel: Stress lass nach
Wer in der Wanne einfach nur Entspannung sucht und zur Ruhe kommen möchte, kann das mit einem Aufguss aus Hopfen, Melisse, Baldrian oder Lavendel – oder einer Kombination daraus – versuchen. Diese Substanzen wirken nicht nur entspannend, wenn man sie als Tee zu sich nimmt, sondern eben auch als Badezusatz. Die Kräuterheilkunde spricht ihnen insbesondere bei Nervosität, Schlafstörungen und zum Teil bei Wetterfühligkeit positive Effekte zu.
Lavendel hat darüber hinaus eine abschreckende Wirkung auf Insekten aller Art. Eine Stechmücken- oder Flohplage wird man zwar mit einem Lavendelbad alleine nicht in den Griff bekommen. Es schadet aber auch nicht, im konkreten Fall dieses Hausmittel ergänzend einzusetzen.
Ideale Temperatur für Baldrian: 33 bis 36 Grad Celsius, also nicht zu heiß. Bei Hopfen und Melisse wiederum gelten 35 bis 37 Grad Celsius. Lavendel entfaltet seine optimale Wirkung bei 37 Grad.
Heublumen: Entspannung für Muskeln und Gelenke
Auch nach dem Sport tut ein Bad einfach nur gut. Schließlich hilft die wohlige Wärme dabei, Muskulatur und Gelenke zu entspannen. Unterstützend hierbei können Heublumen-Extrakte wirken. Sie lindern muskuläre Verspannungen, Gelenkbeschwerden, aber auch Rückenschmerzen und rheumatische Beschwerden.
Baden Sie warm bei 37 bis 38 Grad Celsius für den optimalen Effekt.
Moorbad: wohltuend für Muskeln, Knochen und Gelenke
Handelt es sich um ernstere Gelenkbeschwerden oder rheumatische Erkrankungen, darunter Arthritis, Gicht oder Wirbelsäulenerkrankungen, verordnen naturheilkundliche Ärzte auch häufig Moorbäder. Dabei sind – nach ärztlicher Beratung – auch Temperaturen bis 40 Grad möglich.
Rosmarin: anregend und durchblutungsfördernd
Ein Badezusatz, der die Idee vom entspannenden Wannenbad auf den Kopf stellt, ist Rosmarin. Denn diese Substanz regt das Herz-Kreislauf-System an und bringt die Durchblutung auf Trab. Ein Rosmarinbad sollte man daher niemals vor dem Schlafengehen nehmen.
Die Badetemperatur kann dabei 37 bis 39 Grad betragen, auch das bringt den Kreislauf in Schwung. Allerdings gilt dann eine zeitliche Begrenzung auf maximal 15 Minuten.
Wichtig: Auch wenn die Substanzen pflanzlichen Ursprungs sind, heißt das nicht, dass sie frei von Nebenwirkungen sind. Sollten Sie eine entsprechende Reaktion beobachten, müssen Sie dies immer ärztlich abklären lassen. Bei einer konkreten Erkrankung – abgesehen von einer leichten Erkältung – ist es ohnehin ratsam, nicht ohne entsprechende Rücksprache mit Ihrem Arzt in die Wanne zu steigen. Und unabhängig davon gilt: Bleiben Sie in keinem Fall länger als 20 Minuten in der Wanne, um den Organismus nicht zu überlasten.