Vegane Ernährung

Wer vegan lebt, dem geht’s nicht um die Wurst, auch nicht um Fleisch, Ei oder Milch. Wer vegan lebt, der ernährt sich rein pflanzlich. Vegane Ernährung boomt. Niemand weiß genau, wie viele Veganer es in Deutschland gibt. Laut Vegetarierbund Deutschland sind es rund sieben Millionen Vegetarier und 1,2 Millionen Veganer.

Autor: zone35

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Vegane Ernährung ist inzwischen ein Megatrend geworden. Veganismus trennt nicht nur scharf zwischen tierischen und pflanzlichen Produkten. Veganismus spaltet auch extrem die Meinungen. Während die einen schwärmen, mit pflanzlicher Kost schöner, schlanker, gesünder zu werden, belächeln andere Veganer als bleichgesichtige, genussfeindliche Körnerfresser. Einige Experten warnen sogar vor Mangelerscheinungen, die eine vegane Ernährung verursachen kann. Ist was dran an der Skepsis oder leben Veganer wirklich gesünder?

Pro: Weniger Zivilisationskrankheiten

Aus gesundheitlicher Sicht hat eine vegane Ernährung viele Vorteile – vorausgesetzt, sie wird richtig zusammengestellt. So erkranken Veganer im Vergleich zu Fleischessern seltener an den typischen Zivilisationskrankheiten unserer Zeit:

  • Diabetes mellitus Typ 2. Gründe hierfür sind, dass Veganer meist schlank sind. Übergewicht gilt als ein Risikofaktor für Diabetes.  Außerdem essen Veganer viel Vollkorngetreide. Die Ballaststoffe darin verringern bewiesenermaßen die Gefahr, eine Erkrankung an Diabetes zu entwickeln.
  • Bluthochdruck. Veganer haben meist kein Übergewicht, Ursache für Bluthochdruck. Zudem beugen viel Gemüse und Obst und die damit verbundene höhere Zufuhr von Kalium und Magnesium der Volkskrankheit vor. Auch nehmen Veganer weniger ungesättigte Fettsäuren zu sich, die, in tierischen Produkten enthalten, den Blutdruck erhöhen können.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Verantwortlich dafür sind vor allem die günstigeren Blutfettwerte. Aber auch die geringere Aufnahme von schlechtem Cholesterin, das vor allem in tierischen Produkten enthalten ist.

Vegane Kost beugt zudem Nierensteinen und entzündlichen Darmerkrankungen vor und wirkt sich positiv auf Gelenkentzündungen aus. In tierischen Produkten sind meist entzündungsfördernde Stoffe enthalten, die zu einem Anstieg der entzündungsfördernden Stoffe in unserem Blut führen.

Möglicherweise kann Vegane Kost auch die Entstehung von Krebs hemmen. Verarbeitete Fleisch- und Milchprodukte stehen hingegen im dringenden Verdacht krebserregend zu sein.

Contra: Risiko Mangelernährung

Wer seine Ernährung umstellt sollte sich damit beschäftigen, ob alle wichtigen Nährstoffe ausreichend zu sich genommen werden. Die berüchtigte Mangelernährung trifft allerding bei weitem nicht nur Veganer. Alle Nährstoffe die der Körper benötigt, können über Pflanzliche Produkte zugeführt werden. Die Debatte um den Vitamin B-12 Mangel kann an dieser Stelle auch beiseitegelegt werden.

Vitamin B-12 ist ein Nährstoff, der von Mikroorganismen hergestellt wird, die in der Erde leben. Er gelangt durch Erdreste an der Nahrung in unser Kreislaufsystem. Durch die weit verbreiteten Monokulturen und den starken Pestizideinsatz auf vielen Feldern haben es nicht nur Veganer schwerer an Vitamin B-12 zu gelangen, sondern auch unsere Nutztiere. So wird Vitamin B-12 in vielen Betrieben hinzugefüttert. In vielen Vegetarischen/Veganen Produkten ist Vitamin B-12 bereits hinzugefügt, es spricht zudem nichts dagegen Vitamin B-12 Präparate zu nehmen. Die meisten Nahrungsergänzungsmittel sind gesundheitlich unbedenklich.

Hinzu kommt, dass auch immer mehr Karnivoren an Nährstoffmangel leiden. Nicht nur das Vitamin B-12 wird in Ihrer Nahrung knapp. Durch die Züchtung von Hochleistungspflanzen enthält auch das im Supermarkt verkaufte Obst und Gemüse immer weniger Nährstoffe.

Fazit: Vegane Ernährung ist gut, mit Kontrolle besser

Wer sich streng vegan ernähren will, sollte das unter ärztlicher Beobachtung tun. Veganern wird empfohlen, ihre Blutwerte regelmäßig, das heißt etwa alle sechs Monate, untersuchen zu lassen, um einen Vitaminmangel gegebenenfalls mit Tabletten zu beheben.

Folgende Regeln helfen dir, dich vegan und gesund zu ernähren:

  • Esse so abwechslungsreich wie möglich.
  • Verzichte auf raffinierten Zucker und Weißmehl.
  • Nehme am Tag etwas eine Hand voll an pflanzliche Ölen, Nüssen und Samen zu dir.
  • Bevorzuge frische Früchte, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte.
  • Baue Eiweißprodukte wie Tofu, Seitan oder Tempeh jeden Tag in den Speiseplan ein. Auch vegane Drinks oder Joghurts aus Getreide, Lupine oder Soja sind empfehlenswert.
  • Greife gegebenenfalls auf angereicherte Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel zurück.