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Was tun bei Hitzschlag, Sonnenstich, Sonnenbrand?

Die meisten Deutschen sehnen sich nach Sommer, Sonne, Wärme. Doch zu viel davon kann unangenehm und sogar gefährlich sein. Umso wichtiger ist es, bei Sonnenstich & Co. schnell und effektiv für Linderung zu sorgen.

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So angenehm es für Regen- und Nieselwetter geplagte Mitteleuropäer ist, wenn sich der Sommer von seiner strahlendsten Seite zeigt: Bekommt man zu viel Sonne bzw. Wärme ab, kann das die Gesundheit erheblich belasten. Reagiert man jedoch schnell und richtig, lassen sich Beschwerden zumindest lindern.

Sonnenstich: zu viel Wärme im Kopf

Beim Sonnenstich spielt sich das folgende Szenario ab: Infolge einer lang andauernden direkten Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken heizt sich die Hirnhaut regelrecht auf. Verantwortlich dafür ist der langwellige, infrarote Strahlungsanteil des Sonnenlichts. Diese Wärmestrahlung kann die Haut und den Schädelknochen durchdringen und so zu einer Irritation des Hirngewebes führen. Es kommt dadurch zu einer Entzündungsreaktion im Gehirn. Typische Symptome sind insbesondere Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Ohrgeräusche, Schwindel, erhöhter Puls und ein steifer Nacken.

Raus aus der Sonne!

Bei einem Verdacht auf einen Sonnenstich sollten sich die betroffenen Personen sofort in den Schatten begeben. Ist dies nicht möglich, muss der Kopf bedeckt werden – idealerweise durch einen leichten und hellen Hut, der die Sonnenstrahlung reflektiert. Zur Not kann man ein T-Shirt um den Kopf binden. Im weiteren Verlauf gilt: Kühlen Sie den Kopf, zum Beispiel mit feuchten Tüchern. Eiswürfel sind aufgrund des starken Kältereizes ungeeignet! Außerdem sollten sich die Betroffenen nicht mehr bewegen. Optimal ist eine Liegeposition mit leicht erhöhtem Oberkörper. Sind die Patienten bei klarem Bewusstsein, sollten sie etwas Kühles, aber nichts Eiskaltes, trinken. Ideal ist Wasser ohne Kohlensäure. Ist das Bewusstsein getrübt, sollten Sie ärztlichen Rat hinzuziehen.

Einem Sonnenstich kann man relativ leicht vorbeugen: durch Aufenthalt im Schatten oder konsequentes Tragen einer geeigneten Kopfbedeckung. Gerade bei Kindern ist das wichtig: Ihre Schädeldecke ist noch viel dünner, so dass die Wärmestrahlung leichter in den Kopf eindringt. Aber auch Personen mit Glatzen und Kurzhaarfrisur sind stärker gefährdet.

Hitzeerschöpfung: nicht verwechseln mit Hitzschlag

Viele verwechseln eine Hitzeerschöpfung mit einem Hitzschlag. Zwar versagt in beiden Fällen die körpereigene Klimaanlage. Der Mensch kann nicht mehr schwitzen. Allerdings kann man bei ersten Anzeichen einer Hitzeerschöpfung noch gut gegensteuern – wohingegen ein Hitzschlag immer ein Notfall ist, so dass man den Rettungsdienst alarmieren sollte.

Bei einer Hitzeerschöpfung kommt es durch starkes Schwitzen zu einem Verlust an Wasser und Salz. Infolgedessen wird das Blut dickflüssiger. Die Fließeigenschaften verschlechtern sich, was eine schockartige Reaktion bewirkt, die sich insbesondere durch Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen bemerkbar macht. Die Haut ist blass, kühl und feucht. Schleimhäute und Zunge fühlen sich trocken an. Die Körpertemperatur bleibt jedoch stabil.

Bei einer Hitzeerschöpfung ist es wichtig, den Flüssigkeits- und Elektrolyt-Verlust zügig auszugleichen, etwa durch Gemüsebrühen, Mineralwasser und Saftschorlen. Auch in diesem Fall sollten sich Betroffene an einem kühlen und schattigen Ort hinlegen - genau wie bei Erstmaßnahmen bei Kreislaufproblemen. Der Körper regeneriert sich dann in der Regel schnell und ohne fremde Hilfe. Ignoriert man jedoch die Warnzeichen, kann es wegen des Elektrolyt-Verlustes zu Krämpfen kommen. Im weiteren Verlauf ist auch ein Hitzschlag möglich. In beiden Fällen sollte man sofort ärztliche Hilfe rufen.

Hitzschlag: ein echter Notfall

Die Schweißproduktion versagt vollständig, so dass auf der Haut keine Verdunstungskälte mehr entstehen kann. In diesem Fall ist die Haut daher trocken, heiß und gerötet – ganz anders als bei der Hitzeerschöpfung! Außerdem steigt die Körpertemperatur auf bedenklich hohe Werte um 40 Grad Celsius. Hinzu kommen Ermattung, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel.

Wichtig: Ein Hitzschlag ist immer ein Notfall. Wählen Sie umgehend den Notruf und lassen Sie Hitzschlag-Opfer niemals unbeaufsichtigt. Denn Betroffene können leicht das Bewusstsein verlieren – und beispielsweise an Erbrochenem ersticken. Hitzschlag-Opfer, die ansprechbar sind, sollten an einem kühlen und schattigen Ort mit leicht erhöhtem Oberkörper liegen. Lockern Sie einengende Kleidung! Werden Betroffene bewusstlos, müssen Sie sie in die stabile Seitenlage bringen!

Sonnenbrand: schmerzhaft und mit Langzeitfolgen

Ein Sonnenbrand ist nicht nur sehr unangenehm, sondern schädigt auch die Haut. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko für Hautkrebs! Es ist also notwendig, sich durch Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor zu schützen. Doch auch Menschen, die hierbei umsichtig sind, kann es passieren, dass sie die Sonne unterschätzen – oder eine bestimmte Körperpartie nicht ausreichend eingecremt haben.

In diesen Fällen heißt es: Meiden Sie die Sonne bzw. bedecken Sie betroffene Hautstellen vollständig mit Kleidung. Denn jede weitere UV-Strahlung belastet die Haut zusätzlich und verschlimmert den Sonnenbrand. Bei leichten Rötungen verschaffen Après-Sun-Produkte Linderung. Diese haben einen hohen Wasseranteil und wirken somit kühlend und beruhigend. Außerdem wichtig: Trinken Sie reichlich! Bei schwereren Sonnenbränden mit starken Schmerzen oder Blasenbildung sollte man jedoch nicht allein auf die Selbstheilungskräfte vertrauen und einen Arzt aufsuchen.

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Weitere Tipps für heiße Tage und Nächte

Informationen und hilfreiche Tipps rund um die Themen, Hitzeschutz, UV-Strahlung und Klima finden Sie auf der Website "Klima Mensch Gesundheit" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)