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Kinder fördern ohne Druck

Schneller, höher, weiter: Dieses Prinzip wird auch bei Kindern eingesetzt. Schließlich möchten alle Eltern das Beste für ihren Nachwuchs. Die individuelle und stressfreie Förderung kommt dabei manchmal zu kurz. Die Situation aus der neutralen Distanz zu betrachten, kann für Entspannung sorgen.

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Jedes Kind tickt anders. Jedes Kind hat seine eigenen Talente. Jedes Kind hat andere Entwicklungsschübe. Ohne die Berücksichtigung der persönlichen Eigenschaften scheitern leicht Vorstellungen, wie das eigene Kind zu fördern ist. Ein Patentrezept gibt es nicht. Allerdings gibt es einige Tipps für eine konstruktive Unterstützung.

Wie lässt sich die Entwicklung von Kindern optimal fördern?

Eltern machen sich oft Sorgen, inwiefern ihre Kinder sich in dieser Leistungsgesellschaft zurechtfinden werden. Und letztlich ist es allen Eltern wichtig, die Entwicklung der Kinder möglichst optimal zu fördern. Doch was bedeutet das konkret? Ist es sinnvoll, den Kindern neben der eigenen Muttersprache möglichst schon im Kindergarten eine bilinguale, also mehrsprachige, Erziehung zu bieten? Sollten Kinder so früh wie möglich an elektronische Medien herangeführt werden, weil diese auch aus der Arbeitswelt nicht mehr hinwegzudenken sind? Sollten Eltern generell darauf achten, ihren Kindern einen Wissensvorsprung mitzugeben, so dass sie es im späteren Leben einmal leichter haben? Oder ist es nicht viel besser, dass Kinder zunächst einmal Kinder bleiben dürfen, weil sie nur so sich ganzheitlich entwickeln können – und damit die emotionale Stabilität und Reife erreichen, um sich souverän und sicher in der nicht immer einfachen Erwachsenenwelt bewegen zu können?

Allgemeingültige Antworten auf diese Fragen lassen sich kaum geben – und zwar aus mehreren Gründen:

1

Kinder sind unterschiedlich

Ein spezielles Nachmittagsangebot oder Ferienprogramm, das dem einen Kind einen Entwicklungsschub verschafft, wird möglicherweise für das andere Kind zu einem unangenehmen Erlebnis, das die weitere Entwicklung beeinträchtigen kann. Wer beispielsweise wenig Talent für Ballspiele mitbringt, wird bei einem Fußballcamp kaum glücklich werden und möglicherweise Sport als etwas Negatives erleben. Gleiches gilt für das Erlernen eines Instruments.

2

Methode vor Inhalt

Ob ein entsprechendes Angebot einen Mehrwert für die Entwicklung der Kinder bietet oder nicht, hängt oft gar nicht vom vermittelten Inhalt ab, sondern vor allem von der eingesetzten Methode. Schließlich ist aus der Lernforschung bekannt: Wenn Lernen mit Spaß verknüpft ist, können wir uns Informationen weitaus besser merken. Und da Kinder von sich aus einen Forschertrieb haben, lässt sich darauf eigentlich leicht aufbauen. Voraussetzung: Man muss dem Forschertrieb auch freien Lauf gewähren, was sich nicht immer mit starren Lehrplänen in Einklang bringen lässt.

3

Inhaltlicher Bezug zur Lebenswirklichkeit

Immer wieder wird der Chinesischkurs für Kindergartenkinder als Extrembeispiel für überzogene Leistungserwartungen der Eltern an ihren Nachwuchs herangezogen. Dabei kann eine bilinguale Erziehung durchaus sinnvoll sein – nämlich dann, wenn sie die Lebenswirklichkeit widerspiegelt, also z.B. ein Elternteil chinesische Wurzeln hat. Ohne solch einen Bezug verpuffen die Bemühungen jedoch häufig.

Tipp zur Förderung von Kindern

Ein Patentrezept zur optimalen Förderung der eigenen Kinder kann es somit gar nicht geben. Fest steht aber in jedem Fall: Das Prinzip „viel hilft viel“ funktioniert gerade beim Lernen und der Förderung der Kinder nicht. Dass es sich hierbei um alles andere als eine neue Erkenntnis handelt, beweist das geflügelte Wort vom „Nürnberger Trichter“: Schon im 17. Jahrhundert etablierte sich diese scherzhafte Bezeichnung für die absurde Vorstellung, man müsse nur genügend Wissen in einen Kopf hineinschaufeln, damit sich darin Klugheit und Weisheit ansammle.

Dennoch gibt es einige Tipps, die Eltern beherzigen sollten:

  • Forscherdrang unterstützen: Kinder sind von Natur aus neugierig. Fragen zu stellen ist eine der besten Methoden, sich Wissen anzueignen. Jede Gelegenheit zum Forschen, Suchen und Experimentieren setzt neue Impulse frei. Museumsbesuche oder Streifzügen durch die Natur sind sinnvolle Optionen, diesen Prozess zu fördern.
  • Konzentrationsfähigkeit üben: Und damit ist nicht Stillsitzen gemeint. Vielmehr geht es darum, sich auf eine bestimmte Sache zu konzentrieren und Ablenkungen zu reduzieren. Geeignet dazu sind Wanderungen und Radtouren durch die Natur, aber auch Gesellschaftsspiele, die ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erfordern.
  • Zur Bewegung anregen: Gerade auch Bewegung fördert die Gehirn-Entwicklung. Selbst Bewegungsabläufe, die uns banal erscheinen, etwa das Händeschütteln, erfordern das Zusammenspiel unterschiedlichster Muskelgruppen, die alle richtig gesteuert werden müssen. Selbst moderne Hochleistungsprozessoren kommen hierbei an ihre Grenzen. Jeder Bewegungsablauf, der spielerisch erprobt wird, führt zur Bildung zahlreicher neuer Synapsen, also Verschaltungen im Gehirn.
  • Freiräume und Langweile zulassen: Außerdem sollten Eltern keine Angst vor (zwischenzeitlich) gelangweilten Kindern haben. Denn gerade solch ein Leerlauf bietet den Freiraum für die eigene Kreativität. Aus der Langeweile heraus entwickeln Kinder normalerweise recht schnell eigene Spiel- und Gestaltungsideen. Ist kein Spielzeug vorhanden, werden Alltagsgegenstände umfunktioniert. Denn gerade Kinder sind Meister im Improvisieren.
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Zusätzliche Kindervorsorge

hkk schließt Versorgungslücke: hkk-Kunden können drei zusätzliche Vorsorge-Untersuchungen in Anspruch nehmen: die "U10" von Sieben- und Achtjährigen, die "U11" von Neun- und Zehnjährigen und die „J2“ von Jugendlichen im Alter von 16 bis 17 Jahren.