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Kinder müssen besonders viel trinken

Der Wasseranteil im Körper ist bei Kindern höher als bei Erwachsenen. Kinder müssen daher besonders viel trinken. Erfahren Sie, wie viel Flüssigkeit Kinder je nach Alter benötigen und welche Getränke besonders gut geeignet sind.

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Der menschliche Körper besteht zu einem erheblichen Teil aus Wasser. Bei Erwachsenen beträgt der Wasseranteil bis zu 65 Prozent des Körpergewichts. Bei Kindern sind es sogar bis zu 75 Prozent. Der Grund dafür liegt im unterschiedlichen Körperbau von Kindern und Erwachsenen, insbesondere im Verhältnis von Armen und Beinen zum Körperrumpf.

Kinder: relativ großer Rumpf

Bei Kindern fällt der Körperrumpf im Vergleich zu Erwachsenen relativ betrachtet deutlich stärker ins Gewicht als Arme und Beine. Der Rumpf hat einen hohen Wasseranteil, weil sich dort die inneren Organe befinden. Erst mit dem starken Wachstum der Gliedmaßen reduziert sich dieser Anteil.

Aus diesem Grund benötigen Kinder im Verhältnis zum Körpergewicht mehr Flüssigkeit als Erwachsene. Außerdem haben Kinder durch ihre insgesamt geringere Körpermasse weniger Möglichkeiten, etwaige Durststrecken zu überwinden. Ein Flüssigkeitsmangel macht sich schneller bemerkbar als bei Erwachsenen. Regelmäßiges und ausreichendes Trinken ist daher bei Kindern besonders wichtig.

Abhängig vom Alter empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) täglich folgende Trinkmengen, Angaben in Millilitern (ml):

  • bis 3-Jährige etwa 820 ml
  • 4- bis 6-Jährige etwa 940 ml
  • 7- bis 9-Jährige etwa 970 ml
  • 10- bis 12-Jährige etwa 1.170 ml
  • 13- bis 14-Jährige etwa 1.330 ml
  • 15- bis 19-Jährige etwa 1.530 ml

Hierbei handelt es sich um Mindestwerte. Wenn die Kinder sich anstrengen und ins Schwitzen kommen, z.B. beim Sport, erhöht sich die Menge. Das Gleiche gilt für heiße Tage und Fieber.

Wenn Kinder den Durst vergessen

Normalerweise wird der Flüssigkeitshaushalt zwar durch den Durst geregelt, der schon geringste Flüssigkeitsdefizite meldet. Nichtsdestotrotz sollten Eltern darauf achten, dass Kinder viel trinken. Bieten Sie ihnen daher regelmäßig Getränke zum Essen oder zwischendurch an. Denn es kann schon mal vorkommen, dass Kinder beim Spielen den Durst vergessen.

Tipp: Eine Flasche, ein Becher bzw. ein Glas mit einer attraktiven Gestaltung macht das Trinken interessanter.

Wasser ohne Kohlensäure

Unabhängig vom Alter gilt: Der ideale Durstlöscher ist Wasser. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie Mineralwasser oder Leitungswasser nehmen. Das Wasser, das in Deutschland aus dem Hahn kommt, zählt zu den am strengsten kontrollierten Lebensmitteln. Vermeiden sollten Sie jedoch vor allem bei kleineren Kindern Mineralwasser mit Kohlensäure, denn Kinder mögen die Kohlensäure nicht. Manchen wird von dem Gas, das im Prinzip ein Fremdkörper im Magen ist, sogar schlecht.

Genauso gut geeignet sind auch ungesüßte Früchte- und Kräutertees. Gesüßte Getränke wie Limonaden sollten aufgrund des hohen Zuckergehalts die Ausnahme bleiben. Völlig ungeeignet für Kinder sind alle koffeinhaltigen Getränke wie Kaffee, Energy Drinks, Grün- und Schwarztee und damit auch viele Eistees. Milch und Fruchtsäfte wiederum können in geringen Mengen einen Anteil zum täglichen Flüssigkeitsbedarf liefern. Allerdings sollten Sie diese aufgrund ihres hohen Nährstoffgehalts eher als Nahrungsmittel und weniger als Durstlöscher betrachten.

Tipp: Verdünnen Sie Fruchtsäfte zu Schorlen, am besten im Verhältnis eins zu drei, also ein Teil Saft mit drei Teilen Wasser mischen. Was mit Säften funktioniert, geht auch mit Milch. Wenn Ihre Kinder gerne Milch trinken, können Sie auch diese mit Wasser verdünnen. Aus dem Nahrungsmittel Milch wird somit ein erfrischendes Getränk.

Wenn Flüssigkeitsmangel droht

Besonders viel Flüssigkeit geht dem Körper bei bestimmten Krankheiten verloren, z.B. bei Durchfall. Hier kann es gerade bei kleineren Kindern zu bedrohlichen Flüssigkeitsverlusten kommen. Das macht sich insbesondere durch eingesunkene Augen, wenig Speichel und beim Weinen bemerkbar. Auch die Haut trocknet aus. Geht mit den Fingern schnell hochgezogene Haut nicht sofort zurück, ist das ein ernstes Warnzeichen.

Achtung: Bei einem entsprechenden Verdacht auf Austrocknung sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.