Ein Herz für Sport

Wer sich regelmäßig bewegt, reduziert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ganz erheblich! Aber Sport ist nicht gleich Sport. Lesen Sie, worauf Sie bei der Wahl der richtigen Aktivität achten sollten.

Einer der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Übergewicht. Und Übergewicht wiederum ist meist nicht nur Folge einer ungünstigen Ernährungsweise, sondern entsteht insbesondere durch Bewegungsmangel. Wer sich also regelmäßig sportlich betätigt und so erst gar nicht zulässt, dass der eigene Körper überschüssige Kalorien in Form von „Fettpolstern“ einlagert, reduziert das Risiko für Erkrankungen des Herzens und der Blutgefäße maßgeblich. Prinzipiell ist es immer gut, sich sportlich zu betätigen. Leiden Sie unter Vorerkrankungen, etwa Bluthochdruck, Übergewicht oder funktioniert Ihr Herz nicht einwandfrei, dann ist nicht jeder Sport geeignet.

Herzsport: moderat und gleichmäßig

Beim Herzsport kommt es insbesondere darauf an, dafür zu sorgen, dass Herzfrequenz (Anzahl der Herzschläge pro Minute), Puls und Blutdruck nicht zu stark ansteigen – und ein gewisses Niveau überschreiten. Ideal sind mittlere Pulswerte: Ins Schwitzen dürfen Sie schon kommen, aber Sie sollten sich problemlos dabei unterhalten können. In jedem Fall gilt es, Überlastungssituationen zu vermeiden. Das ist am einfachsten bei Ausdauersportarten möglich – insbesondere beim (Nordic) Walking und jeder anderen Form des moderaten Lauftrainings oder Radfahrens. Denn eine gleichmäßige, dauerhafte und dabei moderate sportliche Betätigung lässt Puls und Herzfrequenz längst nicht so stark hochschnellen wie kurze, aber intensive Belastungsspitzen infolge von Sprints. Sie können hierzu auch an Herzsportgruppen teilnehmen, die alle Parameter des passenden Sportelns für Herzpatienten berücksichtigen.

Auch ein moderates Krafttraining bei dem Sie über einen längeren Zeitraum Muskulatur aufbauen, eignet sich hervorragend – am besten findet das Training unter Anleitung eines qualifizierten Trainers in einem Fitnessstudio statt. Nicht gemeint ist damit jedoch das „Pumpen“ in der „Muckibude“: Intensive, punktuelle Belastungen der Muskulatur durch Pressen an Geräten oder gar das Stemmen von Gewichten sind für Herzpatienten tabu. Denn dabei schnellen zwangsläufig Puls und Blutdruck nach oben. Zeitlich können Sie in etwa 150 Minuten pro Woche Training moderater Intensität oder 75 Minuten pro Woche Training hoher Intensität in Ihren Alltag einplanen. Die genaue Intensität, Häufigkeit und Dauer des Trainings angemessen ist, kann je nach Vorerkrankung individuell sehr unterschiedlich sein. Das entscheidet letztlich immer der behandelnde Arzt.

Weniger geeignete Sportarten

Generell sollten Sie als Herzpatient alle Sportarten, die mit viel Tempo und Dynamik einhergehen, meiden – genauso wie alle hohen und kurzzeitig einsetzenden Belastungen. Das ist insbesondere bei wettkampforientierten Spielsportarten der Fall, also auch beim Fußball und Tennis. Das Risiko, im Eifer des Gefechts einem Ball hinterher zu hetzen und sich dabei zu überlasten, ist zu groß. Ungünstig sind zudem Sprints aller Art, auch beim Lauftraining oder auf dem Fahrrad. Gleiches gilt für Sportarten, bei denen man kurzzeitig viel Kraft einsetzen muss – neben dem Gewichtheben zum Beispiel Kugelstoßen oder Hoch- und Weitsprung.

Adrenalin - besser nicht

Problematisch ist außerdem alles, was Ihren Körper unabhängig von der Bewegung veranlasst, viel Adrenalin auszuschütten. Denn dieses Hormon führt zur Erhöhung des Blutdrucks und der Herzfrequenz. Zu einer erhöhten Adrenalinausschüttung kann es schon bei einer gewöhnlichen Wettkampfsituation kommen, wenn uns der Ehrgeiz packt. Herzsport und Wettbewerb schließen sich daher gegenseitig aus. Sehr kritisch sind zudem die so genannten Funsportarten. Deren Ziel ist vor allem der besondere Thrill bzw. Kick – und damit das Ausschütten von Adrenalin.

Die Diagnose „Herzpatient“ ist trotzdem keine Anweisung, die Füße hochzulegen, sondern vielmehr, auch beim Sport auf sich zu achten. Wie fast überall gilt: Nicht übertreiben!

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