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Die Psyche in der Schwangerschaft

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bedeuten für das Leben einer Frau viele tiefgreifende Veränderungen, die es in einem relativ kurzen Zeitraum zu bewältigen gilt.

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Die Psyche, das Seelenleben, macht dabei keine Ausnahme. Manch eine Frau erlebt im Verlauf der Schwangerschaft ein Wechselbad der Gefühle: Von Himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt ist alles möglich. Insbesondere der veränderte Hormonstoffwechsel in der Schwangerschaft hat einen starken Einfluss auf die Psyche. Im ersten Drittel fühlen sich viele Schwangere müde. Bis zur Geburt steigen Östrogene und Gestagene kontinuierlich an, danach fallen sie dramatisch ab. Durch den Hormonentzug geraten viele Mütter nach der Geburt in ein Stimmungstief. Auch das Stillhormon Prolaktin kann die Laune drücken. Während des Stillens wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das Ruhe und Glücksgefühle auslöst.

Während der Schwangerschaft

In der Frühschwangerschaft steht die Freude über die eingetretene Schwangerschaft und die Erwartung auf das Wunschkind im Vordergrund. Andererseits können Schlafstörungen, Antriebsminderung und Veränderungen der Stimmungslage auftreten. Manche Frauen erleben sogar eine depressive Phase. Manche stehen vor der schwierigen Entscheidung oder der Notwendigkeit, die Schwangerschaft eventuell vorzeitig beenden zu müssen. Auch die Ungewissheit über die eigene Zukunft, des Babys und der Partnerschaft kann zu Ängsten und Sorgen führen.

Lassen Sie sich Zeit und sprechen Sie mit Ihrem Partner und mit Freunden über Ihre Situation, bevor Sie Entscheidungen treffen. Oft hilft es, wenn jemand, der schon einmal in der gleichen Situation war, zuhört und berät. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie nicht mehr weiterwissen.
Während des zweiten Schwangerschaftsdrittels fühlen sich viele Frauen wohler als zu Beginn der Schwangerschaft. Die anfängliche Mattigkeit ist vorüber und noch sind die meisten körperlich nicht stark eingeschränkt. Die erste Auseinandersetzung mit der neuen Rolle ist bereits abgeschlossen. In der heranwachsenden Familie werden Pläne geschmiedet und erste Vorbereitungen für das Leben mit dem Kind getroffen. Viele wechseln in dieser Zeit auch noch einmal den Wohnort.

Geburt und Wochenbett

Die Geburt selbst stellt eine große psychische Belastung dar. Insbesondere mit Beginn der Wehen können Ängste, Spannungsgefühle und Schmerzen auftreten. Frauen, die am Geburtsvorbereitungskurs teilgenommen haben, können mit dieser Situation oft besser umgehen. Partner, Ärzte und Hebammen unterstützen sie dabei und können dazu beitragen, dass die Geburt ein positives Erlebnis wird.

Im Nachhinein wird die Geburt von vielen Frauen als ein Glückserlebnis beschrieben. Schon beim ersten Kontakt mit dem Neugeborenen, wenn Ihnen das Baby auf den Bauch gelegt wird, sind die Schmerzen oft vergessen.

Die neue Rolle als Eltern

Kinder verändern das Leben der Eltern von Grund auf. Bei aller Fürsorge und Liebe zum Baby dürfen Mutter und Vater sich selbst und ihre Beziehung aber nicht vergessen. Sie sollten sich regelmäßig regenerieren und ihre Kraftreserven auffüllen, die sie für sich und ihre Familie brauchen.

Im Alltagstrott können sich die Eltern schon einmal aus den Augen verlieren. Ein bewusster Umgang miteinander ist wichtig, damit ihr Interesse aneinander lebendig bleibt. Ein intaktes Familienleben ist oft mehr wert als der makellos saubere Haushalt. Solange Kinder gesund und gut versorgt sind, schadet es ihnen nicht, wenn sie für ein paar Stunden bei den Großeltern oder einem Babysitter bleiben. Von ausgeglichenen Eltern profitieren auch die Kleinen.

Sowohl die Frau als auch der Mann müssen mit einem Kind anfangs auf viele Gewohnheiten verzichten. Viele Männer fühlen sich aus der intimen Zweierbeziehung zwischen Mutter und Kind ausgeschlossen, was leicht zu Beziehungsproblemen führen kann. So wie das Baby zunächst völlig abhängig von der Mutter ist, ist für manchen Vater die Verantwortung als Alleinverdiener eine Belastung. Berufstätige Mütter geraten häufig in einen Teufelskreis von Verantwortungsgefühl, Schuldgefühl und Sehnsucht nach ihrem Kind. Deshalb sollten sich Mutter und Vater nicht von zu vielen Erwartungen bedrängen lassen, sondern ihren eigenen Weg finden.

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