Shocked patient in clinic
Shocked patient in clinic

Angst vorm Zahnarzt überwinden

Zahnarztbesuche schieben wir gerne vor uns her. Dabei ist für die Zahngesundheit gerade ein regelmäßiger „Zahncheck“ erforderlich. Umso wichtiger ist es, eine mögliche Angst vor dem Zahnarzt zu überwinden.

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War Zahnerkrankungen wie Karies oder Parodontitis verschleppt, muss damit rechnen, dass sich der Zustand des Gebisses zusehends verschlechtert – und eine Behandlung entsprechend aufwändig wird. Das ist dann meist nicht nur teuer, sondern auch schmerzhaft. Andersherum gilt: Je früher man Probleme mit den Zähnen erkennt, desto unkomplizierter und schmerzfreier ist in der Regel die notwendige Behandlung.

Ängste lassen sich nicht aufschieben

Daher ist Angst vor dem Zahnarztbesuch gleich doppelt problematisch: Einerseits verschlechtert sich möglicherweise der Zustand des Gebisses. Andererseits verhält es sich wie mit allen Dingen, die wir, weil sie uns unangenehm sind, vor uns herschieben: Sie bleiben ungelöst und belasten uns unbewusst weiter. Fast immer sorgt solch ein Aufschieben sogar noch dafür, dass sich die Ängste und Unsicherheiten noch verfestigen.

Seien Sie also ehrlich zu sich selbst und gestehen Sie sich ein, wenn Ihnen der Besuch beim Zahnarzt unangenehm ist. Denn damit sind Sie nicht allein. Verschiedenen Angaben zufolge, gehen etwa die Hälfte der Deutschen besonders ungern zum Zahnarzt. Und etwa 10 bis 15 Millionen Bundesbürger haben regelrecht Angst vor einem bevorstehenden Termin.

Junge Menschen stärker betroffen

Dabei zeigt sich: Besonders ausgeprägt ist dies bei den Jungen und den Menschen mittleren Alters. Etwa ein Viertel der unter 60-Jährigen hat Angst vor Schmerzen bei einer Behandlung. Bei den Senioren ab 60 sind es jedoch nur noch zehn Prozent.

Dafür mag es verschiedene Gründe geben. Eine Erklärung dafür ist, dass gerade die Älteren routinierter im Umgang mit Zahnarztbesuchen sind. Sie haben meist schon diverse Behandlungen hinter sich. Die sind zum Teil natürlich auch mit Schmerzen verbunden. Aber gerade im Nachhinein stellt sich oft heraus, dass Schmerzen vor allem dann drohen, wenn man den Zahnarztbesuch vor sich herschiebt.

Das können Sie konkret tun, um einer möglichen Angst vor dem nächsten Zahnarztbesuch zu begegnen:

  • Bewusstsein schaffen
    Machen Sie sich entsprechende Ängste und unangenehme Gefühle bewusst! Es ist völlig normal, dass Zahnarztbesuche nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen zählen. Sie brauchen sich also dafür nicht zu schämen! Im Gegenteil: Problematisch kann es insbesondere dann werden, wenn man die entsprechenden Gefühle zu unterdrücken versucht. Denn so besteht durchaus das Risiko, dass die unangenehmen Empfindungen quasi unbewusst in Ihnen brodeln und die Angst sich plötzlich und unerwartet ein Ventil sucht.
  • Über unangenehme Gefühle sprechen
    Es klingt abgedroschen, hat aber einen wahren Kern: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Sprechen Sie also mit Personen, denen Sie vertrauen, über mögliche Ängste vorm Zahnarzt. Die meisten Menschen, insbesondere Partner und gute Freunde, werden Sie gut verstehen können.
  • Den Zahnarzt auf Ängste aufmerksam machen
    Wenn Sie tatsächlich vor einem Zahnarztbesuch ernstzunehmende Ängste entwickeln, die über ein allgemeines Unsicherheitsgefühl hinausgehen: Sprechen Sie das schon offen bei der Terminvergabe an! Die meisten Praxen kennen das Phänomen und gehen damit sensibel um. Weiß Ihre Zahnärztin bzw. Ihre Zahnarzt Bescheid, kann sie bzw. er nicht nur besonders behutsam vorgehen, sondern wird eine Behandlung im Vorfeld auch besonders detailliert erklären und punktuell schmerzhafte Eingriffe entsprechend ankündigen. Denn gerade für Patienten mit Ängsten ist es wichtig, zu wissen, was warum wann passiert. Und nichts ist bei Menschen mit Zahnarztangst fataler als ein plötzlicher, unerwarteter Schmerz.
  • Zahnarztwahl: auf Bauchgefühl vertrauen
    Wie bei allen zwischenmenschlichen Beziehungen ist es auch beim Verhältnis zwischen Zahnarzt und Patient wichtig, dass die persönliche Beziehungsebene in Ordnung ist. Wenn Sie das Gefühl haben, dass die „Chemie“ nicht stimmt oder Sie sich gar mit Ihren Ängsten unverstanden fühlen, ist es möglicherweise eine Lösung, den Zahnarzt zu wechseln. Vertrauen Sie bei der Zahnarztwahl also Ihrem Bauchgefühl. Jemandem, der Ihnen menschlich sympathisch erscheint, werden Sie in jedem Fall Ihre Gefühle leichter schildern können. Aber selbstverständlich gilt auch: Mögliche Ängste dürfen nicht zum Alibi werden, um sich ständig nach einem neuen Zahnarzt umzusehen.

Grundsätzlich hat sich gezeigt: Wer konstruktiv und offen mit entsprechenden Angstgefühlen umgeht, wird oft die Erfahrung machen, dass die Angst mit der Zeit nachlässt. Und wer zwei, drei mal in Folge zur Kontrolle beim Zahnarzt war, ohne dass gebohrt werden musste o.ä., fragt sich im Nachhinein schnell, warum man sich vorher überhaupt verrückt gemacht hat.

Sollten die Ängste dennoch tiefer sitzen, ist auf jeden Fall ein professioneller Umgang damit sinnvoll. Sprechen Sie dann also in jedem Fall Ihren Zahnarzt an!

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