Zahnpflege: auf die Technik kommt es an

Schrubben oder kreisen - oder weder noch? Gerade auch beim Zähneputzen kommt es auf die Technik an. Die falsche Technik kann mehr schaden als nutzen. Und das, was im Kindealter richtig war, ist für Erwachsene nicht unbedingt optimal.

Die meisten von uns haben als Kinder gelernt, dass man die Zähne in kreisförmigen Bewegungen putzt. Doch diese so genannte Rotationsmethode ist alles andere als ideal, vor allem für das ausgewachsene Gebiss. Und eigentlich gibt es nur einen Grund, weswegen man Kindern sie beibringt: Sie lässt sich besonders einfach erlernen.

Gerade Erwachsene sollten sich das Kreisen wieder abgewöhnen. Denn dabei besteht die Möglichkeit, dass die Borsten der Zahnbürste schädliche Bakterien und Zahnbeläge unter den Zahnfleischrand schieben. In der Folge kann es zu Entzündungen kommen, die auf Dauer den Zahnhalteapparat schwächen können.

Fegen statt kreisen

Für Erwachsene lautet daher die Empfehlung: Fegetechnik statt Rotationstechnik. Dabei setzt man am Übergang vom Zahn zum Zahnfleisch an und löst die Zahnbeläge mit einer wischenden Bewegung ab. Wichtig ist, dass diese Bewegung auf der Zahnoberfläche immer von rot nach weiß durchgeführt wird - also vom Zahnfleisch weg. So gelangen beim Putzen keine Bakterien unter das Zahnfleisch.

Eine Variation dieser Fegetechnik ist die so genannte Basstechnik. Hierbei ergänzt man die Wischbewegung durch ein Rütteln. Dadurch lässt sich der Zahnbelag noch gründlicher entfernen. Allerdings ist der dabei zu vollziehende Bewegungsablauf recht anspruchsvoll, so dass ein Großteil der Zahnärzte eher die Fegetechnik empfiehlt. Denn das Rütteln muss sehr sanft erfolgen - und darf auf keinen Fall in ein Schrubben ausarten. Denn Schrubben besonders häufig zur Reizung des Zahnfleisches.

Obacht auf das Zahnfleisch

Gerade beim Schrubben stoßen typischerweise immer wieder einige Borsten der Zahnbürste auf das empfindliche Zahnfleisch - und führen dort zu Reizungen oder gar leichten Verletzungen. Geschieht dies regelmäßig, kommt es nicht nur zu Entzündungen. Das Zahnfleisch zieht sich dann mit der Zeit auch zurück, so dass die Zahnhälse offen liegen. Die Zahnhälse sind jedoch nicht - anders als die eigentlichen Kauflächen - durch den besonders harten und stabilen Zahnschmelz geschützt. Offen liegende Zahnhälse machen die Zähne gegen allerlei Reize - kalt, heiß, süß, sauer - empfindlich. Und weitaus problematischer; Offene Zahnhälse sind ein Einfallstor für Kariesbakterien.

Aus diesem Grund ist es wichtig, das Zahnfleisch beim Zähneputzen möglichst wenig zu reizen - und mit der Zahnbürste nicht zu viel Druck auszuüben. Auch deswegen empfehlen Zahnärzte, Bürsten mit eher weichen Borsten zu verwenden. Harte Zahnbürsten finden heutzutage daher keine Verwendung mehr.

Von Hand oder elektrisch?

Eine weitere Technikfrage zum Thema Zahnpflege betrifft die Frage, ob die elektrische Zahnbürste der Handbürste überlegen ist. Schließlich hat es gerade bei elektrischen Zahnbürsten in den vergangenen Jahren zahlreiche Innovationen gegeben. So warnen bestimmte Modelle den Benutzer, wenn er beim Putzen zu viel Druck ausübt. Oder die Bürste kontrolliert die empfohlene Putzdauer - und gibt ein Zeichen, wenn eine bestimmte Stelle lange genug gereinigt worden ist.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass es einige Untersuchungen gibt, die die elektrische Methode leicht im Vorteil sieht. Allerdings steht auch fest: Die manuelle Reinigung ist nicht schlechter, wenn sie gründlich vorgenommen wird. Außerdem ist die elektrische Zahnbürste auf Strom angewiesen und funktioniert nur mit geladenem Akku. Eine Handzahnbürste sollte daher so oder so für alle Eventualitäten immer bereit liegen.

So kommen Sie an die Zahnzwischenräume ran

Viel wichtiger als die Frage "von Hand oder elektrisch?" ist ohnehin die tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume. Denn in die kleinen Spalten zwischen den einzelnen Zähnen sammeln sich regelmäßig Speisereste und Beläge an. Mit Zahnbürsten lassen sich diese nicht entfernen. Das geht nur mit Zahnseide oder Interdentalbürsten.

Und gerade für die Zahnzwischenräume gilt: Ob sich mittels Zahnseide oder Interdentalbürsten ein besseres Putzergebnis erzielen lässt, kann man nicht pauschal beantworten. Vielmehr hängt dies von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel der Größe der Zwischenräume. So lautet die Empfehlung, bei größeren Lücken eher zu den kleinen Bürstchen zu greifen. Andererseits nimmt die Zahnseide die Wölbung des Zahns an - und schmiegt sich immer perfekt an. Interdentalbürsten können das nicht.

Letztlich ist aber entscheidend, womit der Einzelne besser zurecht kommt. In der Hauptsache zählt nämlich, dass die Zahnzwischenräume überhaupt regelmäßig geputzt werden - und sich dort keine schädliche Karies breit macht.

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