Gift im Garten

Thuja, Eiben, Kirschlorbeer – diese Pflanzen gehören zu den beliebtesten Ziergehölzen hierzulande. Doch was viele nicht wissen: Sie sind giftig und können eine Gefahr für Kinder sein. Aufklärung tut Not.

„Natürlich“ – das verwenden wir häufig als Synonym für schonend, sanft und besonders ungefährlich. Dabei sind viele Dinge aus unserer Natur, auch Pflanzen, giftig. Manche heimischen Gewächse, aber auch einige Zierpflanzen und -gewächse aus fernen Ländern, tragen sogar verlockend aussehende, aber tödliche Früchte.

Da sich nun mit steigenden Temperaturen das (Familien)-Leben wieder stärker nach draußen verlagert, sollte man die Gefahren kennen. Insbesondere Eltern sollten ihren Kindern erklären, dass man nur dann Beeren, Früchte, Blätter und Blüten einer Pflanze in den Mund nehmen darf, wenn man sich absolut sicher ist, dass diese für den Verzehr geeignet sind. Zeigen Sie Ihrem Sohn und Ihrer Tochter, welche Gewächse giftig sind – und welche nicht. Kinder müssen lernen, dass wir Menschen nicht alles vertragen, was uns die Natur anzubieten scheint.

Die folgende Übersicht zeigt, welches die häufigsten bzw. gefährlichsten Giftpflanzen in unseren Gärten und Parks sind:

  • Bilsenkraut
    Die trichterförmigen, leicht gelblichen Blüten, von violetten Adern durchzogen, machen diese Pflanze zu einem beliebten Ziergewächs. Doch die ganze Pflanze ist stark giftig – besonders Wurzeln und Samen. Etwa 15 Samen sind für Kinder tödlich.
  • Eibe
    Dieser heimische Nadel-Strauch ist einer der Spitzenreiter bei Vergiftungsnotfällen mit Pflanzen. Denn praktisch alles am Strauch ist giftig – außer dem roten Samenmantel. Vögel fressen diesen Samenmantel – und es ist schon vorgekommen, dass Kinder dies beobachtet haben, und daraus geschlossen haben, sie könnten gefahrlos von diesem Baum naschen.

  • Eisenhut (blau und gelb)
    Nach Angaben der Informationszentrale gegen Vergiftungen in Bonn handelt es sich hierbei um eine der tödlichsten heimischen Pflanzen. Als Ziergewächs kommt der Eisenhut zwar selten zum Einsatz, umso häufiger ist er jedoch in Waldlichtungen anzutreffen. Schon wenige Milligramm der Pflanze können das Leben eines Menschen beenden. Also unbedingt Finger weg

  • Engelstrompete
    Die voluminösen und zartrosa-farbenen Blütenblätter, wegen derer es diese Pflanze in viele Gärten und auf viele Balkone geschafft hat, sind hochgiftig.

  • Goldregen
    Beim Goldregen sind alle Pflanzenteile giftig. Als tödlich gelten bereits 15 Samen. Der prächtige Baum ist nicht ohne Grund aus vielen Parks und Gärten verschwunden.

  • Herbstzeitlose
    Die Pflanze ist vor allem in Süddeutschland verbreitet, wurde jedoch als Ziergewächs auch in den Norden gebracht. Tückisch für Menschen sind die giftigen Blätter: Sie ähneln stark dem Bärlauch – und zeigen sich zu einer anderen Zeit als die charakteristischen Blüten, die an zu groß gewordene Krokusse erinnern. Herbstzeitlose wachsen typischerweise auf Wiesen und sind damit auch für Weidetiere – Rinder, Pferde, Schafe – eine Gefahr.

  • Kirschlorbeer
    Dieses beliebte Zier- und Heckengehölz trägt Früchte, die u.a. in der Türkei zu Marmelade und Gelee verkocht werden. In rohem Zustand enthalten sie jedoch ein Gift, aus dem sich im Magen Blausäure entwickelt. Beim Verzehr von mehr als zehn rohen Samen oder Blättern kann es zum Herz- bzw. Atemstillstand kommen.

  • Oleander
    Dieser ebenfalls häufig anzutreffende Zierstrauch mit den attraktiven Blüten enthält das Herzglykosid Oleandrin – eine Substanz, die den Herzrhythmus durcheinanderbringt. Bei Kontakt mit der Haut kann es außerdem zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen kommen.

  • Pfaffenhütchen oder Spindelstrauch
    Der bis zu sechs Meter hohe Strauch bildet auffällige rote, manchmal auch rosafarben-weiße Früchte. Die Früchte selbst sind nur rund einen Zentimeter groß und lösen sich leicht bei Sturm, so dass sie herabfallen. Wegen ihrer attraktiven Farbe und der kompakten Form kommt es vor, dass Kinder sie aufsammeln. Die Früchte sind jedoch wie alle anderen Pflanzenteile giftig. Als tödlich gelten schon eine handvoll Früchte.

  • Rhododendron
    Ende Mai, Anfang Juni erfreut die üppige und in vielen Farben leuchtende Rhododendronblüte die Menschen. Doch Blätter, Pollen und Nektar der Pflanze sind giftig.

  • Thuja oder Lebensbaum
    Diese immergrünen Bäume eignen sich hervorragend für den Heckenschnitt – und sind aus unseren Gärten nicht mehr wegzudenken. Doch in den Zweigspitzen, im Holz und in den Zapfen steckt ein starkes und giftiges ätherisches Öl. Schon beim Berühren der Pflanze kann es zu Hautreizungen kommen. Gelangen Pflanzenteile in den Mund, ist eine Vergiftung möglich. Bei Menschen ist dies zwar wegen des bitteren Geschmacks selten, nicht jedoch bei Pferden.

  • Wunderbaum oder Rizinus
    Tatsächlich gewinnt man aus diesem Gehölz das berüchtigte Abführmittel Rizinusöl. Da dieses jedoch aus medizinischer Sicht heute keine Bedeutung mehr hat, existiert der Baum fast nur noch als Ziergewächs. Mit ihren großvolumigen spitzen Blättern und den rötlich schimmernden Früchten handelt es sich um eine attraktive Pflanze. Doch während das Öl ungiftig ist, gilt dies nicht für die Samen, die in den Früchten lauern. Das darin enthaltene Rizin zählt zu den stärksten natürlich vorkommenden Giften.

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