Egal ob Lehrer, Polizist oder Callcenter-Mitarbeiter: Sehr viele Menschen sind in ihrem Beruf auf ihre Stimme angewiesen. Bei jedem Schnupfen besteht das Risiko, dass sich Erkältungsschleim auf die Stimmbänder legt – und es zu einer Heiserkeit kommt. Im Extremfall versagt die Stimme dann komplett.
Umso wichtiger ist es, die Stimmbänder – Mediziner sprechen auch von Stimmlippen – gezielt zu schonen. Bei drohender Heiserkeit sollten Sie daher auf die folgenden Punkte achten:
Sprechen, nur wenn es sein muss!
- Eine heisere Stimme bzw. eine Stimme, die wegbleibt, braucht Schonung. Vermeiden Sie das Sprechen, soweit es geht.
Auf keinen Fall flüstern!
- Viele denken, beim Flüstern würden sie ihre Stimme schonen, weil dabei die Stimmlippen keinen Ton erzeugen. In Wirklichkeit kommt jedoch ein bestimmter Teil der Stimmlippen zum Einsatz, der dann Schwerstarbeit leisten muss und besonders beansprucht wird. Besser ist leises Reden. Die Belastung der Stimmbänder ist dann gleichmäßiger verteilt.
Husten statt Räuspern
- Wenn die Stimmlippen mit Schleim belegte sind, versuchen wir dem instinktiv mit Räuspern entgegenzuwirken. Doch Räuspern führt häufig zu winzigen Verletzungen an den Stimmlippen. Dieses Verletzungsrisiko ist beim Husten geringer. Versuchen Sie also, durch bewusstes sanftes Husten die Stimme frei zu bekommen.
Viel trinken
- Entzündete Schleimhäute – und auch die Stimmlippen – brauchen viel Feuchtigkeit. Vergessen Sie also das Trinken nicht! Als wirksames Mittel gegen Heiserkeit haben sich Kräutertees, z.B. Salbeitee, bewährt.
Luft befeuchten
- Je trockener die Luft, desto höher ist die Belastung für die Stimmlippen. Sorgen Sie also dafür, dass die Luftfeuchtigkeit nicht zu niedrig ist – z.B. durch regelmäßiges Lüften oder Raumluftbefeuchter. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent. Auch Kräuterinhalationen machen Sinn!
Telefonhörer nicht zwischen Kopf und Schulter klemmen
- Diese Haltung ist sehr ungünstig für die Stimmbänder. Denn beim Anwinkeln des Halses können die Stimmlippen im Kehlkopf nicht mehr so frei schwingen wie bei aufrechter Sitzposition. Um dieselbe Lautstärke zu erzeugen, muss der Sprecher für einen höheren Druck des Luftstroms sorgen. Diese Drucksteigerung geschieht unbewusst und damit unkontrolliert. Doch je höher der Druck, desto schneller kommt es zu einer Überlastung der Stimme.
Kein Tabak, kein Alkohol
- Zigarettenrauch und Alkohol greifen die Stimmlippen an. Meiden Sie bei Heiserkeit bzw. Stimmverlust diese Stoffe unbedingt!
Normalerweise verschwindet mit den übrigen Erkältungssymptomen auch die Heiserkeit nach einigen Tagen wie von selbst. Bei Personen jedoch, die ihre Stimme intensiv einsetzen müssen, kann sich das oft etwas länger hinziehen. Außerdem kommt es immer wieder vor, dass sich eine Heiserkeit ohne Erkältung entwickelt. Der Grund hierfür kann eine ungünstige Atem- und Sprechtechnik sein.