Mit Pausen wider Stress und Burnout

Rund um die Uhr inklusive des Wochenendes erreichbar zu sein führt über kurz oder lang zu physischem und psychischem Schiffbruch. Nur wer ausreichend Pausen und Regenerationsphasen in sein Leben integriert, kann das Risiko eines Leistungseinbruchs oder des gefürchteten Burnouts niedrig halten.

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„Müde macht uns die Arbeit, die wir liegen lassen, nicht die, die wir tun“. Diese Maxime verkündete einst die österreichische Schriftstellerin Marie Ebner-Eschenbach (1830-1916). Auch heute ist dieser Grundsatz bei einem Gros der Menschen das Leitmotiv schlechthin. Man tut und zwar immer und ohne echte Pausen. Das ist alles andere als nachhaltig und zuweilen sogar gefährlich. Schneller als man denkt landet man im Sog einer Negativ-Spirale, die schlimmstenfalls im Burnout endet. Was viele Betroffene verdrängen, ist die Tatsache, dass nur, wer ausreichende Erholungsphasen in sein Leben einbaut, dauerhaft Höchstleistung erbringen kann.

Eine Studie der Universität Tübingen von 2018 belegt, dass Schlaf zuvor erlerntes Wissen festigt und das Langzeitgedächtnis stärkt. Vieles fällt einem daher nach einer Pause oder am nächsten Tag leichter. Ein hoher Prozentsatz der arbeitenden Bevölkerung weiß das und ignoriert die Fakten schlichtweg. Schließlich ist man unersetzbar und muss deswegen ständig im Einsatz sein. Dass das nicht stimmt, zeigt die Pausenkultur in asiatischen Hochleistungsgesellschaften. In Japan beispielsweise gibt es sogar ein eigenes Wort für einen kurzen, sehr leichten Schlaf während der Arbeit: „Inemuri“. Selbst während einer Konferenz oder in der Bahn ist ein „nap“ dort keine Schande.

Damit es mit den Pausen besser klappt, gibt es hier einige Tipps:

Pause mit Szenenwechsel

Machen Sie es sich zur Gewohnheit, mindestens ein bis zwei Pausen fest einzuplanen. Verabreden Sie sich beispielsweise mit Kollegen zum Mittagessen. Häufig kann das Gehirn in den wichtigen „Pausenmodus“ nur dann wechseln, wenn wir den Arbeitsplatz verlassen.

Denkblockaden bewusst beenden

Jeder kennt das: unproduktiv an einer Aufgabe zu hängen. Solche Denkblockaden verursachen Stress. Wer eine kurze Pause einlegt und mal den Ort des Grübels verlässt, wird sich anschließend freuen. Meist löst sich dadurch der Knoten im Kopf.

Gezielt abschalten im Feierabend

Schaffen Sie sich eine Parallelwelt zur Arbeit. Viele freuen sich auf das Zusammensein mit Familie und Freunden. Sportliche und kulturelle Aktivitäten oder ein soziales Engagement sind ebenfalls ideale Begleiter zum Abschalten. Wer fest in seiner „Privatwelt“ verwurzelt ist und schnell darin eintauchen kann, lässt Stress leichter hinter sich.

Echtes Wochenende, echte Regeneration

Wer im Beruf stark gefordert ist, braucht regelmäßig mehr als einen späten Feierabend. Um überhaupt einen Erholungseffekt zu erzielen, muss man regelmäßig zwei Tage am Stück richtig frei haben. Dazu gehört Selbstdisziplin, um die gelernten Mechanismen am Wochenende „nur mal eben die Mails checken“ oder „da muss ich rangehen, das ist wirklich wichtig“ zu beenden. Zumeist können diese Punkte bis zum Montag warten. Wer also Privates von Beruflichem klar trennt und beiden Welten ausgewogen Platz einräumt, hat gute Chancen, den Stress niedrig zu halten.

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