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Gesunde Zähne, gesunder Organismus

Viele Menschen betrachten die Zahngesundheit als eine vom restlichen Körper unabhängige Frage. Doch das stimmt nicht. Es gibt durchaus Wechselwirkungen zwischen dem Zustand der Zähne und der Fitness des restlichen Körpers.

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Zahnprobleme können den übrigen Organismus beeinträchtigen – und diverse Krankheiten begünstigen. Schließlich gehen Karies, Parodontitis & Co. mit einem Bakterienbefall einher. Und es besteht grundsätzlich immer das Risiko, dass sich dabei Krankheitserreger im gesamten Körper verteilen. Bei der Zahnhygiene geht es also um mehr als nur darum, einen sichtbaren Zahnverlust zu verhindern.

Relativ gut erforscht ist insbesondere der Zusammenhang zwischen Parodontitis und Komplikationen während der Schwangerschaft: So haben Schwangere mit einer Parodontitis ein siebenfach erhöhtes Risiko für eine Fehl- bzw. Frühgeburt! Der Hintergrund: Unmittelbare Auslöser für solch eine Schwangerschaftskomplikation sind überwiegend bakterielle Infektionen in der Gebärmutter. Normalerweise ist diese jedoch gut abgeschirmt – und kann von den gefährlichen Keimen nicht so ohne weiteres erreicht werden. Die Bakterien brauchen daher einen Zugang. Und genau das kann eine Parodontitis sein.

Einfallstor für Bakterien

Denn gerade bei einer Parodontitis können Bakterien aus der Mundhöhle an andere Stellen im Körper gelangen und dort Entzündungen auslösen. Der Grund: Bei dieser Entzündung entstehen zwischen Zahn und Zahnfleisch so genannte Zahnfleischtaschen, in denen sich Bakterien ansiedeln. Diese Zahnfleischtaschen können Tiefen von vier bis zwölf Millimeter erreichen – und somit einen erheblichen Entzündungsherd bilden. Es kommt dann nicht nur zur nachhaltigen Schädigung des Bindegewebes und der Kieferknochen, in deren Folge die Zähne ausfallen. Zwischen dem Zahnfleisch und der Zahnwurzel bildet sich eine Wunde. Diese Wunde ist von außen nicht sichtbar, bietet aber dennoch ein Einfallstor für Bakterien aller Art in die Blutbahn.

Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme

Schwangerschaftskomplikationen sind nur eine mögliche Folge für solch einen Bakterien-Einfall. Auch bei Herz-Kreislauf-Problemen gehen Mediziner von einem möglichen Zusammenhang aus. Chronische Entzündungen aller Art stellen einen Risikofaktor für die sogenannte Arteriosklerose und die koronare Herzkrankheit (KHK) dar – und können ihren Anfang eben auch in mangelnder Mundhygiene nehmen. Parodontitis-Patienten haben ein um den Faktor 1,7 erhöhtes Risiko für eine KHK.

Zwar lässt sich ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt kaum direkt auf mangelnde Mundhygiene zurückführen. Fest steht aber: Bei Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen finden sich in erkrankten Blutgefäßen immer wieder Bakterien, die dort nicht hingehören. So oder so gilt: Einer Paradontitis sollte man in jedem Fall vorbeugen. Dazu ist es notwendig, den klebrigen Zahnbelag am Zahnfleischrand – die so genannte Plaque – zuverlässig zu entfernen.

Wenn der Körper die Zähne krank macht

Aber auch in die entgegengesetzte Richtung sind Auswirkungen möglich. So können bestimmte chronische Erkrankungen auch die Zahngesundheit schwächen. Das ist vor allem bei Diabetes, aber auch bei Osteoporose der Fall. Gerade Diabetiker haben ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Parodontitis, wenn der Diabetes schlecht eingestellt ist. Noch ist nicht endgültig geklärt, wieso dieser Zusammenhang besteht. Fest steht jedoch: Diabetiker sollten nicht nur auf einen möglichst konstanten Blutzucker achten, sondern auch auf umfassende Zahnhygiene.

Weitaus offensichtlicher für die Wissenschaftler ist der Zusammenhang zwischen einer Osteoporose und dem Zahnausfall durch Parodontitis. Bei einer Osteoporose kommt es zum Mineralverlust in den Knochen, wodurch diese brüchig und anfällig für allerlei Verletzungen werden. Dieselben Prozesse führen auch zu einer Schwächung des Kieferknochens. Die Osteoporose an sich ist zwar kein entzündlicher Prozess – im Gegensatz zur Parodontitis. Allerdings kann die Entzündung in den Zahnfleischtaschen weitaus schneller zu einem Zahnverlust führen, wenn die Kieferknochen durch eine Osteoporose geschwächt sind. Auch diese Patienten sollten daher ganz besonders auf die Zahnhygiene achten.

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