hkk-Fehlzeitenanalyse: Krankenstand auf Rekordhoch wegen Atemwegserkrankungen

- Beschäftigte deutlich länger krank
- Arbeitsunfähigkeitsquote stark gestiegen
- Präventionsempfehlungen für den Alltag

Bremen, 27.01.2023: Noch nie waren Beschäftigte so oft krank wie im vergangenen Jahr. Die drastisch gestiegenen Ausfälle bei der Arbeit führten zu einem Rekordhoch des Krankenstandes von 5,1 %. Im Vorjahr waren es noch 3,8 % gewesen. Damit waren 2022 an jedem Tag des Jahres durchschnittlich 51 von 1.000 Erwerbstätigen krankgeschrieben. Haupttreiber waren Atemwegserkrankungen. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Daten von 570.000 erwerbstätigen hkk-Versicherten.

Beschäftigte deutlich länger krank

Laut hkk-Datenanalyse ist die Zahl der Fehltage gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen: Im Schnitt war jeder hkk-versicherte Beschäftigte 18,8 Tage krank (2021: 13,9 Tage). Die meisten Fehltage am Arbeitsplatz wurden durch Erkrankungen des Atmungssystems (22,1 %) verursacht, gefolgt von Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems (16,7 %) und psychischen Erkrankungen (16,2 %). In allen vorherigen Jahren hatten Muskel-Skelett-Erkrankungen die Statistik angeführt. „Der immense Anstieg kann eindeutig auf Atemwegserkrankungen zurückgeführt werden“, sagt der Leiter des hkk-Versorgungsmanagements Dr. Cornelius Erbe.

Ein Grund für diesen Anstieg sind Lockerungen der Corona-Regelungen und die Normalisierung der Arbeitswelt: „Mittlerweile wissen wir“, so Erbe, „dass Maßnahmen wie Abstandhalten und Maskenpflicht nicht nur gegen Corona oder die Grippe wirksam sind, sondern auch zur Begrenzung von Atemwegsinfektionen im Allgemeinen beitragen.“ 

Zusätzlich zu den Erkältungskrankheiten habe allerdings auch die elektronische Übermittlung von Krankmeldungen (eAU) am Rekordhoch des Krankenstandes mitgewirkt. „Durch die direkte Übermittlung der Krankmeldung vom Arzt zur Krankenkasse (eAU) geht kein gelber Schein mehr verloren und Fehlzeiten werden vollständiger erfasst“ erläutert Erbe.

Arbeitsunfähigkeitsquote stark gestiegen

Auch die Arbeitsunfähigkeitsquote (AU-Quote) – der Anteil der Mitglieder, die mindestens eine Krankschreibung im Bezugsjahr aufwiesen – ist sprunghaft gestiegen (2022: 66,8 %; 2021: 41,6 %). „Hinter der gestiegenen Ausfallquote stehen Beschäftigte, die eher selten krank, aber nun durch eine Atemwegserkrankung bei der Arbeit ausgefallen sind“, so Erbe.

Präventionsempfehlungen für den Alltag

Das Risiko, sich mit Atemwegsinfekten anzustecken, ist in der kalten Jahreszeit besonders hoch. Auch geimpfte und genesene Personen können sich infizieren. „Deshalb sollte jeder auch weiterhin auf Abstands- und Hygieneregeln achten, um sich und andere zu schützen“, empfiehlt der hkk-Präventionsexperte Dr. Wolfgang Ritter. Bei ersten Krankheitszeichen sei es wichtig, Kontakte zu meiden und sich bei Bedarf frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen.

Über die hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse)

Die hkk zählt mit mehr als 900.000 Versicherten (davon über 710.000 beitragszahlende Mitglieder), 14 Geschäftsstellen und 2.100 Servicepunkten zu den großen gesetzlichen Krankenkassen. 2022 verzeichnete sie ein Wachstum von mehr als 50.000 Kunden.​ Mit ihrem Zusatzbeitrag von 0,98 Prozent ist sie eine der günstigsten Krankenkassen Deutschlands. Zu den überdurchschnittlichen Leistungen zählen unter anderem mehr als 1.000 Euro Kostenübernahme je Versicherten und Jahr für Naturmedizin, Vorsorge sowie bei Schwangerschaft. Das vorteilhafte Preis-Leistungs-Verhältnis wird durch eine über Jahrzehnte gewachsene Finanzstärke und Verwaltungskosten ermöglicht, die mehr als 25 Prozent unter dem Branchendurchschnitt liegen. Rund 1.200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen betreuen 2023 ein Haushaltsvolumen von rund 3,7 Milliarden Euro. Rund 2,9 Milliarden Euro davon entfallen auf die Krankenversicherung. Das Volumen der Leistungsausgaben liegt bei 2,7 Milliarden Euro (+ 11,5 Prozent).

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