Bremen, den 30.04.2021: Kitas: Übergewicht und Fehlernährung trotz Qualitätsstandards für gesundes Essen – weitere Maßnahmen dringend notwendig

- Bremer Kita-Kinder fast doppelt so oft übergewichtig wie der hkk-Bundesdurchschnitt
- Gesunde Ernährung außerhalb der Kita schwierig

Viele Bremer Kita-Kinder ernähren sich ungesund, obwohl die Kindertagesstätten der Hansestadt Qualitätsstandards für ausgewogene Verpflegung beachten und Eltern wie auch Kindern Angebote für eine gesunde Ernährung machen. Das ist das Ergebnis einer Befragung von Bremer Kita-Leitungen durch das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS im Auftrag der hkk Krankenkasse.

Eine zusätzliche Datenanalyse der hkk Krankenkasse zeigt, dass 2,5 Prozent der Bremer Kinder zwischen zwei und sechs Jahren fast doppelt so oft adipös sind wie der hkk-Bundesdurchschnitt von 1,3 Prozent. Übergewicht im Kindesalter bleibt häufig bis ins Jugendalter bestehen und kann zu Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck oder Typ-2-Diabetes führen.

Weitere Maßnahmen dringend notwendig

Viele Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Ernährung werden in Kitas bereits umgesetzt. Dazu gehören viele Vermittlungsangebote, von Informationsmaterialien bis hin zur gemeinsamen Zubereitung von Mahlzeiten sowie Ausflügen zu Wochenmärkten und Bauernhöfen. Nach Einschätzung von Kita-Leitungen sind die Maßnahmen jedoch nur bedingt erfolgreich, um ein gesundes Ernährungsverhalten zu fördern und nicht für alle Kinder und Familien passend. Es besteht Bedarf an weiteren Maßnahmen. 

Politik und Eltern sind gefordert

Aus Sicht der Kita-Leitungen kennen viele Eltern zwar die Empfehlungen zu ungesüßten Getränken, gemeinsamen Mahlzeiten oder Vollkornprodukten, haben aber Schwierigkeiten, diese im Alltag umzusetzen. Genannte Gründe dafür sind Zeitmangel, Stress, Konfliktvermeidung und der Einfluss von Werbung. Auch sind einzelne Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beispielsweise zum Fleisch- und Wurstkonsum im Kindesalter unbekannt. Daher müssten die Politik und die Gesundheitsämter deutlich mehr für die Förderung gesunden Essverhaltens tun.

„Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, müssen neue Maßnahmen für die Kita-Betreuung und für die Zeit vor und nach der Kita umgesetzt werden. Dafür ist ein gemeinsames Handeln von Eltern, Pädagogen und hauswirtschaftlichen Mitarbeitern erforderlich“, sagt Dr. Wolfgang Ritter, Präventionsexperte der hkk Krankenkasse.

Studie wird fortgeführt

Daher werden die hkk und das BIPS die Studie fortführen und Maßnahmen insbesondere für die Ernährung außerhalb der Kita entwickeln. Dabei soll auch „der Blick über den Tellerrand helfen“: So sollen auch internationale Studien ausgewertet werden.

Die EWISS-Kinderernährungs-Studie von hkk und BIPS

Die EWISS-Studie wurde 2019 ins Leben gerufen. „Sie hat unter anderem unter-sucht, was Kitas konkret zur Förderung gesunder Ernährung tun. Außerdem sollten Bedarfe identifiziert und davon künftige Maßnahmen für Kita-Kinder abgeleitet werden“, so Dr. Heide Busse vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS in Bremen. Auf Basis der gewonnenen Ergebnisse aus den Interviews mit Erzieherinnen (Gesundheitsreport 2019: Gesunde Ernährung von Kita-Kindern in Bremen) wurde 2020 eine ergänzende Fragebogenstudie mit Bremer Kita-Leitungen erhoben. 

Die Ergebnisse der Fragebogenstudie finden Sie unter hkk.de/gesundheitsreport

Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS 
Rasmus Cloes Tel.: 0421.218 56780
E-Mail: cloes@leibniz-bips.de 

Über die hkk Krankenkasse (Handelskrankenkasse):

Die hkk zählt mit mehr als 790.000 Versicherten (davon rund 620.000 beitragszahlende Mitglieder), 23 Geschäftsstellen und 2.100 Servicepunkten zu den großen gesetzlichen Krankenkassen. 2021 verzeichnet sie ein Wachstum von mehr als 100.000 Kunden. Mit ihrem Zusatzbeitrag von 0,39 Prozent ist sie das siebte Jahr in Folge die günstigste deutschlandweit wählbare Krankenkasse. Zu den überdurchschnittlichen Leistungen zählen unter anderem mehr als 1.000 Euro Kostenübernahme je Versicherten und Jahr für Naturmedizin, Vorsorge sowie bei Schwangerschaft. Das vorteilhafte Preis-Leistungs-Verhältnis wird durch eine über Jahrzehnte gewachsene Finanzstärke und Verwaltungskosten ermöglicht, die mehr als 25 Prozent unter dem Branchendurchschnitt liegen. Die rund 1.100 Mitarbeiter*innen der 1904 gegründeten hkk betreuen ein Ausgabenvolumen von mehr als 2,8 Mrd. Euro (2,3 Mrd. Euro für die Kranken- und 500 Millionen Euro für die Pflegeversicherung).  

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