Gürtelrose-Impfung: Empfehlung, Wirksamkeit und Kostenübernahme

Gürtelrose kann starke Nervenschmerzen und Folgeerkrankungen wie die Post-Zoster-Neuralgie verursachen. Besonders ältere Menschen und Menschen mit chronischen Erkrankungen sind gefährdet. Wir informieren über die Gürtelrose-Impfung: Wie wirkt sie, wer sollte sich impfen lassen und übernimmt die hkk Krankenkasse die Kosten?

Hintergrund: Was ist Gürtelrose (Herpes zoster)?

Gürtelrose, medizinisch als Herpes zoster bezeichnet, ist eine Viruserkrankung, die durch die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht wird. Dieses DNA-Virus verbleibt nach einer durchgemachten Windpockeninfektion lebenslang inaktiv in den Nervenzellen des Körpers. Bei einer Schwächung des Immunsystems, beispielsweise im höheren Alter oder bei bestimmten Grunderkrankungen, kann das Virus erneut aktiv werden und so eine Gürtelrose auslösen. 

Typische Symptome sind ein einseitiger, gürtelförmiger Hautausschlag mit Rötungen und Bläschenbildung, begleitet von starken, brennenden Schmerzen im betroffenen Bereich. Diese können auch schon vor Auftreten des Ausschlags entstehen und in einigen Fällen auch dann anhalten, wenn der Ausschlag schon abgeheilt ist.

Eine häufige Komplikation ist die Post-Zoster-Neuralgie (PZN), bei der die Nervenschmerzen über Wochen bis Monate, in manchen Fällen sogar dauerhaft, bestehen bleiben. Das Risiko für diese Komplikation steigt mit dem Alter.

Laut RKI-Untersuchungen erkranken jährlich über 300.000 Personen in Deutschland an Herpes Zoster. Die Erkrankung tritt meist nur einmal im Leben auf, kann jedoch in seltenen Fällen erneut ausbrechen, insbesondere bei immungeschwächten Personen. 

Für wen wird die Gürtelrose-Impfung empfohlen?

Die Gürtelrose-Impfung ist ein wirksames Mittel, um die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus zu verhindern und das Risiko für schwere Krankheitsverläufe deutlich zu senken. Studien zeigen, dass die Impfung insbesondere die Häufigkeit und Schwere von Komplikationen wie der Post-Zoster-Neuralgie erheblich reduziert.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Gürtelrose-Impfung für folgende Personengruppen:

  • Ab 60 Jahren: als Standardimpfung für alle Menschen in dieser Altersgruppe
  • Ab 50 Jahren: bei Personen mit bestimmten chronischen Grunderkrankungen oder einer Immunschwäche, etwa durch:
    • Diabetes mellitus
    • Rheumatoide Arthritis
    • chronische Nieren- oder Lungenerkrankungen
    • HIV-Infektion  
    • nach Organtransplantation

Diese Gruppen haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Gürtelrose zu erkranken oder schwere Verläufe mit bleibenden Nervenschmerzen zu entwickeln. Durch eine rechtzeitige Impfung lässt sich dieses Risiko wirksam verringern.

Nach der abgeschlossenen Grundimmunisierung ist nach Empfehlung der STIKO aktuell keine routinemäßige Auffrischungsimpfung notwendig.

Welcher Impfstoff kommt bei der Gürtelrose-Impfung zum Einsatz?

Für die Gürtelrose-Impfung wird der Impfstoff Shingrix® eingesetzt – ein adjuvantierter Totimpfstoff, der keine lebenden Viren enthält und somit auch für ältere oder immungeschwächte Personen geeignet ist. Die Impfung erfolgt in zwei Dosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten. 

In Studien zeigte Shingrix® eine Wirksamkeit gegen Herpes zoster von mindestens 90 % in allen Altersgruppen ab 50 Jahren. Der Schutz vor Gürtelrose bleibt auch bei Personen über 70 Jahren hoch. 

Häufige Nebenwirkungen der Impfung sind:

  • Schmerzen, Rötung oder Schwellung an der Injektionsstelle,
  • Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber und Muskelschmerzen.

Übernimmt die hkk die Kosten für die Gürtelrose-Schutzimpfung?

Ja, die hkk übernimmt grundsätzlich alle von der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) empfohlenen Schutzimpfungen, die in die Schutzimpfungs-Richtlinie aufgenommen wurden. Das umfasst selbstverständlich auch die Gürtelrose-Impfung für alle ab 60 Jahren sowie für Personen mit bestimmten Grunderkrankungen bereits ab 50 Jahren. Die Abrechnung erfolgt einfach und unkompliziert über die hkk-Gesundheitskarte.

Häufige Fragen und Antworten zu Herpes zoster und die Gürtelrose-Impfung