Meningokokken-Impfung: Empfehlung, Wirksamkeit und Kostenübernahme

Meningokokken können gefährliche Erkrankungen wie Hirnhautentzündungen oder eine Sepsis verursachen. Auch Todesfälle sind bekannt. Die Meningokokken-Impfung bietet einen effektiven Schutz und kann Folgeerkrankungen verhindern. Die hkk Krankenkasse informiert über Wirksamkeit, Empfehlungen und Kostenübernahme.

Was sind Meningokokken?

Meningokokken (Neisseria meningitidis) sind Bakterien, die häufig im Nasen-Rachen-Bereich vorkommen. Sie können durch Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten, enger Kontakt) übertragen werden. Je nach Zusammensetzung ihrer Bakterienkapsel werden Meningokokken in verschiedene Serogruppen eingeteilt – weltweit gibt es zwölf, in Deutschland sind vor allem B, C, W und Y relevant.

In der Regel verursachen die Bakterien keinerlei Symptome, wenn sie im Körper vorhanden sind. In seltenen Fällen können diese aber in Blut oder Hirnhaut eindringen und eine invasive Meningokokken-Erkrankung auslösen, beispielsweise eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis). Die Sterberate liegt bei etwa 5–10 %, und bei 10–20 % der Erkrankten treten Spätfolgen wie Hörverlust oder neurologische Schäden auf.

Besonders häufig erkranken Säuglinge und Kleinkinder unter vier Jahren, insbesondere im ersten Lebensjahr (~40 % aller Fälle). Ein erhöhtes Risiko haben zudem Personen mit bestimmten Formen von Immunschwäche.

Die Meningokokken-Impfung im Überblick: Wer sollte sich impfen lassen und wann?

In Deutschland stehen Meningokokken-Impfstoffe bereit, die gezielt gegen bestimmte Serogruppen wirken. Für Serogruppe B gibt es einen proteinbasierten Impfstoff, der nach aktueller STIKO-Empfehlung allen Säuglingen im Alter von zwei, vier und zwölf Monaten verabreicht werden soll. Ab einem Alter von zwei Jahren sind zwei Impfdosen im Abstand von mindestens einem Monat empfohlen. Verpasste Impfungen können bis zum fünften Geburtstag nachgeholt werden.

Für Serogruppe C wird eine einmalige Impfung im Kleinkindalter empfohlen. Die Impfung kann bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. Bei bestimmten Personengruppen mit erhöhtem Risiko (Menschen mit Immunschwäche, fehlender Milz oder bei Reisen in Regionen mit hoher Erkrankungsrate) – empfiehlt die STIKO Impfungen gegen die Serogruppe B auch für Kinder ab fünf Jahren und Erwachsene sowie Kombinationsimpfstoffe, die gegen die Serogruppen A, C, W und Y schützen. Entscheidend ist die Beurteilung Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes, ob bei Ihnen ein erhöhtes Risiko im Sinne der STIKO-Empfehlung vorliegt.

Die in Deutschland eingesetzten Meningokokkenimpfstoffe basieren auf inaktivierten Bestandteilen und sind sehr sicher. Typische Nebenwirkungen sind Schmerzen, Rötungen/Schwellungen an der Einstichstelle, leichtes Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Muskel- und Gelenkschmerzen. Diese Impfreaktionen treten bei der Impfung gegen Serogruppe B häufiger auf. Daher empfiehlt die STIKO eine prophylaktische Gabe von Paracetamol bei der Impfung von Kindern unter zwei Jahren gegen die Serogruppe B.

Übernimmt die hkk Krankenkasse die Kosten für eine Meningokokken-Impfung?

Die hkk übernimmt die Kosten für Impfungen gegen Meningokokken gemäß den Empfehlungen der STIKO. Die Abrechnung erfolgt unkompliziert über Ihre Gesundheitskarte. 

So läuft die Meningokokken-Impfung ab

Sie oder Ihr Kind erhalten die Meningokokken-Impfung mit dem passenden Totimpfstoff, meist während eines regulären Vorsorge- oder Impftermins. Das passiert oft gemeinsam mit anderen Impfungen wie Diphterie oder Tetanus. Die Impfung erfolgt intramuskulär, üblicherweise in den Oberarm oder bei Säuglingen in den Oberschenkel, und dauert nur wenige Sekunden.

Häufige Fragen und Antworten zur Meningokokken-Impfung

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