FSME-Impfung: Empfehlungen, Wirksamkeit und Kostenübernahme

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Krankheit, die durch den Stich einer Zecke übertragen werden kann und Entzündungen im Bereich der Hirnhäute, des Gehirns und des Rückenmarks hervorrufen kann. Jedes Jahr erkranken in Deutschland zwischen 300 und 700 Menschen an FSME. Eine Impfung bietet zuverlässigen Schutz vor dieser Viruserkrankung.

Wer sollte sich gegen FSME impfen lassen?

Die FSME-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Personen, unabhängig vom Alter (ab einem Jahr), empfohlen, die in einem Gebiet mit FSME-Risiko leben, arbeiten oder sich dort aufhalten und somit mit Zecken in Kontakt kommen könnten. Das Infektionsrisiko ist in den Monaten Frühling und Sommer besonders hoch, obwohl die FSME auch im Herbst und während milder Winter vorkommen kann. Besonders Menschen, die in ihrer Freizeit oft in der Natur unterwegs sind, sollten eine Impfung in Erwägung ziehen, denn die meisten FSME-Fälle ereignen sich bei Freizeitaktivitäten. In Deutschland sind besonders Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, Südost-Thüringen, Sachsen und Südost-Brandenburg als Risikogebiete bekannt. Auch in anderen Ländern, wie Österreich, Schweiz, Tschechien und Polen, besteht ein ernstzunehmendes bis hohes Risiko für eine Infektion. Auf der Internetseite des RKI finden Sie eine genaue Übersichtskarte über die Risikogebiete in Deutschland.

Wie oft ist die Impfung notwendig?

Um einen vollständigen Impfschutz zu erreichen, sind insgesamt drei Impfungen erforderlich, die zusammen als Grundimmunisierung bezeichnet werden. Die zweite Impfung erfolgt zwischen einem und drei Monaten nach der ersten Impfung, abhängig vom verwendeten Impfstoff. Die dritte und letzte Impfung wird fünf bis zwölf Monate nach der zweiten Impfung durchgeführt. Daher dauert die gesamte Impfserie mindestens sechs Monate. Der Impfschutz beginnt frühestens zwei Wochen nach der zweiten Impfung. Die erste Auffrischungsimpfung bei fortbestehender Exposition ist nach drei Jahren, alle weiteren Auffrischimpfungen sind in Abständen zwischen drei und fünf Jahren erforderlich, je nach Alter und verwendetem Impfstoff.

Der Impfschutz sollte möglichst vor der Zeckensaison (April – Oktober) aufgebaut werden.

Wie hoch ist die Schutzwirkung der Impfung?

Nach zwei Impfungen kann je nach verwendetem Impfstoff, dem Impfschema und dem Alter der geimpften Person eine Schutzwirkung von bis zu 82 Prozent und nach drei Impfungen bis zu 97 Prozent erzielt werden. Laut Studien ist der Impfschutz nach der Grundimmunisierung auch 5-10 Jahre später immer noch sehr gut.

Welche Nebenwirkungen können durch die Impfung auftreten?

In den meisten Fällen wird der FSME-Impfstoff gut vertragen. Es können jedoch, wie bei anderen Impfungen auch, Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle auftreten. Zusätzlich können in den ersten vier Tagen nach der Impfung grippeähnliche Symptome oder leichte Magen-Darm-Beschwerden vorkommen, darunter Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, allgemeines Unwohlsein und Magen-Darm-Probleme. Diese Nebenwirkungen sind gewöhnlich von kurzer Dauer und führen selten zu langfristigen Schäden. Schwere Nebenwirkungen sind ebenfalls sehr selten. Trotzdem ist es ratsam, nach der Impfung auf den eigenen Körper zu achten und bei Sport und Alkoholkonsum zurückhaltend zu sein.

Wirkt die Impfung auch nach einem Zeckenstich?

Eine FSME-Impfung direkt nach einem Zeckenstich ist umstritten. Laut dem RKI kann eine FSME-Impfung unmittelbar nach einem Zeckenstich eine Infektion nicht mehr verhindern. Der Impfschutz wird erst nach der zweiten Impfung sicher erreicht, und schützende Antikörper bilden sich erst 7-14 Tage nach einer Impfung.

Übernimmt die hkk die Kosten für die Schutzimpfung?

Die hkk bezahlt grundsätzlich alle von der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) empfohlenen Schutzimpfungen, einschließlich der FSME-Impfung. Die Bewertung Ihrer Ärztin/Ihres Arztes ist dabei ausschlaggebend. Die Kostenabrechnung erfolgt einfach und unkompliziert über Ihre hkk-Gesundheitskarte.

Weitere Fragen und Antworten sowie eine genaue Übersichtskarte über die Risikogebiete in Deutschland gibt es auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI)

Tipps zur Prävention von Zeckenstichen

  • Tragen Sie helle Kleidung und bedecken Sie Ihre Haut. So können Sie Zecken schneller entdecken und entfernen.
  • Verwenden Sie feste Schuhe beim Betreten von Risikogebieten.
  • Zecken befinden sich auf Pflanzen in Bodennähe, in hohem Gras und Unterholz. Ziehen Sie Ihre Socken über Ihre Hosenbeine, um Zecken den Zugang zu Ihrer Haut zu erschweren.
  • Abwehrmittel (Repellents) können Zecken fernhalten, da sie einen abschreckenden Duft haben.
  • Kontrollieren Sie Ihren Körper nach einem Aufenthalt in der Natur auf Zecken, denn Zecken können FSME-Viren sehr schnell übertragen. Diese Tiere bevorzugen warme, feuchte Stellen wie Kniekehlen, Genitalbereich oder Haaransatz.

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