Anmeldung bis zum 31.12.2019: Studie zur Liposuktion beim Lipödem

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat eine klinische Studie in Auftrag gegeben, in der ab Anfang 2020 die Liposuktion (operative Fettabsaugung) mit der nichtoperativen Standardbehandlung des Lipödems verglichen werden soll. Die Kosten der Liposuktion werden im Rahmen der Erprobungsstudie von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.

Wer kann an der Studie teilnehmen?

An der Studie können Frauen mit Lipödem der Beine teilnehmen, bei denen es unter der Standardbehandlung nicht zu einer ausreichenden Beschwerdelinderung gekommen ist. Wichtig ist, dass es sich tatsächlich um ein Lipödem handelt. Ob sie tatsächlich an der Studie teilnehmen können, entscheidet der Studienarzt bzw. die Studienärztin nach der Untersuchung. Grundlage der Entscheidung sind die medizinischen Bedingungen des Studienprotokolls. 

Wo kann man sich anmelden, wenn man an der Studie teilnehmen möchte?

Falls Sie Interesse an der Studienteilnahme haben, können Sie dies unter
www.erprobung-liposuktion.de unter Angabe Ihrer Kontaktdaten bekunden. Dort finden Sie auch nähere Informationen zur Studie. Die Interessenbekundung über die Webseite wird vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember 2019 möglich sein.

Wenn Sie keinen Internetzugang haben, können Sie sich von Ihrer hkk ein Formular zur Interessenbekundung zuschicken lassen und dieses ausgefüllt bis zum 31.12.2019 an die hkk zurücksenden.

Interessenbekundung

Jede Interessentin kann eine Interessenbekundung abgeben. Alle Interessentinnen mit Internetzugang werden gebeten, ihre Interessenbekundung über die oben genannte Webseite abzugeben. Nähere Informationen zum Krankheitsbild des Lipödems und zur Liposuktion finden Sie unter www.erprobung-liposuktion.de

Was ist ein Lipödem? 

Beim Lipödem handelt es sich um eine schmerzhafte, symmetrische, übermäßige Fettgewebsvermehrung an Armen oder Beinen. Das Lipödem tritt nahezu ausschließlich bei Frauen auf. Typisch ist eine Neigung zu Hämatomen („blauen Flecken“) auch bei kleinen Verletzungen. Zusätzlich können vermehrte Wassereinlagerungen in den betroffenen Regionen bestehen. Die Standardbehandlung ist die so genannte komplexe physikalische Entstauungstherapie. Sie besteht aus der Anwendung von Lymphdrainage, Kompression durch spezielle Strümpfe und Bewegungstherapie. Seit einigen Jahren bieten Ärzte auch die chirurgische Absaugung des Fettgewebes an den betroffenen Körperpartien an. 

Was man bislang über Liposuktion weiß

Bisher ist die Liposuktion keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung, weil es keinen wissenschaftlich hochwertigen Beleg dafür gibt, dass die Liposuktion besser wirksam ist, als die konservative Standardbehandlung des Lipödems aus Kompressionstherapie, Lymphdrainage und Bewegungstherapie. Man kann also nicht mit Sicherheit sagen, ob die Frauen durch die Operation nachhaltig von ihren Beschwerden befreit werden. Dazu müssen die beiden Verfahren an zwei Gruppen von Patientinnen direkt miteinander verglichen werden.

Die Datenlage zur langfristigen Sicherheit der Liposuktion beim Lipödem ist ebenfalls noch unzureichend. So ist nicht auszuschließen, dass nach der Liposuktion Fettgewebe nachwächst oder dass der Eingriff im Unterhaut-Bindegewebe zu Narbenbildungen führt, die den Lymphabfluss behindern. Diese Fragestellungen sollen in der Studie untersucht werden. 

 

Nutzungshinweise

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