Baderegeln immer beachten

Für die meisten Menschen gehört die Erfrischung im Wasser zu gelungenen Sommerferien dazu. Doch egal ob ferner Strand, naher Badesee oder der Pool im Freibad: Immer wieder kommt es dort zu leichtsinnigem und lebensgefährlichem Verhalten.

Baderegeln – das klingt nicht nach Spaß und Erholung. Dabei dienen diese Regeln nicht dazu, einem die Freude am nassen Element zu nehmen. Vielmehr sind diese Regeln die Voraussetzung dafür, dass die Freude am Baden und Schwimmen auch ungetrübt bleibt.

Denn leider verunglücken in jeder Saison aufs Neue viel zu viele Menschen im Wasser – sei es aus Leichtsinn, sei es aus Unwissenheit. Allein in Deutschland ereignen sich pro Saison etwa zwischen 400 und 600 tödliche Badeunfälle. Und für ganz Europa gehen Experten von bis zu 20.000 Opfern jährlich aus. Hinzu kommen zahlreiche Schwerverletzte, die nicht selten bleibende Schäden davontragen, insbesondere Lähmungen nach einem Sprung in zu seichtes Wasser.

Besonders traurig: Viele dieser Unfälle hätten sich bei richtiger Einschätzung der Gefahren und etwas mehr Umsicht vermeiden lassen. Grund genug also, die wichtigsten Regeln nicht nur aufzuzählen, sondern auch ihren Sinn und Hintergrund zu erklären:

  • Nur ins Wasser, wenn man sich wohlfühlt
    Das klingt eigentlich banal, ist aber eine Grundvoraussetzung für fröhliches Badevergnügen. Gehen Sie nur ins Wasser, wenn Sie sich körperlich fit und wohl fühlen. Denn beim Schwimmen wird der Körper gleich doppelt belastet: Einmal durch die Bewegung, die Sie ausführen müssen, um sich an der Oberfläche halten zu können. Zum anderen durch den auskühlenden Effekt des nassen und häufig auch eher kalten Elements.
  • Magen – weder voll noch leer
    Ein voller Bauch ist mit der Verdauung beschäftigt. Die zusätzliche Anstrengung durch den Aufenthalt im Wasser kann da schnell zu viel werden – und den Kreislauf durcheinander bringen. Aber auch mit hungrigem Magen ist Schwimmen ein großes Risiko. Steht dem Körper zu wenig Energie zur Verfügung, kann es gerade im Wasser besonders schnell zur Entkräftung kommen.
  • Kein Alkohol
    Alkohol macht nicht nur leichtsinnig, so dass mögliche Gefahren unterschätzt werden. Er belastet den Kreislauf. Nach dem Genuss von alkoholischen Getränken sollte man daher niemals ins Wasser gehen.
  • Nie bei Gewitter Blitze schlagen gerne dort ein, wo die Elektrizität gut fließen kann. Und zu den Materialien, die elektrischen Strom gut ableiten, zählt neben bestimmten Metallen eben auch das Wasser. Sobald ein Gewitter aufzieht, heißt es daher: Raus aus dem Wasser!
  • Sprünge nur in bekannte Gewässer
    Ein Sprung ins kühle Nass kann viel Freude bereiten. Allerdings nur dann, wenn das Wasser auch tief genug ist. Denn abhängig von der Absprunghöhe, dem Körpergewicht und der Sprungtechnik taucht man mit hoher Geschwindigkeit recht tief ins Wasser ein. Ist das Wasser zu seicht, kann es zu schweren Verletzungen kommen. Immer wieder enden leichtsinnige Kopfsprünge daher mit einer Querschnittslähmung auf Höhe der Halswirbel.
  • Nicht baden, wo Schiffe und Boote fahren
    Bei einer Kollision mit Schiffen, Booten, aber auch Surfbrettern o.ä. zieht der Schwimmer immer den Kürzeren. Und da schwimmende Personen oft von einem Boot aus schwer zu erkennen sind und Wassergefährte nur bedingt ausweichen können, gilt es entsprechend genutzte Gewässer unbedingt zu meiden.
  • Gefahr durch Strömungen richtig einschätzen
    Im Meer und auch in Flüssen ertrinken viele Menschen, weil sie von Strömungen überrascht werden. Insbesondere so genannte Unter- bzw. Ripströmungen sind tückisch, weil man sie von außerhalb des Wassers nicht erkennen kann. Solche Strömungen bilden sich nicht zuletzt entlang der fälschlicherweise Sicherheit vermittelnden Buhnen. Aber auch vorgelagerte Sandbänke, ein zerklüfteter Küstenverlauf sowie Wind und Wellen haben großen Einfluss. Bei sehr flach abfallenden, nicht in Buhnen eingefassten Strandabschnitten ist das Risiko am geringsten. Wichtig: Sollten Sie jemals von einer Strömung erfasst werden: Unternehmen Sie in keinem Fall den Versuch, gegen die Strömung anzuschwimmen – auch dann nicht, wenn Sie aufs offene Meer hinausgezogen werden. Denn selbst hervorragend trainierte Schwimmer haben gegen vergleichsweise moderate Kräfte der Natur keine Chance. Die einzig realistische Chance besteht darin, seitlich aus der Strömung herauszuschwimmen – und so wieder in ruhigeres Wasser zu gelangen.
  • Keine Sicherheit durch aufblasbare Schwimmhilfen
    Egal ob Schwimmflügel, aufblasbare Schwimmringe oder Luftmatratze: Hierbei handelt es sich streng genommen um Spielgeräte – und nicht um eine Sicherheitsausstattung. Schließlich kann die Luft durch ein Leck jederzeit entweichen. Und gerade größere Objekte wie beispielsweise auch Schlauchboote werden leicht vom Wind erfasst – und dann entsprechend abgetrieben. Wagen Sie sich mit diesen Geräten also nicht weiter hinaus als ohne.
  • Sich niemals überschätzen
    Zu den überraschenden Tatsachen beim Thema Badeunfälle zählt, dass zu den Opfern auch viele gut trainierte Schwimmer zählen. Der Grund ist banal: Untrainierte Schwimmer sind vorsichtiger – und bleiben daher meist in unmittelbarer Küstennähe. Andersherum gehen diejenigen, die sich für gute Schwimmer halten, eher Risiken ein.
  • Keine unkoordinierten Rettungsversuche
    Sollten Sie beobachten, wie jemand im Wasser in Not gerät, dürfen Sie auf keinen Fall blindlings hinterher springen. Informieren Sie immer zuerst ebenfalls anwesende Personen, die dann weitere Hilfe organisieren können. Und machen Sie sich bewusst, was die Ursache für die Notsituation ist. Handelt es sich beispielsweise um einen Herzanfall in einem ruhigen Badesee – oder wurde jemand von einer gefährlichen Strömung erfasst? Ihre eigene Sicherheit geht immer vor. Schließlich ist keinem Opfer geholfen, wenn auch die Retter in Not geraten.

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