Pränatale Diagnostik: Suche nach Sicherheit

Ob berufliche Karriere oder lange Partnersuche vorausgehen: Frauen werden heute später schwanger. Mit steigendem Alter nehmen einige Risiken in der Schwangerschaft zu. Mit Hilfe vorgeburtlicher Untersuchungen können manche abgeschätzt werden.

Pränatale Diagnostik - Was heißt das eigentlich?

Sie schließt alle medizinischen Untersuchungen, die den Gesundheitszustand des ungeborenen Kindes im Mutterleib beobachten, ein: Von der ersten Ultraschalluntersuchung bis zum Abhören der kindlichen Herztöne während der Geburt.

Mit Hilfe der Vorsorgeuntersuchungen können mütterliche und kindliche Mangelzustände oder gesundheitliche Beeinträchtigungen frühzeitig erkannt werden. Durch rechtzeitige Behandlung, Geburtseinleitung (auch Kaiserschnitt) und gezielte geburtshilfliche Unterstützung können oft spätere Erkrankungen und Beeinträchtigungen etwa vermieden werden.

Daneben stellt sich die vorgeburtliche Diagnostik die Aufgabe, Handicaps des Ungeborenen so früh wie möglich zu entdecken. Bevor Sie sich aber für oder gegen bestimmte Untersuchungs- bzw. Diagnoseverfahren entscheiden, sollten Sie sich gründlich informieren.

Zur Beruhigung können sich jedoch alle vergegenwärtigen: Etwa 97 Prozent aller Kinder kommen gesund zur Welt! Nur etwa 3 bis 7 Prozent werden mit minimalen Krankheiten oder Behinderungen geboren. Doch nur etwa ein Sechstel davon sind durch vorgeburtliche Diagnostik zu erkennen. Die anderen fünf Sechstel können in pränatalen Untersuchungen nicht nachgewiesen werden oder die Handicaps entstanden erst durch Komplikationen bei der Geburt.

Kein Garantieschein für ein gesundes Kind

Die Möglichkeiten der meisten vorgeburtlichen Untersuchungen sind beschränkt. Denn sie können lediglich die Wahrscheinlichkeit für eine Erkrankung oder Behinderung angeben. Daher gibt es auch keine absolute Sicherheit. Eine Garantie auf ein gesundes Kind kann Ihnen keiner geben.

Wie immer Ihre persönliche Entscheidung ausfällt - bitte bedenken Sie: Die Ergebnisse der pränatalen Diagnostik können Ihnen falsche Gewissheiten über die Gesundheit Ihres Kindes vortäuschen - im Positiven wie im Negativen. Auffällige Testergebnisse bedeuten keineswegs automatisch, dass das Ungeborene tatsächlich unter einer ernsten Erkrankung oder Behinderung leiden wird. Andererseits kann keine Untersuchung wirklich garantieren, dass ein Kind gesund geboren wird.

Ein auffälliges Testergebnis erleben die Betroffenen oft als erhebliche psychische Belastung. Sie stehen damit vor der Entscheidung, weiterführende Untersuchungen oder einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen deren Ausgang ungewiss ist.

Ältere Schwangere im Mittelpunkt? 

Seit einigen Jahren entscheiden sich viele Frauen aufgrund persönlicher oder beruflicher Lebensplanungen erst später im Leben für eine Schwangerschaft.

Mitte der achtziger Jahre waren 3,5 Prozent der Schwangeren zum Zeitpunkt der Geburt des ersten Kindes älter als 35 Jahre; heute sind es bereits mehr als 12 Prozent.

Bei älteren Schwangeren steigt jedoch nicht nur die körperliche Belastung. Die Gefahr für gesundheitliche Beeinträchtigungen steigt auch beim Kind. Mit dem Alter der Mutter nimmt ebenso das Risiko auf ein Kind mit genetischen Veränderungen zu. So ist etwa bei 25-jährigen Müttern eines von 1.300 Kindern von einer Erbgutschädigung betroffen, bei 35-Jährigen schon eines von 380 und bei 40-Jährigen eines von 110.

Insbesondere für Schwangere ab 35 Jahren werden vorgeburtliche Untersuchungen angeboten. Hiermit können spezialisierte Ärzte einige Erbgutveränderungen sowie Fehlbildungen etwa bei Organanlage oder -wachstum des Kindes erkennen.

 

 

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