Sport in der Schwangerschaft

Regelmäßige Bewegung ist gut für Körper, Geist und Seele – und das gilt ausdrücklich auch während der Schwangerschaft: Gerade schwangerschaftsspezifischen Beschwerden kann man mit Hilfe eines moderaten Fitness-Trainings entgegenwirken.

Keine Frage: Sport ist grundsätzlich gut für die Gesundheit. Es macht daher in den meisten Lebenslagen Sinn, etwas für die körperliche Fitness zu tun. Das gilt gerade auch für die Schwangerschaft – wenn sie ohne Komplikationen verläuft.

So erklärt Dr. Klaus König, Vize-Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF): „Sport senkt das Risiko für schwangerschaftstypische Rückenschmerzen, für Verdauungsprobleme, Wassereinlagerungen und für einen Schwangerschaftsdiabetes. Neben dem physischen Wohlbefinden steigert Bewegung in angemessener Form und Dosierung auch das psychische Wohlbefinden. Schwangere fühlen sich ausgeglichener und selbstsicherer.“ Die Vorteile eines moderaten Sportprogramms bei werdenden Müttern sind somit also vielseitig. Und das gilt nach einhelliger Expertenmeinung auch dann, wenn die schwangere Frau bislang nicht körperlich aktiv war.

Fitness erleichtert Geburt

Doch Sport kann nicht nur den Verlauf der gesamten Schwangerschaft positiv beeinflussen. Ein aktiver Lebensstil und eine entsprechende körperliche Fitness sind auch hilfreich für die Geburt selbst. Schließlich kommt es bei einer Entbindung regelmäßig zu einer länger anhaltenden Belastung des Körpers. Wer einen gut trainierten Kreislauf hat, kommt damit leichter zurecht. Außerdem erholen sich sportliche Frauen nach der Geburt in der Regel schneller – schließlich ist der Organismus an Belastungssituationen gewöhnt.

Natürlich gibt es auch Einschränkungen für Sport während der Schwangerschaft. Wenn Sie die folgenden Punkte beachten, werden Sie jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit als werdende Mutter von einem Fitness-Programm profitieren.

  • Belastung an persönlichen Fitness-Zustand anpassen
    Egal ob Sie bereits sportlich aktiv oder komplette Neueinsteigerin sind: Maßstab jeglichen Sport-Programms muss immer Ihr aktuelles Fitness-Level sein. Sie müssen nichts und niemandem etwas beweisen, sondern sollten vielmehr darauf achten, dass die Belastung jederzeit moderat bleibt. Atemnot, Seitenstechen und dergleichen sind Signale für eine zu starke Belastung – und das sollten Schwangere unbedingt vermeiden.Ideal sind daher Sportarten, bei denen sich die Belastung sehr leicht individuell anpassen lässt, zum Beispiel Schwimmen, Wandern oder Walken.

  • Kondition und Körpergefühl trainieren
    Am sinnvollsten ist es, wenn Sie sowohl Ihren Kreislauf stärken – am besten mit den oben genannten Ausdauersportarten – als auch etwas für Ihr Körpergefühl tun. Denn während der Schwangerschaft verändert sich der Körper erheblich. Ideal sind daher auch Gymnastik, Yoga und ähnliches.

  • Keine ruckartigen Bewegungen, keine verletzungsträchtigen Sportarten
    Vermeiden sollten Sie alles, was Ihren Körper plötzlich und intensiv belasten könnte. Dazu zählen insbesondere alle ruckartigen Bewegungen, wie sie bei Ball- und Kampfsportarten häufig unvermeidlich sind. Tabu sind außerdem Sportarten, die mit einem erhöhten Verletzungsrisiko einhergehen, darunter Reiten, Alpin-Ski und Inline-Skating.

  • In den Körper hineinhorchenAchten Sie beim Fitness-Training immer darauf, ob Sie sich wohl fühlen. Was Ihnen unangenehm erscheint oder gar Schmerzen bereitet, sollten Sie unterlassen. Vermeiden Sie jegliche Überanstrengung. Achtung: Gerade während der Schwangerschaft kommt es häufig vor, dass die körperliche Leistungsfähigkeit schwankt.

  • Richtig essen und trinken
    Versorgen Sie Ihren Körper mit ausreichend Kohlehydraten und Wasser. Zwar macht es keinen Sinn, mit vollem Bauch ins Training zu starten. Im komplett nüchternen Zustand jedoch fehlen dem schwangeren Organismus schnell Nährstoffe, so dass der Blutzuckerspiegel absacken kann und Sie im wahrsten Sinne des Wortes plötzlich „schlapp machen“. Nehmen Sie außerdem immer ausreichend zu trinken mit!

Unabhängig davon gilt: Wenn Vorerkrankungen bei der werdenden Mutter bekannt sind und während der Schwangerschaft Komplikationen auftreten, sollte man sich eng mit dem Frauenarzt bzw. der Frauenärztin absprechen. Denn auch dann ist in vielen Fällen Sport möglich und sinnvoll, allerdings mit spezifischen Einschränkungen.

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