Sind Ostereier ein Gesundheitsrisiko?

Zu Ostern gehören Eier, egal ob hartgekocht oder in einem saftigen Rührkuchen versteckt, einfach dazu. Allerdings gelten Eier aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe nicht gerade als gesundheitsförderlich. Doch stimmt das überhaupt?

Hühnereier sind ausgesprochen nährstoffreiche Lebensmittel. Das müssen sie auch sein. Denn werden sie befruchtet, enthalten sie nicht nur die Eizelle, aus der im weiteren Verlauf ein eigenes Lebewesen wird. In ihnen muss auch so viel Energie und Nahrung stecken, damit das Küken im Ei sich gut entwickelt, bevor es schlüpft. Schließlich wird das neue Lebewesen in dieser Zeit nicht wie die Säugetiere per Nabelschnur mit allem Lebenswichtigen versorgt.

Symbol für Fruchtbarkeit und den Frühling

Eier galten und gelten daher in vielen Kulturen als Fruchtbarkeitssymbol und fanden bei rituellen Festen zur Begrüßung des Frühlings Verwendung. Letztlich hat das Christentum diesen Brauch übernommen und in die religiösen Feierlichkeiten integriert. Aus diesem Grund kommen gerade an Ostern traditionell Eier auf den Tisch.

Neben dem Eiweiß – das einer ganzen Nährstoffgattung, den Proteinen, ihren umgangssprachlichen Namen gegeben hat – enthalten Eier im Dotter insbesondere Fette. Eines davon: das Cholesterin. Seit vielen Jahren gilt eine cholesterinarme Ernährung als wichtiger Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Immer wieder heißt es daher, man solle auf allzu viele Eier verzichten.

Cholesterin: wichtiger Baustein für Zellen

Dabei ist Cholesterin, oder Cholesterol, wie der wissenschaftliche Name lautet, zunächst einmal ein wichtiger Baustein für unsere Körperzellen. Die Substanz erhöht die Stabilität der einzelnen Zellwände bzw. -membrane – und spielt eine wichtige Rolle beim Austausch von Signalstoffen der Zellen. Außerdem braucht der Organismus Cholesterin, um bestimmte Hormone bilden zu können. Im Körper eines Erwachsenen stecken daher etwa 140 Gramm der Substanz.

Dabei gilt: Cholesterin ist nicht gleich Cholesterin. Ist es in unsere Körperzellen verbaut, hat es keinen negativen Einfluss auf unsere Gesundheit. Problematisch ist jedoch der Transportweg von und zu den Zellen: Steigt der Cholesterinspiegel im Blut, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Weitere Faktoren neben der Ernährung

Allerdings weiß man inzwischen auch: Für die Cholesterinwerte im Blut gibt es mehrere Ursachen. Die Ernährung ist nur einer davon und hohe Cholesterinwerte bekommt man nicht automatisch mit einer veganen und cholesterinfreien Ernährung in den Griff. Denn der Körper kann das Cholesterin selber herstellen – und tut dies auch. Auf diese Produktion haben Bewegung, Stress und Entspannung einen Einfluss. Menschen, die sich kaum bewegen und ein stressiges Leben führen, haben somit typischerweise schlechte Werte. Und andersherum gilt: Regelmäßige Bewegung und Entspannungsübungen tragen nachweislich dazu bei, die Cholesterinwerte zu verbessern.

Wer also ansonsten viel für seine Gesundheit tut, braucht ein paar zusätzliche Eier an den Ostertagen nicht zu fürchten – im Gegenteil! Denn neben dem tendenziell ungünstigen Cholesterin enthält der Dotter Substanzen mit großem Wert für den Organismus. Dazu zählen die Vitamine D und B12 sowie ein Fett namens Phosphatidylserin, abgekürzt PS.

Wertvolle Substanzen im Ei

Anders als beim Cholesterin gilt bei Vitaminen: Diese kann der Körper nicht einfach selber herstellen. Er ist auf die Zufuhr von außen angewiesen. Da Eier eben auch vergleichsweise reich an den Vitaminen D und B12 sind, können gelegentliche Eierspeisen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den jeweiligen Bedarf zu decken. Vitamin D, das in der Haut unter Einfluss der Sonnenstrahlung entsteht, ist vor allem im Winter Mangelware. Dabei spielt Vitamin D eine wichtige Rolle für die Regulierung des Kalzium-Spiegels im Blut und somit indirekt für den Knochenbau. Vitamin B12 wiederum ist wichtig für die Blutbildung und das Nervensystem. Ein Mangel kann zu einer Blutarmut und einer Schädigung des Zentralnervensystems führen. Dieses Vitamin findet sich nur in Lebensmitteln tierischen Ursprungs – zum Beispiel in Eiern.

PS fürs Gehirn

Wichtig für die Gehirnfunktion ist wiederum das so genannte Phosphatidylserin, kurz PS. Dieses Fett sorgt dafür, dass die Membranen der einzelnen Nervenzellen einwandfrei funktionieren und die Informationen schnell und zuverlässig von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergegeben werden. Fehlt es dem Gehirn an diesem PS, stockt die Informationsverarbeitung. Im Extremfall kann es zu Einbußen bei der Lern- und Gedächtnisleistung sowie dem Erinnerungsvermögen kommen. Auch diese Substanz findet sich nur in tierischen Lebensmitteln – zum Beispiel in größerer Konzentration im fettreichen Dotter. Auch aus diesem Grund macht es Sinn, gelegentlich zu Eiern zu greifen – zum Beispiel an Ostern.

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