Gärtnern ohne Garten

Laut einer Umfrage aus 2020 besitzen innerhalb der deutschsprachigen Bevölkerung (ab 14 Jahre) rund 36,07 Millionen Personen einen Garten. All die anderen, die keinen Zugang zu einem Garten haben, aber trotzdem „gärtnern“ möchten – für die haben wir ein paar Tipps

Auch ein kleiner Balkon eignet sich

Sie haben keinen Garten, möchten aber trotzdem gerne gärtnern? Mit den richtigen Hilfsmitteln lässt sich auch ein Balkon in einen kleinen Garten verwandeln. Mit ein bisschen Geschick und der passenden Ausstattung – und bald gedeihen auch auf kleinstem Raum Blumen und Nutzpflanzen wie Tomaten, Radieschen oder Erdbeeren. Möchten Sie Gemüse auf dem Balkon anbauen, empfiehlt es sich, spezielle Saatgutzüchtungen zu kaufen. Diese Sorten werden nicht so groß und wachsen kompakt. Dafür fällt die Größe des Gemüses aber kleiner aus. 

Das Hauptaugenmerk beim Anbau auf dem Balkon sollten Sie auf das richtige Pflanzengefäß lenken. Natürlich gibt es im Baumarkt die bekannten Balkonkästen, die Sie am Balkongeländer aufhängen können. Diese sind jedoch recht schmal und klein, weshalb oftmals kein richtiges Garten-Feeling aufkommt.  Wenn Sie einen dicht bepflanzten Balkon möchten, stoßen Sie mit diesen Balkonkästen schnell an die Grenzen des verfügbaren Raums. Daher unser Tipp: Gärtnern Sie in die Höhe statt in die Breite! Um aus Ihrem Balkon eine grüne Oase zu machen, nutzen Sie Pflanzenampeln oder Gitter für Kletterpflanzen. Dazwischen haben Sie Platz für Tisch und Stühle und der Balkon wirkt trotzdem nicht zu vollgestellt. Pflanzenboxen, die man aneinanderhängen kann, sind ein Hingucker und gleichzeitig ein Sichtschutz.

Welche Pflanzen eignen sich zum Anbau auf dem Balkon? Das hängt nicht nur von der Größe des Balkons, sondern auch von seiner Ausrichtung ab. Manche Blumen, Wildkräuter oder andere Pflanzen benötigen einen Südbalkon, andere geben sich auch mit weniger Licht und Wärme zufrieden. Das sollten Sie beim Kauf beachten.

Gartenpaten gesucht

Da natürlich nicht jeder, der keinen Garten hat, automatisch einen Balkon besitzt, haben wir auch noch ein paar weitere Tipps. Käme für Sie zum Beispiel eine Gartenpatenschaft in Frage? Gartenpaten.org ist eine Seite, die Menschen zusammenbringt, die einen Garten für den Anbau von Obst und Gemüse oder für die Freizeitgestaltung suchen und jene, die sich Hilfe oder Gesellschaft im Garten wünschen. Schauen Sie doch mal vorbei und vielleicht findet sich auch in Ihrer Region ein Garten, der noch einen Gartenpaten sucht.  

Die gemeinschaftliche Gartennutzung kann eine ganze Reihe positiver Effekte mit sich bringen. Gärten, die aktuell vielleicht nicht gepflegt werden, können so wieder aufgewertet werden. Auch der regionale Anbau von Obst und Gemüse wird gefördert. Außerdem kommen Menschen unterschiedlicher Generationen zusammen, und wer weiß, vielleicht entwickeln sich durch eine Gartenpatenschaft auch Freundschaften.

Die Alternative: ein Schrebergarten

Wer einen Garten doch am liebsten sein Eigen nennen möchte, um dort seinen Pflanzen beim Wachsen zuzusehen, Grillabende mit Freunden zu veranstalten oder sich vom Alltag zu erholen, der kann sich nach einem Schrebergarten umsehen. In den vergangenen Jahren wurden diese Kleingärten immer beliebter, vor allem bei jungen Leuten und Familien. In Deutschland gibt es über eine Million bewirtschafteter Kleingärten, Tendenz steigend. Wer einen solchen Kleingarten pachten möchte, muss allerdings etwas Geduld mitbringen, denn vor allem im städtischen Bereich ist die Nachfrage groß.

Gut zu wissen: Wer einen Kleingarten oder eine Parzelle eines gemeinschaftlich organisierten Kleingärtnervereins pachten möchte, muss Mitglied in diesem Verein werden. Auch die Nutzung der Parzelle ist an Auflagen gebunden, die im Bundeskleingartengesetz geregelt sind. Je nach Bundesland und Verein gibt es auch weitere Dinge bezüglich der Nutzung zu beachten.

Schon mal von Urban Gardening gehört?

Urbanes oder städtisches Gärtnern ist mehr als nur ein cooler Zeitvertreib Stadtbewohner. Das Gärtnern in der Stadt, ob auf städtischen Flächen, wie in Parks oder in eigens aufgestellten Hochbeeten, leistet nicht nur einen Beitrag zur lokalen Versorgung mit gesundem Gemüse. Sondern verbessert auch das Mikroklima in der Stadt, fördert die Artenvielfalt, bringt Menschen aus der Nachbarschaft zusammen. Urban Gardening Projekte werden zum Beispiel auf der Website gruenanteil.net gelistet.

Außerhalb der Stadt ein Stück Acker mieten

Neben Urban Gardening gibt es einen weiteren Trend, der sich seit einigen Jahren weiter festigt: Eine besondere Form der Landwirtschaft, bei der Privatgärtner ein Stück Land mieten können, zum Beispiel von einem Bauern. Das kann ein schmaler Streifen auf dem Acker sein, die – je nach Vereinbarung – mit Gemüse oder Zierpflanzen vorgesät werden. Es gibt Anbieter (zu finden zum Beispiel bei ackerhelden.de oder meine-ernte.de), die nicht nur den bestellten Boden, sondern auch Geräte, Tipps und Tricks rund um den Anbau von Pflanzen mitgeben.

Diese Form des Gärtnerns hat nur einen Haken: Nach der Ernte im Herbst werden die Äcker umgepflügt und man muss im kommenden Jahr wieder von vorn anfangen.

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