Die Schokoladenseiten von Vanille, Zimt, Kakao

Im Weihnachtsgebäck stecken nicht nur viel Zucker und Fett, sondern auch wertvolle Gewürze. Und die sind nicht nur deswegen wertvoll, weil sie recht teuer sind. Vielmehr enthalten sie auch besondere Substanzen, die gut für den Körper sind.

Zimtsterne, Vanillekipferl, Schokomakronen: Den Kaloriengehalt dieser Weihnachts-Leckereien wollen wir meist lieber nicht so genau wissen. Schließlich macht es keinen Sinn, sich bei jeder Nascherei negativen Gedanken nachzuhängen. Schlemmen gehört einfach zu den Feiertagen dazu.

Doch was viele nicht wissen: Gerade Zimt, Vanille und Schokolade bzw. Kakao haben auch positive Effekte auf unseren Organismus. Und zwar nicht nur, weil es einfach einmal gut tut, Süßigkeiten zu genießen. Vielmehr stecken in den Backzutaten in reiner Form wertvolle und durchaus auch gesundheitsfördernde Substanzen:

Vanille: aphrodisierend und pilztötend

Vanille stammt ursprünglich aus Mexiko. Und die Azteken verwendeten sie ursprünglich nicht nur als Gewürz. Bereits die Aztekinnen wussten um die aphrodisierende Wirkung der Vanilleschote – und rieben sich damit ein. Und auch in Europa hat die Vanille – nachdem sie von den spanischen Entdeckern in die „Alte Welt“ gebracht wurde – eine lange Tradition als Parfümstoff. Die Duftessenzen der Vanilleschote sind nach wie vor ein wichtiger Grundstoff für viele Parfüms. Inzwischen weiß man sogar, dass der Hauptbestandteil der süßen Schote, das Vanillin, chemisch eng verwandt ist mit bestimmten natürlichen Sexuallockstoffen des Menschen.

Doch medizinisch interessant sind vor allem die Antioxidianten in der Vanille. Diese antioxidativen Substanzen tragen dazu bei, die Erbgutinformation unserer Körperzellen zu schützen. Das wiederum macht Mutationen unwahrscheinlicher – und damit Vorstufen für Krebserkrankungen. Man vermutet sogar, dass bestimmte Inhaltsstoffe der Vanille Krebszellen gewissermaßen umpolen können, so dass diese unschädlich werden. Die genauen Vorgänge hierbei müssen jedoch noch erforscht werden. Fest steht aber außerdem: Vanille hat eine pilztötende und nervenberuhigende Wirkung.

Doch Vorsicht: Nicht alles, was nach Vanille schmeckt, enthält auch Vanille: Die Schote besteht aus mehreren hunderten Einzelstoffen – und es ist nicht bzw. nicht nur das Vanillin, von dem die positiven Effekte ausgehen. Wer also gesünder naschen möchte, sollte nicht zum Ersatzstoff Vanillin(-Zucker) greifen, sondern zum echten und deutlich teureren Naturprodukt.

Zimt: antimikrobiell und hilfreich bei Diabetes

Längst nicht so aufwendig und anspruchsvoll im Anbau – und damit deutlich günstiger – ist die Zimtpflanze. Es handelt sich um die Rinde eines aus Sri Lanka stammenden Baums, der inzwischen fast überall in den Tropen angebaut wird – und auch wild gedeiht. Um Zimt als Gewürz herzustellen, wird die Rinde getrocknet und anschließend aufgerollt oder zu Pulver vermahlen.

Zimt hat eine gute antimikrobielle Wirkung. Außerdem gibt es eine wissenschaftliche Untersuchung, laut derer Zimt einen positiven Effekt bei Diabetes mellitus hat. Demnach kann Zimt die Blutzuckerwerte senken – und die Blutfettwerte verbessern. Es zeigten sich positive Effekte auf den so genannten Nüchternblutzucker sowie die Cholesterinwerte. Für eine abschließende Beurteilung sind nach Ansicht vieler Experten jedoch noch weitere Studien notwendig.

Doch auch Zimt ist nicht gleich Zimt! Gerade bei Lebensmitteln wird häufig nicht der „echte“ Ceylon-Zimt verwendet, sondern der Ersatzstoff Cassia-Zimt. Cassia-Zimt hat ein deutlich kräftigeres Aroma, enthält aber auch Cumarin – eine Substanz, die in hoher Dosierung Kopfschmerzen und Übelkeit verursachen kann. Bei Zimtpulver ist der Unterschied der beiden Zimtarten ohne entsprechende Angaben auf der Packung nicht zu erkennen. Anders jedoch bei den Stangen: Echter Ceylon-Zimt ist immer aus sehr dünnen Blättern zusammengerollt, so dass die Stangen einer Zigarre ähneln. Stangen aus Cassia-Zimt hingegen bestehen aus einer einzelnen, dicken Rindenschicht.

Schokolade bzw. Kakao: antioxidativ und psychoaktiv

Als ungesund gilt Schokolade nicht wegen des Kakaos, sondern wegen des hohen Fett- und Zuckeranteils. Denn reiner Kakao steckt voller positiv wirkender Substanzen, darunter Theobromin und Epicatechin. Theobromin ist chemisch dem Koffein ähnlich – und hat ebenfalls eine anregende Wirkung. Anders als beim Koffein sind jedoch keine negativen Begleiterscheinungen bekannt – zum Beispiel Einschlafprobleme.

Besonders interessant für die Medizin ist aber Flavanoid Epicatechin. Ähnlich wie bei der Vanille hat es eine antioxidative Wirkung – und es gibt Studien, die dem Kakao infolge dessen einen Schutzeffekt gegen Bluthochdruck, Schlaganfälle und Herzerkrankungen zuschreiben. Auch ein positiver Effekt bei Krebserkrankungen wird vermutet.

Naschen muss also nicht per se ungesund sein – gerade wenn man hochwertige Zutaten verwendet. Und wie immer gilt: Die Dosis macht das Gift. Wobei speziell zur Schokolade zu sagen wäre: Je höher die Kakao-Konzentration, desto besser.

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