Fasten – aber nicht hungern

Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Fasten bedeutet aber nicht notwendigerweise, die Nahrungsaufnahme komplett einzustellen. Oft ist es sinnvoller, die Ernährung zu überprüfen – und auf Ungesundes zu verzichten.

Viele denken beim Stichwort „Fasten“ an einen vorübergehenden Stopp der Nahrungsaufnahme. Das Ziel ist es meist, den Körper zu „entschlacken“ oder ein paar Pfunde los zu werden. In vielen Fällen ist ein Komplettverzicht jedoch nicht der beste Weg, um seinem Körper etwas Gutes zu tun.

Weitaus sinnvoller ist es, die Fastenzeit zum Anlass zu nehmen, die eigenen Ernährungsgewohnheiten kritisch zu hinterfragen. Muss wirklich jeden Tag eine Portion Fleisch auf den Teller kommen? Ist es erstrebenswert, statt eine Kaffeepause zu machen, das Heißgetränk unterwegs und „to go“ zu konsumieren? Und hat uns möglicherweise die Süßigkeiten-Box im Büro, der wir in regelmäßiger Häufigkeit einen Besuch abstatten, mehr im Griff, als uns lieb sein kann?

Traditionell war die Fastenzeit vor allem religiös geprägt. Es ging um freiwillige Beschränkung und innere Einkehr – also letztlich um ein bewussteres Leben. Dieses Bewusstsein in Bezug auf unsere Ernährung täte uns gut:

Entschlacken Sie Ihren Zuckerverbrauch!

Jeder weiß: Der Zucker-Konsum in den Industrienationen ist viel zu hoch. Doch egal ob Süßigkeiten, heiße oder kalte Getränke, Backwaren, Fruchtjoghurts, diverse fertige Salatsoßen und Fertiggerichte. Zucker steckt in so vielen Lebensmitteln, dass es uns ungemein schwer fällt, den individuellen Zuckerverbrauch zu reduzieren. Nutzen Sie dennoch gerade die Fastenzeit, um Ihren Zuckerverbrauch zumindest einzuschränken. Gesüßte Getränke und diverse Naschereien vorübergehend wegzulassen ist durchaus machbar.

Fisch statt Fleisch – für Ihre Gesundheit

Traditionell ist Fisch in der Fastenzeit erlaubt. Das macht auch für die Gesundheit Sinn. Denn Fisch ist mit seinem hohen Vitamin D-Gehalt und den besonders gesunden Omega-3-Fettsäuren ein sehr hochwertiges Lebensmittel. Vitamin D ist unter anderem wichtig für das Immunsystem. Die besagten Fettsäuren tragen insbesondere dazu bei, die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern. Sie helfen so, Ablagerungen in den Blutgefäßen zu vermeiden. Besonders reich an solchen Fetten sind unter anderem die Seefische Makrele, Lachs und Hering. Hinzu kommt: Seefisch ist auch eine wertvolle Quelle für das lebensnotwendige Jod. Häufiger Fischverzehr ist also für die Gesundheit durchaus ein Gewinn – was für den Fleischkonsum nicht immer gilt. Tatsächlich essen die Menschen in den Industrienationen jedoch im Schnitt eher zu viel Fleisch. Es macht also durchaus Sinn, darauf zumindest teilweise zu verzichten. Während der Fastenzeit oder ganz grundsätzlich.

Fette – aber richtig

Neben den Fischfetten gibt es weitere hochwertige Öle und Fette, die für den Organismus außerordentlich wertvoll sind. Ein Fastenprogramm könnte es somit auch sein, „schlechte“ Fette gegen „gute“ Fette zu tauschen. Als „gute“ Fette gelten die mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese wirken sich unter anderem positiv auf den Cholesterin-Spiegel aus. Hochwertige Pflanzenöle bestehen häufig aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Im Gegensatz dazu stehen so genannte Transfettsäuren. Diese sind molekular anders aufgebaut. Sie schaden dem Organismus, insbesondere dem Herz-Kreislauf-System, und sie machen dick. Transfette stecken generell in tierischen Produkten, können sich aber auch in gehärteten Pflanzenfetten verbergen. Achtung: Auch beim Erhitzen über 130 Grad können sich ungesättigte Fettsäuren entsprechend verwandeln, weswegen insbesondere in Frittiertem immer wieder hohe Transfett-Anteile nachgewiesen werden. Aber auch beim Braten zu Hause kann sich dieser Effekt einstellen. Entsprechende ungesättigte Öle sollten deshalb nur in der kalten Küche zum Einsatz kommen. Fürs Erhitzen gibt es mittlerweile spezielle Bratfette.

Es macht Sinn, gerade die Fastenzeit zu nutzen, um eine gesündere Ernährung zu erproben. Nicht der Verzicht sollte das Ziel sein, sondern vielmehr sollte es darum gehen, die Fastenzeit als Chance für einen Neuanfang zu sehen.

Die bewusste und kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Ernährungsgewohnheiten ist aus medizinischer Sicht jedenfalls produktiver als der reine Stopp der Nahrungsaufnahme. Tatsächlich kann diese den Körper sogar schwächen – insbesondere, weil er während des Fastens körpereigenes Eiweiß verwertet. Auch für die schlanke Linie ist das Fasten meist ungeeignet. Nach dem Ende der Fastenzeit kommt es nämlich schnell zum gefürchteten Jojo-Effekt: Die Pfunde, die man sich mühevoll „weggehungert“ hat, sind innerhalb kürzester Zeit wieder auf den Rippen.

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