Wasser - Lebensmittel Nr. 1

Wenn über Ernährung gesprochen wird, geht es meist um wertvolle Vitamine und Mineralstoffe - oder um schädliche Fette und Kohlenhydrate. Dabei ist das mit Abstand wichtigste Lebensmittel eine klare Flüssigkeit.

Ohne Wasser ist kein Leben möglich – zumindest so, wie wir es kennen. Der Grund dafür liegt in der Evolutionsgeschichte: Alles Leben auf der Erde entstand einst im Wasser. Wissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von der so genannten Ursuppe – ein Gemisch aus Wasser, diversen Mineralstoffen und Molekülen. Die genaue Zusammensetzung ist unbekannt. Doch dort haben sich, wahrscheinlich unter Einfluss der Sonnenstrahlung, Moleküle miteinander verbunden, so dass Strukturen entstanden sind, die sich selbst reproduzieren konnten – und damit erste Lebensformen.

Wasser ist der Ursprung des Lebens

Am Anfang handelte es sich um einzellige Lebewesen: Bakterien, einfache Algen etc. Deren einziger möglicher Lebensraum blieb für viele Millionen von Jahren das Wasser. Erst als sich einzelne Zellen zu Gruppen zusammenschlossen und zu größeren Lebewesen heranwuchsen, wurde es möglich, den Lebensraum zu erweitern. Im Laufe der Evolution entwickelten diese Lebewesen spezielle Zellverbünde, die den Organismus auch an Land wirkungsvoll vor Wasserverlust schützen konnten: feste und vor allem weitgehend wasserundurchlässige Schuppen, Panzer, Häute, Rinden etc.

Auch wenn ledrige Haut, wolliges Fell oder feste Schuppen zunächst einen anderen Eindruck vermitteln: Bei Dinosauriern, Vögeln, Katzen oder Menschen können die inneren Organe nur arbeiten, wenn reichlich Wasser vorhanden ist. Alle so genannten höheren Lebewesen – auch der Mensch – bestehen zu einem erheblichen Teil aus Wasser. Bei einem neugeborenen Baby sind es etwa 70 Prozent. Zwar sinkt der Wert mit dem Alter auf unter 50 Prozent. Aber in jeder Lebensphase ist der Organismus auf Wasserzufuhr angewiesen.

Laufend geht Wasser verloren

Obwohl unsere Haut einen effektiven Schutz für das viele Wasser in unserem Körper darstellt, kommt es selbstverständlich trotzdem permanent zu einem Flüssigkeitsverlust. Die Schweißporen sondern zur Temperaturregulation Flüssigkeit ab. Und auch über Atmung, Stuhlgang und Urin geht Flüssigkeit verloren. Gerade letzteres ist auch notwendig, denn das Wasser dient hier als Lösungsmittel für allerlei Stoffwechselprodukte. Würden sich diese im Körper anreichern, käme es zu Vergiftungserscheinungen.

Im menschlichen Organismus sorgt schon ein Verlust von wenigen Litern für eine gefährliche Störung des Gleichgewichts. Aus diesem Grund können wir nur kurze Zeit ohne Flüssigkeitszunahme weiterleben. Würden von jetzt auf nachher alle Wasserquellen versiegen, träte schon nach drei bis vier Tagen der Tod durch Verdursten ein – je nach Umgebungstemperatur. Tatsächlich verspüren wir Menschen bereits nach einem Wasserverlust von etwa 0,5 bis 3 Prozent Durst. Hochgerechnet auf einen Erwachsenen mit 80 kg Körpergewicht entspricht dies ab 0,2 Liter – in etwa so viel, wie in ein übliches Wasserglas passt.

Trinken vor dem Durst

Pro Tag ist der Mensch je nach Körpergewicht auf etwa zwei bis drei Liter angewiesen. Einen Teil davon nehmen wir über die Nahrung auf. Den Rest müssen wir trinken – mindestens einen bis anderthalb Liter, bei sportlichen Aktivitäten und körperlicher Arbeit mehr. Hierbei gilt: Am besten ist es, nicht erst zu warten, bis sich der Durst meldet, der uns ja letztlich auf einen Mangelzustand aufmerksam macht. Denn wer zu wenig trinkt, belastet nicht nur seine Nieren. Auch Stuhlgang und Blut werden dickflüssiger. Während ersteres zu unangenehmen Verstopfungen führt, kann letzteres den Kreislauf schwächen.

Glücklicherweise ist in unseren Breiten Wassermangel kein Thema. Selbst wenn über mehrere Wochen kein Niederschlag fällt und große Teile der Vegetation leiden, steht immer noch reichlich Grund- und meist auch Oberflächenwasser zur Verfügung, das zu qualitativ hochwertigem Trinkwasser aufbereitet wird. Und dieses Wasser gehört zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln weltweit. Laufend werden Proben genommen und analysiert. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass die Qualität des Leitungswassers in Deutschland generell so gut ist, dass man damit bedenkenlos seinen Flüssigkeitsbedarf decken kann.

Leitungswasser oder Mineralwasser?

Unabhängig davon bevorzugen viele Menschen abgefülltes Mineral- oder Tafelwasser. Oft sind es geschmackliche Gründe – zum Beispiel, weil diese Wässer mit Kohlensäure angereichert sind. Oder die Menschen vertrauen darauf, dass die enthaltenen Mineralien einen positiven Gesundheitseffekt haben. Doch der mögliche Vorteil ist eher minimal. Im Normalfall wird der Körper durch die feste Nahrung mit reichlich Mineralstoffen versorgt. Und bei den Substanzen, bei denen am ehesten Mangel herrscht, helfen abgefüllte Wässer kaum weiter – beispielsweise beim Jod.

Allerdings bringt Wasser in Flaschen auch Nachteile für die Umwelt mit sich: Der Transport erfolgt weitgehend mit LKWs und ist damit energieintensiver als beim Pumpen durch Leitungen. Hinzu kommt, dass der Markt längst von Einweg-Plastikflaschen dominiert wird. Auch wenn es sich um Pfandflaschen handelt: Da überwiegend Einweg-Pfandflaschen zum Einsatz kommen, nehmen diese nach der Rückgabe im Supermarkt den gleichen Weg wie der Plastik-Abfall aus dem gelben Sack.

Übrigens: Im Supermarkt erhältliche Wässer, die nicht ausdrücklich als Mineralwasser gekennzeichnet sind und somit aus einer besonderen Quelle stammen, zählen zu den Tafelwassern. Hierbei handelt es letztlich um nichts anderes als gewöhnliches Leitungswasser – nur viel teurer verpackt.

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