Trend-Getränk Bubble-Tea: Was steckt drin?

Aus Fernost schwappt zurzeit eine neue Trendwelle in die Fußgängerzonen der Städte Europas: der Bubble-Tea. Doch die Inhaltsstoffe haben es in sich. Es warnt sogar der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.

Süß, süßer, Bubble-Tea. Das neue Trend-Getränk der Fußgängerzonen, das ursprünglich aus Taiwan stammt, löst extreme Geschmacksreaktionen aus. Denn in dem kalten Tee, der mit Milch und so genannten Bubbles – dabei handelt es sich um gelee-artige Kügelchen – vermischt wird, steckt eine besonders große Portion Zucker. Ein kleiner Becher bringt es – je nach Variante und Zusammensetzung der Bubbles – auf 300 bis 500 Kalorien. Das entspricht dem Energiegehalt von etwa 15 Stück Würfelzucker!

Mehr als doppelt so süß wie Cola

Es ist also kein Wunder, dass Ärzte und Verbraucherzentralen vor dem neuen Lifestyle-Getränk warnen. Schließlich ist der Kaloriengehalt deutlich höher als bei den ebenfalls schon sehr süßen Softdrinks: In einem 0,3-Liter-Glas Cola stecken „nur“ 126 Kalorien. Bubble-Tea ist damit mehr als doppelt so süß wie zuckerhaltige Limonade! Das neuartige Getränk erhöht damit die Gefahr, ungewollt viel zu viele Kalorien zu sich zu nehmen. Wer den Tee häufiger trinkt, darf sich nicht wundern, wenn die Waage bald zusätzliche Kilos anzeigt. Als Durstlöscher ist der Trend aus Asien daher in keinem Fall geeignet.

Doch es sind nicht nur die Kalorien, die bei Ärzten die Alarmglocken schrillen lassen, sondern insbesondere die Bubbles, also das eigentlich neue an dem Mixgetränk. Diese erdnussgroßen Stärkekügelchen, saugt man gemeinsam mit der Flüssigkeit – durch einen dickeren Strohhalm in den Mund. Dabei weiß man nie so genau, wann und wie viele Kügelchen in den Mundraum gelangen. Das macht einerseits den besonderen Clou des Getränks aus. Andererseits stellt es eine erhebliche Verschluckungsgefahr, speziell für kleinere Kinder dar.

Verschluckungsgefahr für Kleinkinder

Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ), Dr. med. Wolfram Hartmann, warnt daher in drastischen Worten vor dem Bubble-Tea. „Die Kügelchen haben eine kaugummiartige Konsistenz. Sie lassen sich nicht zerbeißen, sie gleiten sehr schnell in den Mund und weiter. Kleinkinder, die diese über den dicken Strohhalm aufsaugen, können sich daher leicht daran verschlucken.“ Und würden die Kügelchen über die Luftröhre in die Lunge gelangen, könnten sie dort eine Lungenentzündung oder sogar einen Lungenkollaps auslösen. Aus diesem Grund fordert der BVKJ, entsprechende Warnhinweise auf den Bubble-Tea-Bechern, den Verpackungen und in den Läden anzubringen.

Doch es ist nicht nur die Konsistenz und Form der Bubbles, die für Kritik sorgen, sondern auch deren Zusammensetzung sowie Inhaltsstoffe. Denn woraus die Bubbles bestehen, ist für den Verbraucher überhaupt nicht ersichtlich. Die ursprüngliche Variante aus Fernost besteht aus Tapioka – einer Stärke, die aus der Maniokwurzel gewonnen wird. Da die Tapiokakügelchen geschmacklos sind, taucht man sie in eine Zuckerlösung. Weitaus beliebter als diese traditionellen Bubbles sind jedoch hierzulande die so genannten Popping Bobas. Hierbei handelt es sich um Gelee-Kügelchen aus einer Algenstärke, die mit aromatisiertem Zuckersirup gefüllt sind. Drückt man die Gelee-Kugeln an den Gaumen, zerplatzen sie und geben den gesüßten Nektar preis.

Süßer Chemiecocktail

Das Problem dabei: Diese Kügelchen stecken voller Zusatzstoffe, darunter Farb- und Aromastoffe, Säuerungsmittel und Konservierungsstoffe. Und für einen Großteil davon schreibt das geltende Lebensmittelrecht eine Kennzeichnungspflicht vor. Doch eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Bayern ergab, dass diese Stoffe gerade in den Bubble-Tea-Geschäften häufig nicht klar gekennzeichnet sind. Außerdem waren viele Mitarbeiter auf Nachfrage nicht in der Lage, weitergehende Informationen über die eingesetzten Zusatzstoffe zu geben. Zwar sind all diese Substanzen zugelassen und gelten als gesundheitlich unbedenklich. Nichtsdestotrotz hat man, wenn man zum Bubble-Tea greift, schnell einen Chemiecocktail in der Hand, ohne sich darüber bewusst zu sein.

Inwiefern im Bubble-Tea nun Schwarz- oder Grüntee – und damit der Wachmacher Teein – steckt, wird bei vielen Getränkekarten ebenfalls nicht eindeutig klar. Denn traditionell haben alle Bubble-Teas Schwarz- oder Grüntee als Ausgangsbasis. Und bekanntlich kann Teein – chemisch absolut identisch mit Koffein – Schlafprobleme verursachen, wenn man es wenige Stunden vor dem Einschlafen zu sich nimmt. Auch diese Angabe sollte nicht fehlen, zumal das bunte Süßgetränk gerade bei Kindern und Jugendlichen beliebt ist.

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