Äpfel: Vitamine für jeden Geschmack

Schale, Fruchtfleisch, Kernhaus. Welches sind die gesündesten Bestandteile des Apfels – und welche isst man besser nicht? Und wie bereitet man das Obst zu, damit man am meisten davon hat? Äpfel sind vielfältig – und das nicht nur beim Geschmack.

An apple a day keeps the doctor away – auf deutsch: Ein Apfel am Tag hält den Arzt fern. Dass Äpfel gut für die Gesundheit sind, ist eigentlich selbstverständlich. Sie sind reich an Vitamin C und enthalten die Mineralstoffe Calcium, Magnesium und Kalium. Außerdem stecken in Äpfeln diverse so genannte Pektine und Polyphenole. Bei Pektinen handelt es sich um Ballaststoffe, die helfen, die Verdauung zu regulieren. Und Polyphenole sind Antioxidantien – Substanzen, die im Inneren des Körpers zellschädigende Stoffe neutralisieren können.

Besonders hoch ist der Polyphenol-Gehalt in und unmittelbar unter der Schale. Denn mit Hilfe von Polyphenolen schützen sich Pflanzen vor Schädlingen. Eine besonders wirksame Substanz in dieser Hinsicht ist das Polyphenol Quercetin, das in hoher Konzentration eine giftige Wirkung hat. Insbesondere Würmer, Insekten, Schimmelpilze und Bakterien vertragen die in der Apfelschale konzentrierte Substanz nicht. Für uns Menschen gilt hingegen: Die Dosis macht das Gift. Die Schalen sind für uns unproblematisch – und aufgrund der antioxidativen Wirkung des Quercetins sogar besonders wertvoll.

Reiben macht den Unterschied

Wer Äpfel mit Schale verzehrt, nimmt ein Lebensmittel mit leicht keimtötender, aber auch abführender Wirkung zu. Bei Durchfall sollte man davon also die Finger lassen – es sei denn, man reibt den Apfel klein. Denn dadurch wird das im Apfel enthaltene Pektin besser freigesetzt – und dieser Ballast- und Quellstoff hat im Verdauungstrakt eine verdickende Wirkung. Außerdem wirkt das Pektin wie ein Schutzfilm zwischen Darmwand und Stuhl, so dass unser Verdauungsorgan weniger gereizt wird.

Eines sollte man beim Apfel jedoch immer weglassen: das Kernhaus. Der Grund: Es schmeckt nicht. Zwar hält sich hartnäckig die Mär, dass man sich mit Apfelkernen vergiften könnte. Doch der Gehalt an der Substanz Amygdalin, die vom Körper in giftige Blausäure umgewandelt wird, ist dafür viel zu gering. Dazu müsste man zahlreiche bitter schmeckende Kerne zerkauen und hinunterschlucken. Unzerkaut passieren die kleinen Apfelkerne den Magen-Darm-Trakt unbeschadet.

Generell gilt bei Äpfeln: Geschmack entscheidet! Es gibt zahlreiche Sorten mit ganz unterschiedlichem Charakter. Aromen, Säuregehalt und Bissfestigkeit variieren erheblich – und damit Sie möglichst häufig zu Äpfeln greifen, sollten Sie immer Ihre Lieblingssorte(n) griffbereit haben. Einen Überblick über die Eigenschaften der gängigsten finden Sie hier:

  • Boskoop: Die korrekte Bezeichnung lautet eigentlich „Schöner aus Boskoop“. Dieser Apfel ist für seinen hohen Säuregehalt bekannt – ideal zum Kochen oder Backen. Sehr gut lagerbar.
  • Braeburn: Diese aus Neuseeland stammende Sorte hat ein sehr würziges Aroma und eine ausgesprochen knackige Konsistenz. Eine gute Variante für Obstsalate.
  • Cox Orange: Eine sehr aromatische Sorte mit einer angenehmen Balance aus Säure und Süße. Im frischen Zustand ist er fest, aber nicht knackig. Wird bei längerer Lagerung jedoch schnell weich. Vielseitig einsetzbar.
  • Elstar: Dieser saftige, leicht säuerliche Apfel – eine Neuzucht aus dem Jahre 1955 – ist die in Deutschland am häufigsten angebaute Sorte.
  • Gala: ideales Dessertobst – genauso gut jedoch auch als Pausensnack geeignet. Denn diese Früchte sind vergleichsweise klein, fest und ausgesprochen süß. Gerade bei Kindern kommt diese Sorte gut an. Häufig werden sie explizit als „Kinderäpfel“ angeboten.
  • Golden Delicious: Früher kam diese Sorte häufig unreif in den Handel – und ist daher für viele der Inbegriff des geschmacklosen Apfels aus der industriell geprägten Landwirtschaft. Lässt man ihm jedoch Zeit, wird er saftig, süßaromatisch – und hat kaum Säure.
  • Granny Smith: eine sehr saure Sorte, die die meisten Menschen wie den Boskoop nur in gekochter oder gebackener Form mögen.
  • Holsteiner Cox: ein Verwandter des Cox Orange – was sich aufgrund des würzigen feinsäuerlichen Geschmacks bemerkbar macht. Allerdings ist der Baum längst nicht so anspruchsvoll und besser an das norddeutsche Klima angepasst, so dass der Holsteiner Cox zu den gängigsten Sorten hierzulande zählt.
  • Jonagold: Die gleiche Sorte mit stärkerer Rotfärbung ist als Jonagored oder Red Prince bekannt. Die großen Früchte haben ein lockeres, saftiges Fruchtfleisch mit angenehmer Balance zwischen Säure und Süße.
  • Red Delicious: Ursprünglich eine Mutation des Golden Delicious ist diese Sorte ähnlich saftig und süßlich, hat aber ein etwas würzigeres Aroma. Red Delicious war aufgrund seines ansprechenden Aussehens und der guten Haltbarkeit über Jahrzehnte auf dem Weltmarkt die dominierende Sorte. Allerdings werden die Früchte relativ schnell mehlig.

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