Pflaumen: gesunde Vielfalt im Herbst

Der Spätsommer ist Pflaumenzeit – und die Auswahl an unterschiedlichen Sorten ist größer als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Gesund sind sie alle, aber in punkto Aussehen und Geschmack unterscheiden sie sich erheblich.

Haben Sie schon einmal etwas von Renekloden, Zibarten und der Gelben Eierzwetsche gehört? Sie gehören zur großen Familie der Pflaumen – so wie die Hauszwetschge und Mirabelle auch. Und gerade die weit weniger bekannten Sorten finden seit einigen Jahren wieder verstärkt den Weg auf unsere Märkte.

Wertvolle Inhaltsstoffe

Bei Pflaumen handelt es sich um Steinfrüchte: Um den holzigen Steinkern herum bildet sich das saftige Fruchtfleisch – geschützt von einer kräftigen Haut. Sowohl das Fleisch als auch die Haut enthalten wertvolle Inhaltsstoffe: Vitamin C, Betacarotin und so genannte Flavonoide kräftigen unser Immunsystem. Ein hoher Anteil an Kalium sorgt für einen mild entwässernden Effekt. Und die vielen Ballaststoffe, die insbesondere in der Haut stecken, machen Pflaumen für die Verdauung wertvoll.

Aus gesundheitlicher Sicht spielt es keine Rolle, zu welcher Sorte man greift. Alle Varianten sind reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Dafür sind die Unterschiede beim Geschmack und für die Weiterverarbeitung umso größer:

  • Zwetsche oder Zwetschge
    Für viele ist diese heimische Sorte mit der länglichen Form der Pflaumenklassiker schlechthin. Und häufig werden sie beim Verkauf auch nur als „Pflaume“ gekennzeichnet. Dabei gibt es unter den Zwetsch(g)en wiederum diverse Untersorten: Am weitesten verbreitet sind die Hauszwetschge und die Bühler Zwetschge. Die einzelnen Sorten unterscheiden sich insbesondere, was den Reifezeitpunkt und die Resistenz gegen bestimmte Krankheiten betrifft. Die Unterschiede beim Aroma sind eher marginal. Sie alle haben ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Säure und Süße – und eignen sich sowohl roh als Snack, aber auch für Marmeladen, Kompotte und Kuchen.Übrigens: In Süddeutschland heißen die Früchte Zwetschge, während man im Norden auf das „g“ verzichtet.

  • Mirabelle: die süße Alternative
    Rund, gelb – und ziemlich klein: Mit einem Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern gehört die Mirabelle zu den kleinwüchsigen Pflaumenarten. Dafür kann sie umso mehr mit den inneren Werten – gerade den Geschmack betreffend – überzeugen. Das Fruchtfleisch der Mirabellen ist sehr süß und aromatisch. Mirabellen sind daher Früchte, die als süßer Snack fast immer gut ankommen – gerade auch bei Kindern.

  • Reneklode: wieder auf dem Vormarsch
    Ebenfalls rund, aber deutlich größer als die Mirabelle: Renekloden – in Süddeutschland auch unter dem Namen Ringlotte geläufig – findet man wieder häufiger auf den Märkten. Das Obst hat einen aromatisch-saftigen Geschmack mit geringem Säure-Anteil. Die Haut schimmert gelblich-grün – bei anderen Sorten mit stark rötlich-violettem Einschlag. Renekloden sind wie Mirabellen auch bestens zum direkten Verzehr geeignet. Für die Weiterverarbeitung eignen sich die Früchte jedoch eher nicht: Sie lösen sich schlecht vom Stein. Und bei voller Reife sind sie so saftig, dass das Fruchtfleisch kaum noch über eine feste Konsistenz verfügt. Auch Lagerung und Transport sind bei dieser Sorte etwas anspruchsvoller, so dass man sie am ehesten beim Erzeuger auf dem Markt oder im Hofverkauf findet.

  • Zibarten – die Mini-Pflaume
    Zwar werden die Früchte nur rund zwei Zentimeter groß. Dennoch ist diese Sorte insbesondere für Hobbygärtner eine attraktive Alternative: Die Bäume sind selbstfruchtbar, kleinwüchsig, ausgesprochen robust und überragen selten die Vier-Meter-Marke. Die Früchte haben aufgrund eines hohen Gerbstoffanteils ein kräftiges Aroma. Im Schwarzwald und in der Schweiz ist die Pflanze noch gut bekannt. Dort brennt man aus den Früchten ein hochpreisiges Destillat: das Zibärtle.

  • Gelbe Eierpflaumen und Kuchelzwetschen
    Diese Früchte gelten beide botanisch als Halbzwetsche. Ihre rundlich-eiförmige Form, die sich zum Stil hin verjüngt, kann auch an eine Birne erinnern. Sie zeichnen sich durch ein weiches, schmackhaftes und saftiges Fruchtfleisch aus, das sich jedoch deutlich schlechter vom Stein löst als bei der „richtigen“ Zwetsche. Für die Weiterverarbeitung sind diese Früchte daher eher ungeeignet – mit einer Ausnahme: Die Kuchelzwetsche behält auch beim Garen ihre intensive Süße bei – und ist daher eine ideale Grundlage für die diversen Mehlspeisen der österreichischen Küche, zum Beispiel Zwetschgenknödel. Die Halbzwetschen können bis zu acht Zentimeter lang werden. Neben gelben Früchten gibt es auch Sorten mit blauer, violetter und rötlicher Haut.

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