Salz: die Prise macht‘s

Ohne Salz geht es nicht: Der Körper ist darauf angewiesen. Andererseits kann eine zu salzreiche Ernährung dem Organismus schaden. Was ist also das richtige Maß? Und welches Salz sollte auf den Tisch kommen?

Wie wichtig Salz für das menschliche Leben ist, erkennt man allein schon daran, dass wir für diese chemische Substanz einen eigenen Geschmackssinn haben: salzig. Denn Grundlage für unser Blut ist nichts anderes als eine wässrige, leicht salzhaltige Lösung. Und auch die Körperzellen sind auf eine gewisse Menge Salz angewiesen, um Flüssigkeit zu binden.

Salz ist also ein wichtiges Lebensmittel – und war in vergangenen Zeiten ein wertvolles, hochgehandeltes Gut. Viele Städte verdankten dem Salzabbau und -handel ihren wirtschaftlichen Aufstieg. Salz ermöglichte die Konservierung von zahlreichen Speisen. Nicht ohne Grund wird es auch als „weißes Gold“ bezeichnet.

Überfluss statt Mangel

Heutzutage leben wir jedoch im Salz-Überfluss. Salzmangel tritt hierzulande – wenn überhaupt – nur in Ausnahmesituationen auf. Denkbar ist es zum Beispiel als Folge eines schweren Brechdurchfalls, bei dem man kaum Nahrung aufnehmen kann und viel Flüssigkeit verliert. Oder bei einer extremen körperlichen Anstrengung in der Sommerhitze, wenn man über den Schweiß in kurzer Zeit große Mengen Salz ausscheidet. Der Gefahr eines Salzmangels lässt sich da jedoch leicht vorbeugen, indem man salzhaltige isotonische Getränke zu sich nimmt. Auch eine Gemüsebrühe oder ein paar trockene Salzstangen können einen Salzmangel ausgleichen.

Generell steckt in unseren Lebensmitteln zu viel Salz. Vor allem Fertigprodukte sind davon betroffen. Und so ist es kein Wunder, dass aus gesundheitlicher Sicht heutzutage vor allem der Salz-Überfluss ein Problem darstellt:

  • Erhöhter Blutdruck durch Salz
    Vereinfacht gesagt bewirkt Salz, dass das Wasser im Körper zurückgehalten wird, was wiederum den Blutdruck steigen lässt. Seit vielen Jahren sind sich Mediziner daher weitgehend einig, dass es einen Zusammenhang zwischen zu salzreicher Ernährung und Bluthochdruck-Erkrankungen gibt. Patienten mit entsprechenden Herz-Kreislauf-Problemen erhalten daher grundsätzlich die Empfehlung, auf eine salzarme Ernährung zu achten.Dass sich Bluthochdruck allein durch den weitgehenden Verzicht auf Salz vorbeugen lässt, konnte allerdings bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden. Denn neben einer zu hohen Salzkonzentration im Blut spielen da viele weitere Faktoren eine Rolle – u.a. Stress, Bewegung und genetische Veranlagung.
  • Begünstigung von Autoimmunerkrankungen
    Einen möglichen Zusammenhang zwischen erhöhtem Salzkonsum und Autoimmunerkrankungen wie Rheuma und Multiple Sklerose haben Wissenschaftler der Yale University in den USA erst kürzlich entdeckt. Demnach veränderte sich bei Laborversuchen je nach Salzkonzentration die Aktivität bestimmter T-Helfer-Zellen, die für die Körperabwehr wichtig sind: Je höher der Salzgehalt der Nährlösung, desto stärker vermehrten sich diese Zellen – und nicht nur dass: Sie wurden auch aktiver und damit aggressiver.

Doch diese T-Helfer-Zellen können quasi Amok laufen und körpereigenes Gewebe attackieren – was eben bei den genannten Autoimmunerkrankungen der Fall ist.

Zwar warnen die Forscher vor voreiligen Schlussfolgerungen, zumal es sich bislang lediglich um Laborversuche handelt. Nichtsdestotrotz empfehlen auch sie, den Salzkonsum zurückzufahren.

Weniger Salz: Gar nicht so einfach

Dabei ist es gar nicht so einfach, zu erkennen, wie viel Salz in welchen Produkten steckt. Offensichtlich enthalten Knabbereien – Erdnüsse, Chips oder Salzgebäck – besonders viel davon. Doch auch Fertigprodukte – Tiefkühlpizza & Co. – sowie Fast-Food wie Hamburger und Pommes Frites sind meistens sehr salzhaltig. Und auch in Wurst und Käse steckt mitunter eine erhebliche Menge des „weißen Goldes“.

Daher gilt: Die einfachste Methode, den Salzkonsum zu reduzieren, ist es, so oft wie möglich auf Fertigprodukte zu verzichten und selbst zu kochen. Denn nur so haben Sie es selbst in der Hand, wie viel Salz auf Ihre Speisen gelangt.

Salze für die Gesundheit...

Abgesehen davon macht es Sinn, nicht das billigste Salz zu kaufen, sondern das etwas teurere Jodsalz. Es enthält neben dem reinen Salz, also Natriumchlorid, auch Iodat, mit dem sich ein möglicher Jodmangel und damit Schilddrüsenerkrankungen verhindern lassen. Jodsalz sollte daher das Standard-Salz in der Küche sein.

... und für Feinschmecker

Zudem gibt es zahlreiche Meersalze und Steinsalze auf dem Markt, darunter das so genannte Himalaya-Salz. Darin stecken aufgrund ihrer weitgehenden Naturbelassenheit verschiedenste Spurenelemente, darunter Kalium, Magnesium und Mangan. Diese Salze werden als besonders gesund angepriesen, wofür es jedoch keinen belastbaren wissenschaftlichen Beweis gibt. Viele Menschen „schwören“ ohnehin aus einem anderen Grund auf sie: Durch ihre veränderte Zusammensetzung haben sie einen etwas runderen, milderen Geschmack. 

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